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«Authentizität in der Gesamterscheinung und Verständlichkeit im Vortrag sind wesentlich. In Vorlesungen stelle ich mir manchmal vor, dass ich etwas meinem Sohn erklären müsste. Insofern versetze ich mich in mein Publikum und versuche deren Bedürfnisse zu erfüllen. Ich schaue mir auch mein Auditorium immer genau an und versuche mit den Zuhörenden in einen Dialog zu treten.
Wenn es mir gelingt, auf diese Art und Weise
komplizierte Sachverhalte zu vermitteln, beschert mir das Glücksmomente. Deshalb
macht es mir ungeheuren Spass zu kommunizieren und anderen Menschen etwas
beizubringen.
Kollegen, die nur forschen, glauben mir oft nicht, dass Lehre und Forschung
untrennbar miteinander verknüpft sind. In gewisser Weise ist das Lehren ein
Training zur Schärfung des Denkens und Gedächtnisses. Während der Vorlesung
entstehen oft neue Ideen, wenn ich nach Argumenten und neuen Formulierungen
suche. Ich versuche die zu erklärenden Sachverhalte mit neuen und ungewohnten
verbalen Bildern zu erläutern. Insofern beleuchte ich dann die Probleme von
unterschiedlichen Blickwinkeln, was mir dann selbst hilft, andere Positionen zu
den wissenschaftlichen Aspekten zu entwickeln. So bietet die Vorlesung für mich
immer wieder sehr schöne intellektuelle Momente.
Den größten Stolz empfinde ich, wenn einer meiner Doktoranden, den ich schon seit Jahren begleite, bei mir promoviert. Wenn ich realisiere, was die Doktoranden im Promotions-Kolloquium präsentieren und wie sie sich hinsichtlich ihres Wissens und ihrer Persönlichkeit entwickelt haben, bekomme ich Gänsehaut. Im Grunde sind dies die akademischen Highlights für mich.»