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In seiner Begrüssungsansprache betonte Rektor Hans Weder in der Aula der Universität Zürich die Besonderheit von «Pitschi» als erste ausschliesslich von der Universität unterhaltenen Kinderkrippe. «Pitschi» mache den Hochschulplatz Zürich und die Universität Zürich attraktiver und leiste einen Beitrag zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Zwar sei Kinderbetreuung in erster Linie immer noch Aufgabe derEltern, doch Krippen wie «Pitschi», ermöglichten es, akademische Laufbahn und Familie in Einklang zu bringen.
Regierungsrätin Regine Aeppli, sprach von einem Paradigmenwechsel, der vor zwei Jahren mit der «Strategie zur Kinderbetreuung an der Universität Zürich» eingesetzt habe. Mit der Eröffnung der ersten universitätseigenen Krippe mache die Universität Zürich deutlich, dass sie Kinderbetreuung als eigene, verbindliche Aufgabe anerkenne und ernst nehme. Das entspreche den gesellschaftlichen Gegebenheiten und dem heutigen Rollenverständnis junger Eltern. Regine Aeppli betonte, dass im Hinblick auf die Förderung der akademischen Karrieren von Frauen auch in Zukunft noch Arbeit zu leisten sei. Frauen, die sich für Professuren bewerben, sollten besonders gefördert werden, ein Anliegen, das die Universität schon heute aktiv angehe.
«Wir brauchen unbedingt mehr habilitierte Frauen» appellierte Brigitte Woggon, Präsidentin der Gleichstellungskommission der Universität Zürich. Die persönliche Motivierung von jungen Akademikerinnen durch Professorinnen undProfessoren scheint ihr besonders wichtig. Viele Frauen trauten es sich gar nicht zu, die vielen Hürden auf den Weg zu einer Universitätskarriere zu überwinden. Eine Erste habeman mit den geschaffenen Krippenplätzen aus dem Weg geräumt.
Auf die notwendige staatliche Unterstützung von Kinderbetreuungseinrichtungen wies Katharina von Salis hin, die den Lenkungsausschuss des «Bundesprogramms Chancengleichheit» präsidiert. Es sei nicht sinnvoll, erst in die Bildung und Ausbildung junger Menschen zu investieren und sie dann jahrelang nicht am Arbeitsleben teilnehmen zu lassen, weil sie kleine Kinder betreuen müssen. «Kinder aber braucht es, wenn die AHV gesichert sein soll.», argumentierte sie weiter. Rückblickend erinnerte sie sich an die Zeit als junge Dozentin an der ETH Zürich, während der sie ihr Kind an den Arbeitsplatz mitgenommen hatte. Es gab damals zwar eine Krippe, welche Kinder aber erst ab zwei Jahren annahm. Man ging damals noch davon aus, dass die Mutter ihr Kind in den ersten Jahren selbst betreue.
Sybille Sachs, Projektleiterin «Ausbau Krippenplätze an der Universität Zürich» musste, als sieals Dozentin an die Universität Zürich kam, auch die Erfahrung machen, dass die «reiche Schweiz» in Sachen Kinderbetreuung eher ein Entwicklungsland ist. Deshalb engagierte sie sich besonders gern im Team der Kinderbetreuungskommission, zusammen mit Julia Gerber (Kinderbetreuungsdelegierte der Universität Zürich), Elisabeth Maurer (UniFrauenstelle), Susanna Bliggensdorfer (Prorektorat Lehre) und Sergio Tassinari (Kinderbetreuunungsdelegierter der ETHZ). Ein Ergebnis dieser Arbeit ist die Kinderkrippe «Pitschi». Sie freue sich besonders, dass man für die Kinderkrippe ein so schönes und zentral gelegenes Haus gefunden habe.
Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Jürg Weilenmann, Präsident des Vereins Arbeitgeberkrippe, Träger der Pitschi-Unikrippe, dass eine Kinderkrippe mit Platzkosten von 27‘000 Franken und mehreren Hunderttausend Franken Investitionskosten zwar eine teure Einrichtung sei, doch das gesellschaftliche Engagement der Universität Zürich bestens spiegle.