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Das Kollegiengebäude in neuem Glanz

Nach vier Bauetappen ist es soweit - das Kollegiengebäude I ist frisch saniert. Vertreterinnen und Vertreter von Universität und Kanton Zürich waren sich an der Einweihungsfeier einig: Damit ist die Universität Zürich gewappnet für die Zukunft.
Adrian Ritter

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Ein optimales Umfeld für die Wissenschaft schaffen: Nach zwölf Jahren Bauzeit ist das Kollegiengebäude der Universität Zürich auf dem neuesten technischen Stand. 

Die Hörsäle sind mit neuester Technik ausgerüstet, die Studierenden verfügen im Uniturm über neue Arbeitsplätze, der Lift verkündet sehbehinderten Menschen das Stockwerk per Lautsprecher und in den Lichthof gelangt man neuerdings auch direkt von der Dr. Faust-Gasse. Dies sind nur einige der Änderungen, die das Kollegiengebäude im Laufe der Sanierung erfahren hat. 1991 hatten Kanton und Universität begonnen, die Sanierung des eigentlichen Hauptgebäudes der Universität Zürich zu planen. Umgesetzt wurden die Pläne in vier Bauetappen von 1994 bis 2007.

Freuen sich an der Einweihungsfeier über die gelungene Sanierung (von links): Baudirektorin Ursula Gut-Winterberger, Rektor Hans Weder und Bildungsdirektorin Regine Aeppli.

Bohren und studieren

An der Einweihungsfeier in der Aula der Universität zeigten sich Vertreterinnen und Vertreter der kantonalen Baudirektion, der Bildungsdirektion und der Universität heute Dienstag mit dem Resultat sehr zufrieden. Ein «Werk von eindrücklicher Komplexität» sei es gewesen, sagte Rektor Hans Weder mit Blick darauf, dass während der gesamten Bauzeit der universitäre Betrieb weiterlaufen musste. Die Bauarbeiter konnten zwar nicht immer bohren, wann sie wollten und die Studierenden hatten nicht immer die Ruhe, die sie wollten. Aber was lange währte, sei endlich gut geworden und das Werk sei gelungen, bilanzierte Weder.

Das Gebäude wurde den aktuellen und zukünftigen Nutzungen angepasst. Im Bild: Mehr Raum für die Kanzlei der Universität.

Es lasse sich nicht nur gut arbeiten und leben hier: «Ich habe schon manche Universität von innen gesehen. Aber betreffend Gepflegtheit und Ausstrahlung reicht keine an die Universität Zürich heran.» Als übertriebenen Luxus oder Perfektionismus könne man das Resultat allerdings nicht bezeichnen, zeigte sich der Rektor überzeugt. Ziel sei es gewesen, der Wissenschaft ein optimales Umfeld zu schaffen, wozu eine entsprechende Infrastruktur gehöre.

Können auf eine langjährige Zusammenarbeit blicken (von links): Rolf Wolfensberger (Architekt),  René Strehler (Hochbauamt) und Raymond Bandle (Bauten und Räume, UZH).

Neuen Nutzungen anpassen

Mit der Sanierung sollte das 1914 in Betrieb genommene Kollegiengebäude I bautechnisch erneuert und den heutigen Nutzungen angepasst werden. Wachsenden Studierendenzahlen begegneten die Planer unter der Federführung des kantonalen Hochbauamtes dadurch, dass sie die vorhandenen Nutzflächen verdichteten. Ursprünglich eher als «Estrich» des Gebäudes genutzte Räume wurden für Studierende, Dozierende und Mitarbeitende nutzbar. Rund zehn Prozent mehr Nutzfläche für den Lehrbereich konnte gewonnen werden, schätzte Architekt Rolf Wolfensberger anlässlich einer Medienführung durch das Gebäude.

Gleichzeitig ermöglichte die bauliche Umgestaltung von bisher für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Räumen bisweilen neue Ansichten auf architektonische Perlen des Gebäudes. So gibt etwa ein neues Sichtfenster im Stock H den Blick frei auf die Konstruktion des Glasdaches über dem Lichthof.

Verbindung von ursprünglicher, restaurierter und neuer Gestaltung. Im Bild: Raum im Ressort Studierende.

Ökologie und Denkmalschutz

Nötig waren nicht nur Anpassungen an die heutige Nutzung des Gebäudes, sondern auch baustatische, feuerpolizeiliche und sicherheitstechnische Verbesserungen. So wurden zur Steigerung der Energieeffizienz beispielsweise die Wärmedämmung verbessert und die Heizungs- und Klimaanlagen ersetzt. Im Zusammenhang mit ökologischen Anliegen zeigte sich Baudirektorin Ursula Gut-Winterberger erfreut, dass der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein die Sanierung bereits 1996 mit dem Preis für «Nachhaltiges Bauen» ausgezeichnet habe.

Blick hinter die Kulissen mit René Strehler, Projektleiter der Sanierung beim Hochbauamt: Elektroanlagen, Heizung, Lüftung und Klimaanlagen wurden fast vollständig ersetzt.

Die Sanierung musste zudem darauf Rücksicht nehmen, dass das Kollegiengebäude unter Denkmalschutz steht. Das Resultat sei eine gelungene Verbindung von ursprünglicher, restaurierter und neuer Gestaltung, so Gut-Winterberger. In seiner neuen Form solle das Kollegiengebäude nun über einen langen Zeitraum den heutigen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig flexibel sein für zukünftige Nutzungen.

Besonders erfreulich sei auch, dass der budgetierte Kostenrahmen von rund 80 Millionen Franken eingehalten werden konnte, sagte Gut-Winterberger. In diesem Sinne durfte sie das Kollegiengebäude anlässlich der Einweihungsfeier mit grosser Freude symbolisch an Bildungsdirektorin Regine Aeppli übergeben. Diese bedankte sich für die geleistete Arbeit aller Beteiligten. Es sei eine sinnvolle «Investition in unsere Zukunft» gewesen, das «Wahrzeichen» der Universität zu sanieren. Die Universität als «internationaler Leuchtturm Zürichs» habe eine gute und leistungsfähige Infrastruktur verdient und das Resultat überzeuge sowohl ästhetisch wie auch denkmalpflegerisch.