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Initiiert hat diese sympathische Geste die unicommunication, die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der Universität Zürich, die im Riegelhäuschen aus dem 17. Jahrhundert einquartiert ist. Das verwunschene Hexenhäuschen, das unter Denkmalschutz steht, wird von Alters her «Schnäggli» genannt – womit nicht etwa auf die regenliebenden Weichtiere, die im Garten ihre Spur ziehen, angespielt wird, sondern: Mit «schnegg» wurde im vorletzten Jahrhundert eine Zigarre bezeichnet.
«Bodmer (der damalige Besitzer des Schnäggli, Anm. d. Red.) muss selbst ein starker Raucher gewesen sein», erklärt Professor Tschanz vom Deutschen Seminar. «Und seine Gäste, die im 'Schnäggli' wohnten, haben dort allem Anschein nach ebenfalls geraucht.» Erhärtet wird diese Vermutung durch diverse kleine Brandspuren auf den gegen Süden ausgerichteten Fenstersimsen. «Von Goethe wissen wir es sogar mit Bestimmtheit», erzählt Tschanz, «denn in einem Briefwechsel mit Bodmers Frau erzählt er von den 'besinnlich Abend Stunden mit schnegg und Wein'.»
Johann Wolfgang von Goethe hat im Schnäggli einen Teil seines berühmten «Urfaust» geschrieben, das wissen die Forscher seit längerem. Dass das nicht rauchfrei vonstatten ging, belegen nun zwei im Estrich gefundene Stiche (siehe Bilder). «Ein sensationeller Fund», freut sich Prof. Tschanz. Und erst noch zur richtigen Zeit, doppelt Dr. Heini Ringger, der «Hausherr» des Schnäggli und Leiter von unicom Media, nach. «Diese Funde haben unser Anliegen, ausländischen rauchenden Gästen einen zentralen, gemütlichen Rauchplatz zur Verfügung zu stellen, erst möglich gemacht.»
Denn: Die historisch verbriefte Rauchtradition des Schnäggli hat den ansonsten gestrengen Denkmalschutz überzeugt. Er gab sein Okay zur Rauchoase mit Cachet.