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Schülerinnen- und Schülerstudium

Studieren vor der Matur

Die UZH führt im Rahmen eines Pilotprojektes ein Schülerinnen- und Schülerstudium ein. Das gab Rektor Michael Hengartner an einem Mediengespräch bekannt.
David Werner

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Hengartner
Die UZH will Gymnasien bei der Förderung begabter Schülerinnen und Schüler unterstützen, sagt Rektor Michael Hengartner beim Mediengespräch. (Bild: Fabio Schönholzer)

 

Die UZH ermöglicht begabten und akademisch interessierten Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im Kanton Zürich, Uni-Luft zu schnuppern. Während einem bis vier Semestern können Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse des Lang- beziehungsweise der 3. und 4. Klasse des Kurzgymnasiums ausgewählte Studienmodule an der UZH besuchen.

Die angehenden Studierenden erhalten die Möglichkeit, ihre Interessen zu überprüfen, Wissen zu vertiefen oder zu erweitern und sich auf die Studienwahl und den Studienbetrieb vorzubereiten. Das Angebot wird als zweijähriges Pilotprojekt im Herbstsemester 2018 an der UZH lanciert.

Kein Ersatz, sondern Ergänzung

Michael Hengartner, Rektor der UZH, stellte das Projekt im Rahmen eines Mediengesprächs vor. Das Schülerinnen- und Schülerstudium sei nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung des gymnasialen Angebots zur Begabten-Förderung zu verstehen, sagte er. Der Leistungsumfang pro Schülerin bzw. Schüler sei auf ein Maximum von sechs ECTS-Punkten pro Semester beschränkt. Die Punkte könnten später ans Studium an der UZH angerechnet werden.

Angeboten werden ausgewählte Module aus der Mathematisch-naturwissenschaftlichen, der Rechtswissenschaftlichen, der Theologischen und der Philosophischen Fakultät, zum Beispiel Grundlagen der Umweltwissenschaft, Informatik für Physikstudierende, Einführung in die  Rechtswissenschaft, Einführung in die Medienpolitik oder der Grundkurs praktische Theologie.

Gute Erfahrungen

In Deutschland haben bereits mehrere Dutzend Universitäten ein Schülerinnen- und Schülerstudium eingeführt, und auch in Österreich ist diese Form der Begabtenförderung gut etabliert. «Die Universität Zürich will einen Beitrag leisten, dass das Konzept auch in der Schweiz Verbreitung findet», sagte Hengartner. Die Universität Basel führte das Schülerinnen- und Schülerstudium vor rund zehn Jahren als erste Hochschule der Schweiz ein und machte gute Erfahrungen damit. Vor kurzem folgten auch die Universitäten Bern und Luzern.

Das Angebot der UZH richtet sich an besonders talentierte und forschungsinteressierte junge Menschen im Kanton Zürich. Nach der zweijährigen Pilotphase sei auch eine Ausweitung auf angrenzende Regionen denkbar, sagte Hengartner. Pro Jahrgang und Schule können bis zu drei Schülerinnen oder Schüler teilnehmen. «Insgesamt», so Hengartner, «erwarten wir rund 70 Personen pro Jahr.» Vorgesehen sei, dass Schülerinnen und Schüler sich an der UZH wie normale Studierende in den Lehrbetrieb eingliederten. Dadurch hielten sich Aufwand und Kosten für die UZH in engen Grenzen.

Enge Zusammenarbeit mit den Schulen

Wer für das Angebot in Frage kommt, wird von den Schulen festgelegt. Hengartner begründete diese Regelung damit, dass Gymnasiallehrpersonen am besten wüssten, welche Schülerinnen und Schüler geeignet seien.  Auf die Noten komme es nicht primär an. Entscheidend sei, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in vielen Fächern begabt, leistungsstark, forschungsinteressiert und motiviert seien. Auch die Belastungsfähigkeit sei ein Kriterium: Wer wöchentlich einen halben Tag an der UZH verbringe, müsse in der Lage sein, den Stoff der verpassten Schulstunden selbständig aufzuarbeiten.

Rektor Michael Hengartner hob hervor, dass die UZH das Konzept für das Schülerinnen- und Schülerstudium gemeinsam mit dem Schulen erarbeitet hat. In seiner derzeitigen Form sei es nicht in Stein gemeisselt. «Wir gehen das Projekt mit offenen Augen an, und ich bin gespannt, was herauskommt», sagte Hengartner. Das Konzept könne später angepasst werden – den Erfahrungen entsprechend, die damit in den kommenden zwei Jahren gemacht werden.

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