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Schweizerischer Nationalfonds

«Es geht ums Geld und um die Liebe»

Dominic Suter von der psychologischen Beratungsstelle findet, dass der Konflikt zwischen Forschung und Lehre zu kurz kam.
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Dominic Suter: «Und wie so oft, wenn es um Geld geht, geht es
eigentlich um Liebe.».

«Mich interessierte an der Tagung, ob politisch aktive Doktorierende vergleichbare Anliegen äussern wie diejenigen, die bei mir in die Konflikt-Beratung kommen. Einiges kam mir dann auch bekannt vor. In der Einzelberatung setze ich jeweils voraus, dass sich an strukturellen Konflikten nicht direkt etwas ändern lässt. Wir arbeiten vor allem an den inneren Konflikten wie beispielsweise Erfolgshemmungen.

Doch ich begrüsse es, wenn sich Doktorierende vermehrt in Gruppen austauschen und konstruktiv aktiv werden. Das Bejahen des Frusts ist der Auftakt zur kreativen Veränderung.

Meines Erachtens kam an der Tagung aber der grundlegende strukturelle Konflikt zwischen Forschung und Lehre etwas zu kurz. Ich vermute eben, dass es letztlich immer darum geht, wer die längere Publikationsliste hat. Betreuung und Lehre sind an Hochschulen vielleicht systemimmanent zweitrangig.

Ureigene Geschichte

Ein wichtiges Thema waren die Forschungsgelder. Und wie so oft, wenn es um Geld geht, geht es eigentlich um Liebe. Für einmal hörte ich aber nicht von enttäuschenden Doktorvätern, wie in vielen meiner Beratungssitzungen. Statt dessen tauchte für mich an der Tagung eine neue Figur auf, auf die sich die Sehnsucht richtet: Der nicht-akademische Politiker. Doch dieser «Entscheidungsträger» steht den Geschwistern Landwirtschaft und Armee näher als dem akademisch interessierten Kind.

Letzteres konnte sich gestern Nachmittag immerhin die Anerkennung der akademischen «Göttis» holen. Der Hunger, irgendwann einmal auch die Herzen der nicht-akademischen Väter zu erobern, bleibt jedoch bestehen. Und das wirft den einen oder anderen Teilnehmer schliesslich doch wieder auf sich und seine ureigene Geschichte zurück.»