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Rauchstopp und Lungentest

Das neu eingeführte Rauchverbot an der Universität Zürich wird gut eingehalten. Auf Interesse stiess Anfang April auch der Lungentest im «Luftibus». Wem dies als Motivation nicht reichte, um mit dem Rauchen gleich ganz aufzuhören, kann sich auch kostenlos beraten lassen und Bargeld gewinnen.
Adrian Rittter

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Seit 29. März 2005 gilt in den Gebäuden der Universität Zürich ein Rauchverbot. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es gut eingehalten wird.

Herbert Vogler ist als Leiter des Betriebsdienstes der Universität Zentrum zufrieden mit dem bisherigen Resultat der Aktion uni-rauchfrei. Entsprechende Kontrollen in den Gebäuden hatten sich schon bald als unnötig erwiesen: «Es halten sich alle an das Rauchverbot.»

Zufrieden äussert sich auch Mensa-Chef Alfred Kläger: «Die Studierenden waren zwar am Anfang erstaunt über das Verbot, haben es aber gut aufgenommen. In der Mensa hält sich die Zahl derjenigen, die aufgrund des Rauchverbotes nicht mehr als Gäste kommen etwa die Waage mit der Zahl der Neukunden.» Das einzige Problem sieht Kläger bei den Zigarettenstummeln, die sich jetzt auf dem Boden auf der Mensa-Terrasse sammeln, weil draussen geraucht werden muss

Rund 400 Personen nutzen Anfang April die Gelegenheit, ihre Lungenfunktion testen zu lassen. Rund sieben Prozent der Getesteten wurde für genauere Abklärungen ein Arztbesuch empfohlen.

Lungentest im «Luftibus»

Die Universität hat sich allerdings nicht nur ein Verbot einfallen lassen, sondern auch Angebote für ausstiegswillige Raucherinnen und Raucher, zu finden auf der Rauchfrei-Homepage. Anfang April war wie schon in den vergangenen Jahren der Beratungsbus der Lungenliga – «Luftibus» - an der Universität. 400 Personen nutzten während fünf Tagen die Gelegenheit, um die Leistungsfähigkeit ihrer Lunge testen zu lassen.

Etwa die Hälfte der Testwilligen waren Raucherinnen und Raucher oder haben in der Vergangenheit geraucht. Bei rund sieben Prozent der getesteten Lungen haben die Mitarbeitenden der Lungenliga eine unterdurchschnittliche Lungenfunktion festgestellt und zu einem Arztbesuch zwecks Röntgenaufnahme der Lunge geraten. Dieser Anteil von kritischen Testergebnissen liegt beim Einsatz des «Luftibus» jeweils bei fünf bis sechs Prozent, wobei der leicht höhere Wert nicht unbedingt auf schlechtere Lungen der Studierenden oder Mitarbeitenden der Universität zurückzuführen ist, da der «Luftibus» bei seinen Besuchen an der Universität auch von auswärtigen Personen aufgesucht wird

Iva Lompar sucht eine Motivation, um das Rauchen aufzugeben. Der Lungentest sollte sich nicht als geeignet erweisen, die Werte waren «zu gut».

Testergebnis zu gut

Eine der Besucherinnen des Luftibus war Iva Lompar, Psychologiestudentin im vierten Semester. Sie raucht seit sechs Jahren, zurzeit etwa ein Päckchen pro Tag. Schon dreimal hat sie versucht aufzuhören, was aber nie länger als zwei Monate anhielt. Der Lungentest sollte Motivation sein für einen neuen Versuch – was nicht geklappt hat: «Meine Testwerte waren einfach zu gut. Ich muss mir eine andere Motivation suchen, vielleicht im Sport.» Das Rauchverbot an der Universität findet sie «nicht schlimm», zumal jetzt im Frühling und Sommer, wo das Rauchen draussen auch angenehm ist

Die Zigarettenstummel sammeln sich leider nicht nur wie auf dem Bild in den Aschenbechern, sondern auch auf dem Boden, zum Beispiel auf der Mensa-Terrasse.

Hilfe beim Aufhören mit Rauchen gibt es auch am Universitätsspital. Die Psychologin Anja Frei bietet dort für Mitarbeitende und Studierende der Universität Zürich (vorläufig noch) kostenlose Beratungsgespräche und die «virtuelle Rauchersprechstunde VERSE» an. Die Rauchenden werden betreffend Nikotinersatz beraten und bestimmen ihren Rauchstopp-Tag selber. Mit persönlichem Passwort kann mansich dann zur Folgekonsultation einloggen, was Anja Frei nach dem Rauchstopp «mindestens alle zwei bis drei Tage» empfiehlt.

Wer um dem Tabak zu entsagen finanzielle Anreize braucht, der sei auf den Rauchstopp-Wettbewerb der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention verwiesen. Wer vom 6. Juni bis 5. Juli nicht zum Glimmstengel greift, kann Bargeld im Gesamtwert von 10`000 Franken gewinnen.