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Brücken zur Wissenschaft

Acht Mal werden im Verlauf des Wintersemesters Dozierende an der Kinder-Universität Zürich Kindern auf die Frage «Warum?» antworten. ETH-Professor Peter Marti machte am Mittwoch den Anfang mit Antworten auf die Frage: Warum stürzen Brücken nicht ein? Eine Mutprobe auf hölzerner Brücke erwies sich dabei als ungefährlich.
Marita Fuchs

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Auch für die Kinder-Universität Zürich braucht es eine gültige Legi.

Vor dem grossen Hörsaal an der Universität-Irchel tummeln sich viele Kinder. Sie warten auf Einlass. Gespannt fiebern viele von ihnen der ersten Begegnung mit Universität und Wissenschaft entgegen. Kindgerecht aufbereitet, macht die Universität den 9- bis 12jährigen Schülerinnen und Schülern Spass, wie die Fragebogen der letzten Jahre belegen. Begeistert klingt auch das Zitat eines Kindes auf dem neuen Flyer: «Es war nicht nur gut, sondern sehr, sehr gut.»

Dem Wissen auf der Spur

Während die Kinder in der Vorlesung sind, können die begleitenden Eltern am Infostand T-Shirts oder Bücher erstehen. «Dem Wissen auf der Spur» steht auf den T-Shirts – «Spur» ist durch eine grosse Lupe vergrössert. Den Eltern und Kindern gefällt es, was der gute Absatz beweist. Die Kinder-Universität Zürich, die auf Sponsoring angewiesen ist, macht auf diese Weise Werbung für sich selbst.

Nicht nur die Vorlesungen, sondern auch die Bücher und T-Shirts am Verkaufsstand stossen auf grosses Interesse.

Neun- bis zwölfjährige Studierende

Im Hörsaal füllen sich die Reihen schnell. Stift, Heft und Legi liegen bei vielen Kindern bereit, aufmerksam ist der Blick nach vorne gerichtet. Professor Peter Marti vom Institut für Baustatistik und Konstruktion der ETHZ erläutert an grossen Bildern verschiedene Brückenkonstruktionen.

Baustatiker Prof. Dr. Peter Marti von der ETH Zürich erklärt dynamisch, welche Kräfte in einer Brücke wirken.

Zwischendurch können die Kinder auch selbst Hand anlegen. Professor Marti ermuntert seine kleinen Studierenden, nach vorne zu kommen und an Seil und Gewichten die Tragwirkung von Brücken auszuprobieren. Fast alle Finger schnellen in die Höhe, und einige dürfen dann vorn an den Seilen ausprobieren, wie die Gewichte die Aufhängung des Seils verändern.

Keine Spur von passiven oder gelangweilten Studierenden: An der Kinderuniversität wollen alle mitmachen.

Am Ende der Vorlesung gilt es, Mut zu beweisen. Professor Marti und seine Assistierenden enthüllen eine selbstgebaute Brücke aus Holz, rechts und links sind kleine Tritte angebracht. Mutige Kinder sind jetzt gefragt, um zu testen, ob die Konstruktion auch hält. Tosender Beifall ertönt, als dann achtzehn Kinder auf der Brücke stehen, die stabil ihre Last trägt.

Traumbrücke

Am Ende der Vorlesung können stets Fragen gestellt werden. Diesmal beziehen sich die allermeisten davon auf das Bild einer Brückenkonstruktion, die Professor Marti als Traum eines Brückenbauers vorgestellt hat. Der Entwurf dieser über eine Länge von 3000 Meter gespannten Brücke hat die Kinder fasziniert, denn sie wollen genau wissen, warum so eine Brücke entworfen wurde, wo sie denn einmal gebaut werden könnte und wie man sie noch perfekter gestalten könnte.

Die Statiker haben richtig gerechnet: Die Brücke hält.

Am Ausgang erhält jedes Kind einen Bio-Apfel und eine Flasche Mineralwasser. Kauend sagen einige Drittklässler: «Das hat uns gefallen, wir freuen uns auf nächsten Mittwoch.» Dann wird es um die Frage gehen: Wie gross ist die Welt?

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