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Nationaler Zukunftstag

Haarsträubende Experimente

Am Nationalen Zukunftstag können Kinder zwischen 10 und 13 Jahren ihre Eltern am Arbeitsplatz besuchen. Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich hat am diesjährigen Zukunftstag vom 8. November für die jungen Gäste ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt. Sekundarschüler Hannes Zachmann (13) schildert für UZH News seine Eindrücke.
Hannes Zachmann

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Im Serverraum: Hannes Zachmann (rechts) nutzt die Gelegenheit für einen Blick hinter die Kulissen der UZH. 

Besonders beeindruckt hat mich bei meinem Besuch an der Universität Zürich Irchel der Serverraum, den ich zuerst besichtigen durfte. Dieser Raum war voll mit Computern. Die sahen aber ganz anders aus als normale Personalcomputer. Eigentlich sah man nur Regale voller etwa fünf Zentimeter dicker Platten mit mehreren Anschlüssen.

Der Strom für die Rechner und die Kühlung des Raumes kostet pro Jahr 600'000 Franken. Wenn die Lüftung für eine Stunde ausfallen würde, würde die Raumtemperatur um 20 Grad steigen. Dabei ist es schon heiss im Raum: die Grundtemperatur beträgt 30 Grad.

Bevor das Nachmittagsprogramm losging, ass ich in der Mensa zu Mittag und warf einen Blick in den Fitnessraum der Universität. Der ist sehr gross.

Mathematik als Stärke

Das Nachmittagsprogramm war extra für die Kinder der UZH-Mitarbeitenden organisiert worden – die Eltern oder Begleitpersonen brauchten nicht mehr dabei zu sein. Nachdem wir in Gruppen eingeteilt worden waren, ging es mit dem ersten von drei Posten los.

Zuerst mussten wir eine bestimmte Menge Hefe mit einer bestimmten Menge Wasser vermischen. Dadurch entstand ein hellbrauner Saft, den wir mit verschiedenen Getränken wie Red Bull, Coca Cola oder Bier mischten. Anschliessend stülpten wir einen Ballon über die verschiedenen Gefässe, in die wir das Gemisch gefüllt hatten.

Wir warteten eine Weile ab, was geschehen würde. Um die Zeit zu überbrücken, liessen wir mit flüssiger Luft Lebensmittel gefrieren. Dann schauten wir, was mit unseren Ballonen geschehen war:  Sie waren leicht aufgeblasen und standen aufrecht. Hefe und Zucker hatten CO2 produziert, und darum füllten sich die Ballone.

Experimente mit Hefe und Süssgetränken: Kinder am Zukunftstag.

Nach dem Experiment gingen wir zum nächsten Posten: Mathematik. Dort mussten wir zehn sehr schwere Streichholzaufgaben lösen. Ich erledigte die Aufgabe sehr schnell. Mathematik ist eine meiner Stärken.

Den dritten Posten fand ich weniger interessant: Hier sollten wir Kristalle pipettieren und sie unter dem Mikroskop ansehen. Faszinierend war dann wieder die Physikvorstellung. Der Vorlesungssaal, in dem sie stattfand, war voller Kinder. Auch einzelne Eltern waren dabei.

In einem der Experimente wurde mit einem Gewehr auf leere und volle Becher geschossen. Durch den leeren Becher ging der Schuss hindurch, ausser zwei Löchern hinterliess er keinen Schaden am Gefäss. Der mit Wasser gefüllte Becher hingegen zersprang in viele Stücke. 

Viel Geduld nötig

Am lustigsten war das Experiment mit der stromgeladenen Kugel. Ein Mädchen berührte die Kugel – und die langen Haare standen ihr zu Berge.

Alles in allem war der Tag sehr spannend und lehrreich. Ich kann mir jetzt besser vorstellen, was es heisst, ein Wissenschaftler zu sein. Ich habe den Eindruck, dass man in diesem Beruf sehr viel Geduld braucht. Man arbeitet wochen- und monatelang an derselben Aufgabe und darf nicht locker lassen, bis man zu einem Ergebnis kommt. Ich habe Zweifel, ob das etwas für mich wäre. Im Moment bleibe ich bei meinem bisherigen Berufswunsch: Ich möchte Kriminalpolizist werden.