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Ernst Hafen wird neuer ETH-Präsident

Der Bundesrat hat am Mittwoch den Direktor des Zoologischen Instituts der Universität Zürich, Ernst Hafen, zum neuen Präsidenten der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich ernannt. Die Universität Zürich gratuliert Ernst Hafen und freut sich, dass einer ihrer renommiertesten Forscher künftig der ETH vorstehen wird.
Theo von Däniken

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Ernst Hafen wird neuer ETH-Präsident.

Rektor Hans Weder wertet die Wahl Hafens als Qualitätszeugnis für die Universität Zürich. «Das stellt Herrn Hafen ein gutes Zeugnis aus, aber auch der Universität Zürich, denn unsere Leute kann man offenbar brauchen», so Weder. Andererseits bedauert er, «dass einer unserer Besten geht.» Hafens Institut bleibe allerdings an der Universität. «Dank seiner internationalen Spitzenposition werden wir die Nachfolge Hafens ausgezeichnet besetzen können», ist Weder überzeugt.

Weiterführung der Zellforschung auf hohem Niveau

Auch die Forschungsarbeit von Hafen werde an der Universität fortgesetzt. «Seine Zellforschung ist aussichtsreich; wir werden sie auf dem selben hohen Niveau weiterführen. Das Institut ist in einem ausgezeichneten Zustand, besetzt mit viel versprechenden jungen Leuten», so Weder.

Für Weder wird die Wahl Hafens zudem die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen, beispielsweise im Bereich Life Sciences, weiter intensivieren. «Ich begrüsse das. Der Hochschulplatz Zürich ist die entscheidende Perspektive. Die Life Sciences werden – so bin ich überzeugt – noch mehr gestärkt», sagte Weder.

Zusammenarbeit zwischen Hochschulen stärken

Auch für Ernst Hafen ist die Kooperation zwischen den Hochschulen einer der Schwerpunkte, die er in seinem neuen Amt setzten will. «Ich werde die Zusammenarbeit mit der ETH Lausanne, den Forschungsanstalten und mit den kantonalen Universitäten weiter ausbauen. Dass dies funktioniert, zeigt die Initiative SystemsX, die von der ETH Zürich, und den Universitäten Basel und Zürich getragen wird, um die Schweiz im Bereich Systembiologie an die Weltspitze zu bringen.»

Weiter seien ihm der Ausbau des Technologietransfers und die Stärkung der Internationalisierung der Ausbildung wichtige Anliegen. «Es gilt auch hier die ETH, wo möglich in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, international gut zu positionieren.»

Bodenhaftung nicht verlieren

Der Entscheid, seine Forschertätigkeit zu Gunsten eines Management-Jobs aufzugeben, sei ihm nicht leicht gefallen, sagte Hafen. Die Forschung werde er jedoch nicht ganz aufgeben. «Mir scheint es wichtig, auch in einem solchen Amt die Bodenhaftung nicht zu verlieren», so Hafen. «Ich werde meine Arbeitsgruppe jedoch verkleinern, die Anzahl der wissenschaftlichen Meetings drastisch reduzieren und andere Verpflichtungen ganz absagen.»

Hafen hat sich in seiner 18-jährigen Tätigkeit an der Universität für wissenschaftspolitische Fragen, Nachwuchsförderung, Technologietransfer und allgemein die Gestaltung des Forschungs- undAusbildungsplatzes Schweiz eingesetzt. «Als Präsident der ETH Zürich kann ich einen Beitrag leisten, die Attraktivität des Ausbildungs- und Forschungsplatz Schweiz weiter zu erhöhen», so Hafen.

Forschung auf Spitzenniveau

Ernst Hafen lehrt und forscht seit 18 Jahren an der Universität Zürich. 1987 wurde er als Assistenzprofessor ans Zoologische Institut der Universität Zürich berufen. Seit 1997 ist er Ordinarius für Entwicklungsbiologie und seit 2005 Direktor des Zoologischen Instituts. Prof. Hafen hat mehrere bedeutende Wissenschaftspreise erhalten, unter anderem 2004 den Otto Naegeli-Preis der Bonizzi-Theler Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung, 1999 den Prix Mondial Nessim-Habif der Universität Genf und 1991 den Friedrich Miescher-Preis. Hafen hat auf dem Gebiet der Zellkommunikation bahnbrechende Entdeckungen gemacht, die für die Krebs- und Diabetesforschung wie auch für die Altersforschung von grosser Bedeutung sind.