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Es werde Licht

Das Zentrum für Weiterbildung der Universität Zürich weihte am Freitag, den 18. März 2005 seine neuen Räumlichkeiten ein. Das Gebäude beim Berninaplatz in Oerlikon ist nun nach einem einjährigen Umbau kursbereit.
Michèle Büttner

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Das Zentrum für Weiterbildung hat ein Grünkonzept, welches den Themen Handel, Tausch und Wissen folgt.

Weiterbildung führt zu geistiger Klarsicht – ungefähr so wäre das Motto zu umschreiben, unter dem der Einweihungsanlass organisiert war. In der abgedunkelten Aula im Erdgeschoss, wo der Anlass mit verschiedenen Reden eröffnet wurde, flackerten Lichtinstallationen, Bildsequenzen und Wortfolgen über die Wände.

«Universitäre Weiterbildung schafft zusätzliche Verbindungen mit der Gesellschaft.» Die ZürcherBildungsdirektorin Regine Aeppli.

Die erste Rednerin, die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli, unterstrich in ihrem Vortrag, dass Weiterbildung ein konstitutiver Bestandteil der drei universitären Kernaufgaben Lehre-Forschung-Dienstleistung und ein wichtiges Glied in der Umsetzungskette von Wissen sei.

«Weiterbildung darf nicht stehen bleiben bei der aufgeklärten Erhellung des Dunkels, sondern sie muss weiter bilden, bis an den Punkt, wo das Licht des Erkannten auf den Erkennenden fällt und wo es zur Aufklärung der Aufklärung kommt.» Prof. Hans Weder, Rektor der Universität Zürich.

Die Licht-Metapher aufnehmend, stützte Hans Weder, Rektor der Universität Zürich, seine Rede auf die Zeit des Enlightenment. Das natürliche Licht der Vernunft sollte – so die Vertreter der Aufklärung – eingesetzt werden, um Unwissenheit, Aberglaube und Tyrannei zu bekämpfen. Das sei zwar wichtig, indes müsste der Mensch heute wieder verstärkt mit statt gegen die Natur arbeiten, um letztlich ein «enlighted enlightenment» zu erreichen. Es folgten weitere Reden von Walter Furrer, dem Rektor der Pädagogischen Hochschule Zürich, und Werner Fröhlich, Präsident der Donau-Universität Krems.

Klaus Burri, Leiter der Fachstelle für Weiterbildung der Universität Zürich, moderierte den Anlass.

Wohl in der Annahme, dass zu viele Reden hintereinander, die Zuhörer ermüden könnten, liessen die Organisatoren zwischen den Vorträgen den Sprachkünstler Pedro Lenz auftreten, begleitet von Adi Blums Harmonika. Lenz’ Texte brachten sehrschön zum Ausdruck, was - zusätzlich zur Wissenserweiterung - ein Leitspruch des Hauses ist: Hier sollten die Kursteilnehmer sich auch austauschen und ihre Softskills weiterentwickeln können. Wer seine emotionale Intelligenz erweitern will, muss andere Sichtweisen einnehmen können – und zwischendurch Humor ins Spiel bringen. «Tauschzone des Wissens» wird das neue Zentrum denn auch genannt.

Der Dichter, Schriftsteller, Kolumnist und Poetry-Slammer Pedro Lenz unterlief mit teilweise spitzen Geschichten, untermalt von der Harmonika Adi Blums, festgefahrene Denkweisen.

Nach den Vorträgen konnten die Besucher die neuen Räume inspizieren und vom Dunkel der Aula ins Licht der oberen Stockwerke aufsteigen und so symbolisch der geistigen Erhellung folgen. Im ersten befanden sich weitere Licht-Installationen, welche die dem Gebäude zugrunde liegenden Konzepte aufzeigten. Aus einem, in grünes Licht getauchten Kursraum, zwitscherten Vögel und vermittelten so auch auf eine sinnliche Art, das Begrünungskonzept des Hauses. Eine Treppe weiter oben war die geistige Klarheit am Werk in Form eines bereits stattfindenden Kurses. Zuoberst dann, gänzlich erleuchtet durch die Sonne, die durch die Glasscheiben schien, das Buffet. Oder eben: Die Zone, wo Softskills erweitert werden können.

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für geistige Höchstleistungen. Der zfv-Service betreibt die hauseigene Mensa.
Michèle Büttner ist freie Wissenschaftsjournalistin.