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Summer Schools

Internationale Vernetzung macht Schule

Summer Schools fördern die internationale Sichtbarkeit der UZH. Zurzeit findet an der UZH die erste «International Summer School» für Bachelor- und Masterstudierende aus der ganzen Welt statt. 19 ausländische und sieben UZH-Studierende erkunden, wieso die Schweiz zu einem der reichsten Länder wurde. Soeben beendet wurde die Summer School für Doktorierende im Fach Psychologie.
Kommunikation, UZH

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Studierende aus der ganzen Welt auf Forschungs- und Erkundungsreise in der Innerschweiz. (Bild: zVg)

 

Wieso ist die Eidgenossenschaft derart reich, stabil und wohlgeordnet? Fragen dieser Art wurden Patrick Ziltener vom Soziologischen Institut der UZH immer mal wieder gestellt. Als die Idee einer Summer School an den Forscher herangetragen wurde, konzipierte er kurzerhand zusammen mit Fachkolleginnen und –kollegen zwei attraktive Studienwochen zum Thema «How Switzerland got rich».

Die Summer School gibt den Studierenden einen Einblick in die soziologische, historische, ökonomische und politische Entwicklung der Schweiz. Neben Vorlesungen finden auch Exkursionen statt: Die Studierenden besuchen zum Beispiel Schwyz, Altdorf und Luzern, wo die Anfänge des Söldnerwesens liegen, und zahlreiche vornehme Bauten noch heute vom dadurch erworbenen Reichtum zeugen. Ein anderes Highlight der Summer School ist der Besuch von Nestlé in Vevey, einem der wichtigsten internationalen Schweizer Konzern.

«Wir wollen den Studierenden einige Schweizer Erfolgsgeschichten vermitteln, ohne die kritischen Aspekte auszublenden», sagt Ziltener. Wie beantwortet er die Frage nach den Gründen der prosperierenden Schweiz?

Der Soziologe nennt als wichtigste Punkte die industrielle Diversifikation in verschiedene Bereiche wie den Maschinenbau, das Finanzwesen, die Chemie- und Pharmabranche oder die Energie; zweitens der hohe Grad an Kooperation zwischen den verschiedenen Gesellschaftsgruppen; drittens die politische Neutralität, die uns unter anderem von den Weltkriegen verschont hat und viertens die grosse Durchlässigkeit des dualen Bildungssystems. Nicht vergessen werden sollte die Zuwanderung und die Vielsprachigkeit.

Gelegenheit zur Präsentation

Während des zweiwöchigen Kurses vertiefen Professorinnen und Professoren der UZH und weiterer Hochschulen die verschiedenen Themen. Als Eigenleistung müssen die Studierenden eine Forschungsfrage aufgrund von Literaturrecherchen bearbeiten und präsentieren. Nebst der Wissensvermittlung kann sich die Universität als attraktiver Lernort präsentieren. «Wir würden uns natürlich freuen, wenn sich die ausländischen Gäste für ein weitergehendes Studium an der UZH, zum Beispiel ein Doktorat, interessieren», sagt Katja Durkin von der Abteilung Internationale Beziehungen der UZH (IRO).

Die International Summer School richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende auf der ganzen Welt und findet dieses Jahr erstmals statt. Sie ist Teil der aktuellen Strategie der UZH im Bereich der Internationalisierung, mit der die weltweite Sichtbarkeit der Universität gefördert wird. «Wir wollen mit der International Summer School talentierte Studentinnen und Studenten nach Zürich holen und eine Alternative für längerdauernde Austauschprogramme anbieten», sagt Durkin. Im Unterschied zu bereits existierenden Summer Schools von UZH-Instituten, die sich meist an Doktorierende und PostDocs richten und stärker spezialisiert sind, zielt diese interdisziplinäre Summer School mit einem breiter gefassten Thema auf jüngere Studentinnen und Studenten. Für die laufende Ausgabe haben sich 19 Studierende namentlich von angelsächsischen Universitäten angemeldet. Auffallend viele kommen von der University of Queensland in Australien, einer Partneruniversität der UZH.

Nebst den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Ausland partizipieren an der ersten International Summer School auch sieben Studierende der UZH. Sie können dadurch an Ort internationale Erfahrungen sammeln. Vielleicht weckt dies Lust auf einen Studienaufenthalt im Ausland, was ebenfalls die Internationalisierung befördert.

Bereits fest steht, dass es auch nächstes Jahr im Juli eine «UZH International Summer School» geben wird, die sich an Bachelor- und Masterstudierende richtet. Geplant sind neben «How Switzerland got richt» weitere interdisziplinäre Themen, die ein breites Zielpublikum ansprechen.

Summer School im Fach Psychologie

Doktorierende aus über 20 Ländern besuchten die Summer School der European Association of Social Psychology an der UZH. (Bild: Frank Brüderli)

 

Eine weitere Summer-School fand vom 1. bis 14. Juli am Psychologischen Institut der UZH statt. Im Gegensatz zur oben vorgestellten Summer School richtete sie sich an Doktorierende. Die zweiwöchige Summer School 2018 der European Association of Social Psychology (EASP) folgte der Leitidee, dass Spitzenforschung stets international ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen aus über zwanzig verschiedenen Ländern in Europa, Amerika und Asien.

In fünf Workshops befassten sie sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen und Gesundheit, Migration und Integration, Motivation und Kontrolle, Konstruktion und Überprüfung von Theorien sowie Gender-Stereotypen. Ausgerichtet wurde die Summer School von den UZH-Professorinnen und -Professoren Urte Scholz, Veronika Brandstätter, Johannes Ullrich und Klaus Jonas.

Netzwerke mit Ausstrahlung

Die Workshops wurden jeweils von zwei Professorinnen geleitet, die in den Themenbereichen international anerkannte Forschung betreiben. Die Doktorierenden erarbeiteten in Kleingruppen Forschungspläne, die sie nach der Summer School umsetzen werden.

Auf diese Weise sind in der Vergangenheit nicht nur publikationsträchtige Forschungsprojekte entstanden, sondern darüber hinaus internationale Netzwerke, die den Doktorierende während ihrer ganzen Karriere erhalten bleiben.  Viele ehemalige Teilnehmende an EASP Summer Schools sind heute Professoren und Professorinnen in ganz Europa mit Ausstrahlung in Gesellschaft und Politik.

Die alle zwei Jahre stattfindende Summer School ist die wichtigste Veranstaltung der European Association of Social Psychology zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bisherige Teilnehmende berichten, dass sie nicht nur in fachlicher (theoretischer und methodischer) Hinsicht ausgesprochen profitiert haben, sondern auch im Hinblick auf die Vernetzung mit anderen Nachwuchsforschenden aus anderen Ländern, wodurch kulturelle Sensibilität und gegenseitige Aufgeschlossenheit gefördert wurden.

Dem Organisationsteam ist es mit Unterstützung des Graduate Campus und des Doktoratsprogramms des Psychologischen Instituts gelungen, weitere Doktorierende der UZH mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der Summer School zu vernetzen. Neben öffentlichen Vorlesungen fand ein reichhaltiges soziales Programm statt mit Stadtrundgang, Wanderung, und interaktivem Museumsbesuch, das vielerlei Begegnungsmöglichkeiten beinhaltete. Die Ausrichtung der EASP Summer School an der UZH unterstreicht so auch die Strategie der Internationalisierung der Philosophischen Fakultät.