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Neu: sich online immatrikulieren

Die Tage des sich in der Masse versteckenden «ewigen Studenten» sind gezählt: Mit der schrittweisen Einführung eines umfassenden SAP-Campus- Management-Systems werden sämtliche relevanten Studiendaten jederzeit greifbar.
Brigitte Blöchlinger

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Ab sofort müssen sich Studienanwärter/innen mit Schweizer Zeugnis selbst online immatrikulieren.

Das Unterfangen tönt harmlos, ist aber komplex und folgenreich: Ab sofort müssen sich die rund 4000 Studienanfängerinnen und -anfänger mit Schweizer Matura online immatrikulieren. Die Adresse, welche die entsprechenden Formulare birgt, heisst www.studentoffice.unizh.ch.

In einem weiteren Schritt wird Ende Juni die Semestereinschreibung online durchgeführt: Innerhalb weniger Tage hat es das SAP-System dann zu verkraften, dass 23'000 Studierende ihre Semestereinschreibung selbst online vornehmen. Ab Juli werden die immatrikulierten Studierenden ihre Adressen auch online mutieren können. Und später im Sommer wird die Internet-Anmeldung für Interessierte mit ausländischer Vorbildung aufgeschaltet.

Module buchen verpflichtet

Den Abschluss dieser ersten grossen «Online-isierung» wird ab September 2005 die Semestermodul-Buchung für die Studierenden der Medizin, Wirtschaft und der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät bilden – diese drei haben bereits einen Bologna-kompatiblen Studiengang eingeführt. Spätestens dann wird es für ewige Studenten eng: Eine Online-Buchung verpflichtet nämlich, das betreffende Modul Ende Semester erfolgreich abzuschliessen. Wird das Modul nicht erfüllt, wird dies entsprechend vermerkt und kann im Wiederholungsfall zum Ausschluss vom Studium führen.

Vorbei also die Zeiten, als man sich für ein Seminar einschrieb, es aber mit dem Erfüllen von dessen Anforderungen nicht so genau nahm. Im SAP-System werden sämtliche Noten und Kreditpunkte administriert. Insbesondere für Studierende von weniger strukturierten Fächern wird das System denn auch zu einem grossen Kulturwandel führen, ist Thomas Tschümperlin, Leiter Ressort Studierende, überzeugt. Für die Gesamtheit der Studierenden der Universität Zürich ist das allerdings erst ab Herbst 2007 der Fall, bis dann sollen sämtliche Studiengängen der Universität Zürich Bologna-kompatibel sein.

Einmal drin, überall drin

Schritt für Schritt wird man durch die Online-Immatrikulation geführt.

Für Nostalgie bleibt wenig Raum. «Die Zeit ist reif für die Online-Anmeldung», findet Thomas Tschümperlin, der inhaltlich für die Umstellung auf die Online-Immatrikulation zuständig ist. Der Aufwand sei zwar anfangs sehr gross, doch schlussendlich werde sich die Umstellung auf das SAP-CM-System lohnen.

Früher haben die Angestellten des Ressort Studierende nahezu 4000 Erstimmatrikulierten-Dossiers kontrolliert und bearbeitet und in einem zweiten Schritt elektronisch erfasst; entsprechend dauerte es Wochen, bis die Institute wussten, wie viele neue Studentinnen und Studenten bei ihnen zu Semesterbeginn auftauchen würden. Mit der Online-Immatrikulation sind die provisorischen Daten sofort abrufbar.

Auch können immatrikulierte Studierende jederzeit von zu Hause aus ihre persönlichen Daten online pflegen. Aendert ein Student beispielsweise seine Adresse, wird diese Mutation sofort in sämtlichen für den Studenten relevanten Stellen, z.B. im Dekanat, Institut oder Seminar, ersichtlich.

Viele Auswertungsmöglichkeiten

Der Informationsfluss wird grösser und schneller. Unterschiedlichste Auswertungen durch die verschiedenen Abteilungen sind möglich: Wie viele Personen fangen an zu studieren? Welche Ressourcen müssen bereitgestellt werden? Wer belegt welche Vorlesungen?

Ein ausgeklügeltes Zugriffsrechte-System gewährleistet den Datenschutz. So wird zum Beispiel nur das Dekanat die Noten einsehen können, andere Dienste haben darauf keinen Zugriff.

Auch die Studierenden werden Zugriff zu mehr Informationen haben. Das System informiert sie jedes Semester über ihren Studienfortschritt und mit einem persönlichen Leistungsausweis über ihre erworbenen Kreditpunkte und Noten.

Academic Record und Diploma Supplement

Neu erhalten die Studierenden mit dem Abschlussdiplom noch zusätzliche Unterlagen: Der Academic Recordlistet die Studienleistungen detailliert auf, und ein Diploma Supplementerläutert den absolvierten Studiengang ausführlich und für Dritte verständlich. Sowohl die Diplomurkunde wie auch diese erklärenden Unterlagen werden in Zukunft aus dem SAP-CM-System generiert.

Und sogar den Feinden des Internets wird geholfen. Die gute alte Kanzlei, bis anhin jener Ort, wo alle Immatrikulationswilligen ihre Fragen beantwortet bekamen, steht auch in Zukunft hilfreich zur Seite: per E-Mail, am Telefon, wie bis anhin über den Tresen hinweg und ab sofort mit individueller Betreuung am neu aufgestellten, öffentlichen «Online-Computer».

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