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Was macht die Postmoderne aus und kann man sie als eine Epoche bezeichnen? Seit Beginn der 1980-er Jahre wird über die zeitliche, aber auch die inhaltliche Bestimmung dessen, was genau unter «postmodern» zu verstehen sei, diskutiert. Die erste Vorlesung «Postmoderne: Konzept, Epoche, Stil?» thematisiert diese Ambivalenz und führt in die neue Ringvorlesung der Kommission für Interdisziplinäre Veranstaltungen der Universität Zürich ein. Hörerinnen und Hörer erfahren im Verlaufe der Veranstaltung, dass postmodernes Denken nach wie vor in Disziplinen wie der Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsphilosophie, Geschichtswissenschaft oder etwa in der Gegenwartskunst Bestand hat.
Die Ausstellung «Postmodernism – Style and Subversion, 1970–1990», die 2012 im Landesmuseum zu sehen und vom Victoria and Albert Museum konzipiert worden war, markierte einen Einschnitt in der Einschätzung der kulturellen und theoretischen Produktion kurz vor Ende des Kalten Krieges. Erstmals wurde die Postmoderne in einer populären Ausstellung als historische Epoche begriffen, der andere Epochen vorangingen: die konservativen fünfziger Jahre, die kulturrevolutionären sechziger und die anarchisch-politischen siebziger Jahre.
Die Vorlesungsreihe stützt sich auf diese historische Einordnung der Postmoderne und versucht, vormals latentes Wissen zu thematisieren. Im Zentrum steht die These, dass postmodernes Denken – oftmals in verwandelter Form – die heutige Wissensproduktion weiterhin massgeblich bestimmt. Denn bezeichnende Faktoren postmodernen Denkens sind noch immer prägend für das heutige Verständnis der Welt: etwa die Skepsis gegenüber dem Fortschrittsdenken der Moderne, die Absage an die «grossen Erzählungen» der Geschichtswissenschaft mit ihrem Anspruch auf Wahrheit, die traditionelle Auffassung vom Autor als sinnstiftende Instanz und die Neudefinition von ökonomischen und wissenschaftlichen Systemen als sich aufeinander beziehende Netzwerke.
Das Leben ist endlich. In der aktuellen Diskussion rund um das Alter wird diese unumstössliche Tatsache gelegentlich ausgeblendet. Doch kann man dem Alter den Schrecken nehmen, indem man dessen unweigerlich eintretenden Abschluss tabuisiert? Meistens ist der bevorstehende Tod nicht nur für die Sterbenden, sondern auch für nahestehende Personen schwierig zu bewältigen.
Der Tod kann in ganz verschiedenen Lebensphasen eintreten: selten als plötzlicher Tod, häufiger nach einer mehrmonatigen Zeit zunehmender Pflegebedürftigkeit, am häufigsten nach Jahren zunehmender Gebrechlichkeit und Abhängigkeit. Ist es besser, jung, aber beinahe schmerzlos zu sterben, oder im fortgeschrittenen Alter nach jahrelanger Krankheit? Welchen Tod wünschen wir uns letztlich, wo soll und kann er stattfinden, und in wessen Hand liegt er? Diese Fragen stehen im Fokus der neuen Ringvorlesung des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich. Dozenten aus der Soziologie, klinischen Ethik, Geriatrie, Palliative Care, praktischen Theologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie thematisieren reale wie ideale Sterbeorte in unserer Gesellschaft, selbstbestimmte Entscheidungen am Lebensende oder etwa den Suizid im Alter.
Diese interdisziplinäre Ringvorlesung richtet sich an Personen, die in einem gerontologischen Arbeitsfeld tätig sind oder tätig werden wollen, an Studierende aller Fächer sowie an alle an Altersfragen Interessierten.