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UZH News

Ringvorlesungen

Religion, Fortpflanzung und Krisen

Von der Digitalisierung religiöser Praktiken über ethische Fragen zur menschlichen Fortpflanzung bis hin zu Strategien der Krisenbewältigung oder Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung – die UZH bietet mit neuen Ringvorlesungen interessante Themen für die Auseinandersetzung mit wichtigen Zeitfragen.
Nathalie Huber
Die Ringvorlesung «Digitale Religionen» gibt Einblick in erste Ergebnisse einzelner Forschungsprojekte aus den Bereichen Theologie und Religionswissenschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaft sowie Germanistik und Computerlinguistik. (Bild generiert mit Dall-E 3)

Mit dem Start des Frühjahrsemesters am 19. Februar läutet die Universität Zürich eine neue Runde ihrer beliebten Ringvorlesungen ein. Die Veranstaltungen richten sich an ein wissenschaftlich interessiertes Publikum, sie beleuchten aktuelle Forschungsergebnisse zu gesellschaftlich relevanten Themen und regen zum Nachdenken und Diskutieren an.

Digitale Religionen

In den letzten Jahren haben digitale religiöse Praktiken deutlich zugenommen, was zunehmend wissenschaftliches Interesse geweckt hat. 2021 etablierte die UZH den Forschungsschwerpunkt «Digitale Religionen». Die interdisziplinäre Ringvorlesung der UZH bietet Einblicke in dieses innovative Feld und präsentiert erste Forschungsergebnisse verschiedener Disziplinen. Die Vorträge decken Themen ab wie Digitalisierung in Klöstern, digitale Mediennutzung junger Christ:innen, Online-Seelsorge sowie religiöse Influencer:innen und rechtliche Aspekte.

Menschliche Fortpflanzung

Die Fortpflanzung im Spannungsfeld von Medizin, Religion und Politik ist Thema der Ringvorlesung der Kommission UZH Interdisziplinär. (Bild: iStock/Moussa81)

Die zunehmende Technologisierung sowie medizinische Fortschritte werfen neue Fragen zur menschlichen Fortpflanzung auf. Die Ringvorlesung greift diese aus interdisziplinärer Perspektive auf, beispielsweise wie der Staat in Fragen der Reproduktion interveniert oder wie der «Beginn des Lebens» unterschiedlich definiert werden kann. Auch die Effekte von künstlicher Befruchtung, Eizellspende oder Leihmutterschaft auf unsere Ansichten zu Natürlichkeit und Menschlichkeit werden thematisiert. Ebenso untersucht die Vorlesung den Einfluss religiöser Gruppen auf politische und rechtliche Prozesse.

Krisen und ihre Bewältigung

Die Ringvorlesung des Zentrums für Altertumswissenschaften Zürich untersucht Krisenmomente, insbesondere in der Antike und in spezifischeren Perioden der neueren Geschichte, in denen die Weltordnung ins Wanken geriet. Dabei werden bedeutende politische und religiöse Ereignisse, wie der Aufstieg des Christentums, untersucht, die tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen nach sich zogen. Die Verarbeitung individueller Krisen in literarischen Werken steht ebenfalls im Fokus. Durch die Einbeziehung von Erkenntnissen der modernen Sozial- und Kulturwissenschaften sollen Parallelen und Unterschiede im Umgang mit Krisen zwischen Antike und Moderne herausgearbeitet werden, um das Verständnis für den Wert der Auseinandersetzung mit der Antike zu vertiefen.

Nachhaltigkeit und Ungleichheit

Wie Ungleichheit sich auf die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung auswirkt, thematisiert die Ringvorlesung des Nachhaltigkeitsteams UZH. (Bild: iStock/Tinnakorn Jorruang)

Die vom Right Livelihood Center UZH und dem Nachhaltigkeitsteam organisierte Ringvorlesung startet mit einem Vortrag eines Alternativen Nobelpreisträgers. Die Reihe betont die praktische Anwendung von Wissen ausserhalb traditioneller akademischer Felder und fördert inter-, trans- und multidisziplinäres Denken. Die Beiträge, die Bereiche wie Menschenrechte und Ökologie abdecken, zeigen, dass nachhaltige Entwicklung und Ungleichheiten aus vielfältigen Blickwinkeln betrachtet werden müssen.