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Pionierin der Gleichstellung

Sonderbriefmarke für die erste Medizinerin der Schweiz

Zum ihrem 100. Todestag gibt die Post eine neue Sonderbriefmarke mit dem Portrait von Marie Heim-Vögtlin heraus. Sie würdigt damit eine mutige Frau, die als erste Schweizerin an der Universität Zürich Medizin studieren und doktorieren konnte. 
Marita Fuchs

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Sonderbriefmarke mit dem Portrait von Marie Heim-Vögtlin (1845 bis 1916). (Copyright: Schweizer Post)

Ihr Blick ist versonnen und doch liegt auch etwas Entschlossenes darin. Marie Heim-Vögtlin muss einen festen Willen gehabt haben und Durchsetzungsvermögen, schrieb sie sich doch als erste Schweizerin 1868 an der Universität Zürich im Fach Medizin ein. Das geschah vier Jahre nachdem Zürich als zweite Universität in Europa – nach Paris – Frauen zum regulären Studium zugelassen hatte.

Nun liegt eine neue Sonderbriefmarke mit einem Porträt der Pionierin, engagierten Ärztin und Frauenrechtlerin vor. Die Briefmarke kommt am 25. Februar 2016 bei den Philatelie- und ab 3. März 2016 bei den Poststellen in den Verkauf. Der Berner Grafiker Daniel Steffen hat eine historische Portraitaufnahme von Marie Heim-Vögtlin als Vorlage genommen. Zu sehen ist das Portrait einer schönen Frau, die als Pionierin in die Schweizer Geschichte einging.

Marie Heim-Vögtlin wurde 1845 als Tochter eines Pfarrers im Aargau geboren. Sie wollte Medizin studieren, doch es herrschte die Meinung vor, dass Frauen zu schwach seien, um ein Studium durchzustehen. Erst als ihr Vater intervenierte, erhielt sie die Zulassung zum Staatsexamen und später die Bewilligung zur Eröffnung einer Arztpraxis. Als erste Gynäkologin Europas gehörte sie 1901 zu den Mitbegründerinnen der Pflegerinnenschule in Zürich. Neben ihrer Arbeit als Gynäkologin setzte sich Marie Heim-Vögtlin aktiv für das Frauenstimmrecht ein. Sie starb am 7. November 1916 an einer Lungenkrankheit.

Die Briefmarke ist ab 3. März 2016 erhältlich.  (Copyright: Schweizer Post)

Der ersten Schweizer Ärztin zu Ehren werden vom Schweizerischen Nationalfonds die «Marie-Heim-Vögtlin-Fördergelder» vergeben. Sie richten sich an qualifizierte Wissenschaftlerinnen, deren Karriere wegen familiärer Umstände verzögert wird. Für die Schweizerische Post ist die neue Sondermarke eine von rund 50 Briefmarken, die sie pro Jahr herausgibt. Für die grafische Umsetzung greife die Post auf eine grosse Künstlerdatenbank zurück, sagt Bernhard Bürki, Mediensprecher bei der Post auf Anfrage. Bei Sonderbriefmarken werde die Umsetzung meist sehr eng mit den Gesuchstellern erarbeitet. In diesem Fall mit dem «Verband medical women switzerland».

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