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Drei Forschende mit Vontobel-Preis der UZH ausgezeichnet

Dieses Jahr ging der Vontobel-Preis für Altersforschung gleich an drei Wissenschaftler: Der Psychologe Stephen Aichele von der Universität Genf und die UZH-Neurowissenschaftlerin Nathalie Giroud wurden mit je 12'000 Franken ausgezeichnet. Ann Barbara Bauer, Wirtschaftswissenschaftlerin der Universität Fribourg, erhielt 6'000 Franken.

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Die Konsequenzen von Hör- und Sprachverarbeitungsproblemen bei älteren Personen untersuchte Vontobel-Preisträgerin Nathalie Giroud, UZH. (Bild: iStock.com/AndreyPopov)

Die Jury des Vontobel-Preises hatte 20 hochstehenden Arbeiten mit gerontologischen Fragestellungen aus einem äusserst breiten disziplinären Spektrum zu beurteilen. Drei davon werden nun ausgezeichnet und teilen sich die Gesamtsumme von 30'000 Franken.

Einfluss persönlicher Entwicklung und Umweltveränderung im Alter

Stephen Aichele vom Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Genf erhält 12'000 Franken. In seiner Arbeit geht er mit neuartigen Methoden den Ursachen der menschlichen Langlebigkeit nach. Gemäss Jury schlägt er erstmals eine Brücke zwischen bisher nicht verbundenen Entwicklungsstudien, indem er modernste statistische Verfahren mit Daten einer über 29 Jahre laufenden Längsschnittstudie kombiniert. So entsteht ein realistisches Abbild davon, wie sich die persönliche Entwicklung in Verlaufe des Alterns und individuelle Veränderungen aufgrund von Umwelteinflüssen beeinflussen und auf die Lebensdauer und die Lebensqualität bis ins hohe Alter einwirken.

Hörleistungen auch neurophysiologisch bestimmen

Ebenfalls 12'000 Franken Preisgeld geht an Nathalie Giroud von der Forschungsgruppe für Neuroplastizitäts- und Lernforschung des gesunden Alterns am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Girouds Arbeit gehört zu den weltweit ersten, die verhaltensbezogene wie auch neurophysiologische Konsequenzen von Hör- und Sprachverarbeitungsproblemen bei älteren Personen beschreibt. Um die Einbussen der Hörleistung genau zu bestimmen, verwendet sie sowohl Verhaltenstests wie auch neurowissenschaftliche Verfahren, die bislang in der Altersforschung kaum eingesetzt wurden. Zudem bezieht sie auch ältere Personen mit normalem Hörvermögen in ihre Studie ein und bildet so ein differenziertes Altersbild ab.

Dank höherem Rentenalter bei Frauen mehr Weiterbildungskurse

Als dritte Preisträgerin wurde Ann Barbara Bauer, Doktorandin am Lehrstuhl für Öffentliche Finanzen an der Universität Fribourg mit 6'000 Franken ausgezeichnet. Sie zeigt in origineller Weise auf, wie die Gesetzeslage die Wahrnehmung älterer Personen und ihrer Potenziale stärker beeinflussen kann als deren Fähigkeiten und Leistungen selbst. So weist sie in ihrer Arbeit nach, dass durch die Erhöhung des Schweizer Frauenrentenalters von 62 auf 64 Jahren die Wirtschaft signifikant mehr in die Weiterbildung älterer Mitarbeitenden investiert hat. Ihre Studie gibt somit ein Beispiel für die Erforschung des gesunden Alterns, weil sich die Fragestellung nicht auf die Beeinträchtigung sondern auf Ermächtigung im Alter fokussiert.

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