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Abschied vom roten Couvert

Auf dem Weg zur elektronischen Administration von Studium und Lehre hat das SAP-System den ersten Härtetest erfolgreich bestanden: In den vergangenen Wochen schrieben sich 19'000 Studierende via Internet für das Wintersemester 2005/06 ein. Nachzügler können sich noch kurze Zeit ohne Nachzahlungsgebühr online anmelden.
Marita Fuchs

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Mit der Online-Semestereinschreibung hat das neue Datenverwaltungssystem SAP-Campus-Management der Universität seine Feuertaufe bestanden. Mussten die Studierenden früher jedes Semester von Hand ihre Datenblätter aktualisieren und in die Urnen an der Universität werfen, so läuft die Semestereinschreibung ab sofort nur noch auf elektronischem Weg. Statt Bleistift, Datenblatt und rotem Couvert brauchen die Studierenden nun Internet-Anschluss, Tastatur und Uni-Access-Zugangsdaten, um sich für das nächste Semester einzuschreiben. Die Studierenden geben vom eigenen Computer aus ihre Daten direkt ins SAP-System der Universität Zürich ein, wo sie gespeichert und verwaltet werden können.

«Das neue Einschreibeverfahren ist viel genauer»: Thomas Tschümperlin, Leiter des Ressorts Studierende der Rektoratsdienste.

Rücklauf besser als früher

Laut Thomas Tschümperlin, Leiter des Ressorts Studierende der Universität Zürich, haben sich bis zum Ablauf der Einschreibefrist am 15. Juli 18‘700 Studierende eingeschrieben. Da mit einem Rücklauf von ungefähr 22‘000 Studierenden zu rechnen ist, fehlen etwa 3000 Nachzügler. «Für uns vom Ressort Studierende bedeutet jeder Nachtrag Mehraufwand, trotzdem sind wir im Moment noch bereit, verspätete Semestereinschreibungen anzunehmen, ohne eine Gebühr zu erheben», sagt Tschümperlin.

Damit komme man den Studierenden entgegen, die sich zeitlich hätten umstellen müssen. Schliesslich sei der Zahlungstermin einen Monat früher als in der Vergangenheit, betont Tschümperlin. Insgesamt sei die Abgabedisziplin besser und damit der Rücklauf grösser als zu Zeiten des roten Couverts. Säumige Studierende werden Anfang August angemahnt, sich innerhalb einer letzten Frist noch einzutragen.

Hauptproblem: Passwort vergessen

Während der dreiwöchigen Einschreibungszeit konnten sich die Studierenden bei Problemen an die Help-Line der Informatikdienste wenden oder in der Kanzlei der Universität nachfragen. «Wir hatten bis zu 250 Anrufe pro Tag», sagt Richard Piwnik, Teamleiter des Call-Centers bei den Informatikdiensten. «Etwa 90 Prozent der Hilfesuchenden hatten ihr Uni-Access-Passwort vergessen.» Die anderen 10 Prozent der Anrufer hätten Probleme damit gehabt, einen der auf der Website angegebenen Browser herunterzuladen. Einige wenige Studierende hatten Schwierigkeiten mit der Benutzerführung. Zum Beispiel sei der «weiter»-Knopf ganz unten auf der Seite manchmal übersehen worden.

Auf grossen Anklang sei auch die Standaktion gestossen. Spezialisten des Projektteams waren mehrere Tage im Zentrum und am Irchel präsent und unterstützten die Studierenden bei der Einschreibung.

Grosse Vorarbeit

«Damit die Semestereinschreibung so gut durchgeführt werden konnte, war die Vor- und Zusammenarbeit vieler Abteilungen der Universität nötig», sagt Thomas Hildbrand, der als inhaltlicher Projektleiter des Projekts UniVerS für die Online-Semestereinschreibung verantwortlich ist. «Auch die Fakultäten haben sehr viel Vorarbeit geleistet, beispielsweise mussten alle notwendigen Fachkombinationen in das SAP-System eingegeben werden, damit die korrekte Zusammenstellung von Haupt- und Nebenfächern von den Studierenden ausgewählt werden kann.»

«Das neue Einschreibeverfahren ist viel genauer,» bestätigt Tschümperlin. «Die Einschreibebögen von früher waren zum Teil nicht korrekt ausgefüllt. Das passiert jetzt nicht mehr, denn Ungenauigkeiten oder Ausnahmen lässt das Webformular nicht zu.»

Insgesamt sei die Semestereinschreibung ein Erfolg für alle Beteiligten, meint Hildbrand und blickt schon in die Zukunft: «Der nächste Schritt sind die Online-Modulbuchungen im September.»