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Für die Universität Zürich war das Sechseläuten dieses Jahr ein ganz besonderer Anlass. Auf Einladung der Zürcher Zünfte schritten der Rektor, die gesamte Universitätsleitung, alle Dekane der Fakultäten und einige Studierende beim diesjährigen Umzug mit.
Anlass der Einladung war das 175-jährige Bestehen der Universität Zürich. Um dem respektablen Alter der Institution gebührend Achtung zu erweisen, kleideten sich die Universitätsangehörigen in historische Gewänder.
Neben bedeutenden Zürcher Gelehrten konnte man auch der ersten Medizinstudentin, der Russin Nadeschda Suslowa (1843–1918), und der bekannten Sozialistin Rosa Luxemburg (1871–1919), die beide als Pionierinnen an der Universität Zürich promovierten, im Universitätszug begegnen.
Die Studentinnen, die Dekane, Prorektoren und der Rektor hatten sichtlich Freude an ihrer «repräsentativen Aufgabe» und liessen sich auch vom einsetzenden Regen die gute Laune nicht verderben. Allerdings war es nicht ganz einfach, die Pelerine über die historischen Gewänder anzuziehen.
Die knapp zwanzig Universitätsangehörigen, die am Umzug mitschritten, stellten einige der wichtigsten Zürcher Gelehrten seit der offiziellen Gründung der kantonalen Universität im Jahr 1833 dar. Auch jene namhaften Wissenschaftler, die schon vorher, ab dem 16. Jahrhundert an den Höheren Schulen für Theologie, Jurisprudenz und Medizin, in Zürich wirkten, waren vertreten.
Ebenso waren jüngere Persönlichkeiten wie der Nobelpreisträger 1933 für Physik, Erwin Schrödinger (dargestellt von Dekan Daniel Wyler, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät) in der altehrwürdigen Gruppe vertreten.
Als sich der Umzug in Bewegung setzte, hatte Petrus ein Nachsehen und hiess die Wolken kurz schweigen, so dass die Regenpelerinen wieder ausgezogen werden konnten und die historischen Kostüme voll zur Geltung kamen. Die Umzügler freute es, und die Zuschauerinnen und Zuschauer ebenso.