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«In drei grundsätzlichen Punkten schienen sich alle Teilnehmenden einig zu sein: Erstens besteht ein grosser Bedarf, den Mittelbau in der Forschung gezielter zu fördern und ihn von der Lehre und administrativen Aufgaben zu entlasten, zum Beispiel mehr Förderungsprofessuren mit tenure-track, Verstärkung des Mittelbaus für eine qualitativ hochstehende Lehre etc.
Zweitens gibt es nach wie vor keine überzeugenden Modelle für die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit Familie; namentlich bestehen nach wie vor zu wenig Krippenplätze und keine geeigneten Tagesstrukturen für Kinder.
Drittens besteht in der Förderungsvergabe zu wenig Transparenz hinsichtlich der erstellten Gutachten und der massgebenden Kriterien für die Mittelzusprache, darunter der Wunsch nach Beurteilung des Innovationsgehaltes der Forschung statt nach der Reputation des Projektleitenden, die first-/lastname-publication-Problematik etc.
Persönlich beeindruckt hat mich die offenkundige Bereitschaft des SNF, der Universitäten und auch der Politiker, den aktuellen Problemen im Forschungsnachwuchs schlagkräftig entgegenzutreten. Dass die guten Absichten durch langwierige und schleppende Prozesse und die Verteidigung partikulärer Eigeninteressen ins Stocken geraten, ist hingegen sehr bedauerlich.
Die Devise lautet darum auch hier: Lieber miteinander statt gegeneinander. Und: besser heute statt morgen. Die wichtigen Anliegen zur Nachwuchsförderung müssen jetzt umgesetzt werden, wenn die Schweiz ihren Forschungsplatz auch künftig zu den besten Europas zählen will.
An der Universität Zürich sind solche Bestrebungen bereits im Gange: So lädt zum Beispiel der «Graduate Campus», die neue Einrichtung zur Nachwuchsförderung der Universität Zürich, am 29. Februar zu seiner Eröffnungsfeier ein. Ende Jahr hat er bereits seine erste Ausschreibung zur Projektförderung von Promovierenden und Postdocs veröffentlicht - engagierte und interessierte Nachwuchsforschende haben vier Mal im Jahr die Möglichkeit, sich für einen «Graduate Campus Grant» zu bewerben. Ebenfalls zu erwähnen gilt es die Instrumente der Abteilung Gleichstellung, zum Beispiel das Programm «Protected Time» oder das Post-Doc-Programm für Wissenschaftlerinnen.»