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Teilen und sparen

Innovative naturwissenschaftliche und medizinische Forschung erfordert oftmals die Anschaffung hochwertiger Geräte. Damit die teuren Apparate optimal ausgenutzt werden, gibt es seit Anfang Jahr die Online-Plattform «Shared equipment». Nutzungszeiten für Geräte können unkompliziert und gegen geringes Entgelt gebucht werden.
Marita Fuchs

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Was für den Laien wie ein einfaches Mikroskop aussieht, ist in Wirklichkeit ein hoch spezialisiertes Gerät und hat einen stolzen Preis: 750‘000 Franken kostet das Leica SP5. Als Lichtquelle dienen verschiedene Laser, deren Lichtstrahl sich innerhalb der Probe auf ein sehr kleines Volumen fokussieren lässt. Mit fluoreszierenden Markern versehene Proteine oder Viren lassen sich so in vivo visualisieren und räumlich und zeitlich verfolgen: ein nicht wegzudenkendes Instrument für Forschung in den Life Sciences.

Vernetzt denken

Als er 2004 das konfokale Mikroskop Leica SP2 anschaffte, schrieb Urs Ziegler, Leiter des Zentrums für Mikroskopie und Bildanalyse, Belegungspläne. So konnte das Gerät voll genutzt werden, denn alle Mitglieder des Instituts sahen, wann das Gerät frei war. Mit der Zeit interessierten sich auch Forschende anderer Institute für das Gerät. Deshalb sah sich Ziegler nach Buchungsmöglichkeiten via Internet um.

Urs Ziegler, Leiter des Zentrums für Mikroskopie und Bildanalyse, vor einem «Shared equipement»-Gerät: dem Mikroskop, Leica SP5.

Das Ergebnis heisst «Shared equipement» und wird inzwischen von mehreren Instituten genutzt. Die Buchungsplattform für Geräte an der Universität Zürich ist seit Anfang 2007 in Betrieb und bietet inzwischen etwa vierzig Apparaturen (bis jetzt Mikroskope und Facs-Geräte) zur gemeinsamen Nutzung an. «Wir freuen uns über das grosse Interesse und werden die Datenbank mit Geräten für weitere Einsatzgebiete ausbauen», so Projektleiterin, Monika Folini, von der Abteilung Ausrüstung und Logistik (AUL).

Das Potential nutzen

Geräte werden von den Instituten angeschafft und sind Eigentum der Universität. Es kommt jedoch vor, dass im Laufe der Zeit gerade die sehr spezialisierten Geräte nicht voll ausgenutzt werden; sei es weil die Forschung an einem Institut in eine andere Richtung geht, sei es, dass weniger Assistierende oder Doktoranden das Gerät benutzen, als ursprünglich geplant. Bei freier Kapazität sollen dann auch institutsfremde Personen die Geräte mitbenutzen können.

Geräte für den Pool

«Die Buchungsplattform ist für komplexe, meist fix installierte Geräte mit einem Anschaffungspreis über 100'000 Franken gedacht», erklärt Monika Folini. «Unser Ziel ist es, die vorhandenen Geräte an der Universität optimal auszulasten und dadurch Beschaffungs- und Unterhaltskosten einzusparen».

Die Abteilung AUL ist eine Drehscheibe in diesem Prozess: Investitionskredit-Anträge für die Beschaffung von Geräten gehen hier ein. Mit dem Antragsteller wird geklärt, ob er mit der vollzeitlichen Nutzung rechnet oder ob er das Gerät zwischenzeitlich auch institutsfremden Benutzern zur Verfügung stellen könnte. Ist dies der Fall, dann wird das Gerät in den «Shared equipement»-Pool aufgenommen.

Handlich geführt

Auf der Homepage «Shared equipement» finden Interessierte alle Angaben zum Gerät selbst, zum Standort und zur Kontaktperson. Gleichzeitig ist vermerkt, ob eine Schulung für die Benutzung des Gerätes notwendig ist. In der Regel kostet die Benutzung etwas. «Das sind keine hohen Beträge, lediglich die laufenden Betriebskosten werden verrechnet», sagt Monika Folini. Die Reservierung eines konfokalen Mikroskopes zum Beispiel kostet pro Stunde zehn bis zwanzig Franken.

Wer ein Gerät aus dem Pool benutzen will, muss sich zunächst mit Angaben zur Person und zur Kostenstelle registrieren lassen. Damit wird eine spätere unkomplizierte Verrechnung gewährleistet. Auch externe Stellen können sich einschreiben. Diese zeigen jetzt schon Interesse: die ETH, das Universitätsspital oder externe Firmen sind jetzt schon eingeschrieben.

Letztlich entscheidet die für das Gerät verantwortliche Person, wer die Apparatur nutzen darf. Sie gewährt den Interessenten aufgrund der Angaben Zugang zum Buchungssystem. Jetzt kann der Interessent anhand eines übersichtlichen Belegungsplans, das gewünschte Gerät für eine bestimmte Zeit selber buchen.