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Internationales Jahr des Bodens 2015

Blick auf den Boden

Der 5. Dezember ist Weltbodentag. Gleichzeitig beginnt heute das Internationale Jahr des Bodens 2015. Die Bodenwissenschaftlerin Anett Hofmann koordiniert die Beiträge der UZH und entwickelt selber ein Lehrmittel, mit dem Schüler die verschiedenen Bodentypen kennenlernen können.
Adrian Ritter

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Den Wert der Böden aufzeigen: Am heutigen 5. Dezember beginnt das Internationale Jahr des Bodens 2015. (Bild: Agroscope (Gabriela Brändle, Urs Zihlmann), LANAT (Andreas Chervet))

UZH News: Frau Hofmann, die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Warum ist ein solches Jahr wichtig?

Hofmann: Die Vereinten Nationen wollen damit die Öffentlichkeit für Böden sensibilisieren. Uns soll bewusster werden, welch grosse Bedeutung der Boden für Ökosysteme und unsere Nahrungsmittelsicherheit hat.

Warum brauchen die Böden mehr Beachtung?

Böden erfüllen wichtige Funktionen. Auf ihnen wächst unsere Nahrung, sie regulieren den Wasser- und Kohlenstoffhaushalt und sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die Böden sind aber auch in Gefahr: Immer mehr Bodenfläche wird überbaut, intensiv landwirtschaftlich genutzt und wir stellen eine zunehmende Erosion, Wüstenbildung und Versalzung der Böden fest. Das Internationale Jahr soll darauf aufmerksam machen und mögliche Lösungen aufzeigen.

Koordiniert die UZH-Aktivitäten zum Internationalen Jahr des Bodens: Anett Hofmann (Bild: zVg)

Inwiefern sind Böden an der Universität Zürich ein Thema?

Am Geographischen Institut der UZH widmen sich zwei Lehrstühle dem Thema Boden. Der Lehrstuhl für Bodenkunde und Biogeochemie von Professor Michael Schmidt forscht unter anderem zum Einfluss des Klimawandels auf die Stoffkreisläufe im Boden und zur Interaktion von Boden und Pflanzen. Der Lehrstuhl für Geochronologie von Professor Markus Egli befasst sich mit Fragen der Erosion und der Entwicklung von Landschaften und Boden.

Am Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften besteht eine Forschungsgruppe Bodenökologie und Globaler Wandel, geleitet von Pascal Niklaus. Die Gruppe untersucht etwa, inwiefern die Speicherung von Kohlenstoff im Boden den Treibhauseffekt mindern kann und geht der Frage nach, welche Mechanismen die Emission von Methan und Lachgas aus Böden beeinflussen.  

Was wird die UZH zum Internationalen Jahr des Bodens beitragen?

Das Science Lab der UZH bietet im Laufe des Jahres mehrere Kurse für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen an, die sich mit dem Boden befassen, zum Beispiel die «Werkstatt Bodenfarben». Im Frühling werden wir voraussichtlich eine Ausstellung mit Fotos von Bodenprofilen an der UZH zeigen. Zusätzlich entwickle ich ein interaktives Lehrmittel, welches Primar- und Sekundarschülern die typischen Bodentypen der Schweiz aufzeigt.  

Mehrere Forschende der UZH sind zudem in der Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz aktiv. Diese hat in der Schweiz den «Moorboden» zum Boden des Jahres 2015 erklärt und wird dazu Aktivitäten durchführen.