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«Physik, wenn’s nicht allzu mathematisch ist...»

Die Universität Zürich ist bei Studienanfängerinnen und Studienanfängern beliebt. Zum zweiten Mal finden am Dienstag und Mittwoch die Studieninformationstage statt, an denen sich rund 3500 Maturandinnen und Maturanden ein Bild von den Studienmöglichkeiten an der Universität machen.
Theo von Däniken

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Haben Präferenzen für Jus und Physik, aber entschieden ist noch nichts: Yury Monakov, Christoph Ott und Simeon Landtwig aus Zug

«Physik würde mich interessieren, wenn’s nicht allzu mathematisch ist», meint Peter Ott, der mit seinen beiden Freunden aus Zug an die Studieninformationstage der Universität Zürich gekommen ist. Er hat sich deshalb am Dienstag Morgen auch schon am Physikstand kundig gemacht. Yury Monakov und Simeon Landtwig sind vor allem wegen dem Jus-Studium hier. Schliesslich besuchen sie bereits das Gymnasium für Wirtschaft und Recht in Zug.

Die Vorlesung von Christian Schwarzenegger und Caroline Gartmann über die juristischen Implikationen des Swissair-Groundings war jedoch bereits überfüllt, weshalb sie sich vor allem an den Ständen in den Wandelhallen des Hauptgebäudes informieren. «Wir haben vieles gesehen, das interessant wäre, zu studieren» fasst Yury Monakov zusammen. Mit dem Studienentscheid lässt er sich noch Zeit, anfangen würde er frühestens im nächsten Herbst. Auch Simeon Landtwig ist sich noch keineswegs sicher. «Ich habe viele Broschüren gesammelt. Spannend ist das breit gefächerte Angebot an der Universität Zürich».

«Wohin als nächstes?» Rund 90 Fächer werden an den Studieninformationstagen vorgestellt.

Grösstes Fächerangebot der Schweizer Hochschulen

Mit über 90 Fächern von der Allgemeinen Geschichte bis zur Zoologie bietet die Universität Zürich das grösste Studienangebot der Schweiz an. An den Studieninformationstagen können die interessierten Maturandinnen und Maturanden mit Dozierenden und Studierenden dieser Fächer diskutieren und sich aus erster Hand über Voraussetzungen, Studienverlauf und die Perspektiven informieren. Dazu kommt ein dichtes Programm an Studienpräsentationen und Vorlesungen, sowie zahlreiche «Special Events» von der Ausstellungsführung bis zur Experimantalvorlesung in Chemie.

Der direkte Kontakt mit Studierenden und Dozierenden macht das Studium fassbarer.

«Einmal schauen, was es so gibt», wollen auch Irene Gerhard und Doris Kupferschmied aus Bülach. Die Studieninformationstage finden sie «total gut», weil sie das ganze Angebot der Universität Zürich auf einen Blick darstellen. Über Biologie und Pädagogik haben sie sich am Morgen bereits kundig gemacht. «Die Präsentationen haben unsere Fragen geklärt», zeigt sich Irene Gerhard befriedigt. Auf dem Programm steht bei den beiden noch die Einführung ins Medizinstudium.

Pädagogik-Student Martin Gehrig gab Auskunft zu spezifischen Fragen der Maturandinnen und Maturanden.

Spezifische Fragen

Pädagogik stösst bei den rund 3500 Maturandinnen und Maturanden aus der ganzen Deutschschweiz, die sich für die diesjährigen Studieninformationstage angemeldet hatten, auf grosses Interesse. Die Präsentation musste kurzfristig in einen grösseren Hörsaal verlegt werden. Martin Gehrig, der im 8. Semester studiert, informiert künftige Kommilitoninnen und Kommilitonen über das Pädagogik-Studium. «Diejenigen, die an den Stand kommen, haben spezifische Fragen. Etwa, welche Möglichkeiten sie mit einem Bachelor-Abschluss haben», erklärt Gehrig.

Barbara Solenthaler und Samira Ludi vom Institut für Informatik bauen Schwellenängste vor der Informatik ab.

Schwierig durchzukommen ist es am Dienstag Morgen auch bei den Ständen der Wirtschaftswissenschaften und der Juristen. Bei der Wirtschaftsinformatik geht es vor allem darum, den noch verhältnismässig jungen Studiengang zu erläutern. «Die meisten interessieren sich allgemein für Wirtschaft», sagt Samira Ludi vom Institut für Informatik. «Im Gespräch wächst aber dann das Interesse für das Fach Wirtschaftsinformatik». Die Maturandinnen und Maturanden interessiert vor allem, welches Vorwissen im Bereich Informatik sie mitbringen müssen.

Chemie für Wirtschaftsinteressierte

Ebenfalls mit einem neuen Studiengang hat es Dominik Hänni zu tun. Er gibt bei der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät Einblick in das Studium der Wirtschaftschemie. «Wir haben erstaunlich viele Frauen, die sich für ein Studium interessieren» sagt Dominik Hänni. «Viele, die von der Wirtschaft her kommen und eigentlich von den Naturwissenschaften abgeschreckt sind, lassen sich für das Studium begeistern.» Der Studiengang, der ein Chemiestudium mit Fächern insbesondere aus der Betriebswirtschaft kombiniert, entspreche auf jedem Fall einem Bedürfnis, ist Hänni überzeugt.

«Wir konnten einige für das Studium begeistern»: Dominik Hänni am Stand der Wirtschaftschemie zieht eine positive Bilanz.

«Viele kommen an den Stand und sind ziemlich orientierungslos. Wir konnten einige von ihnen auf den Geschmack bringen«, so die positive Bilanz Hännis. «Das betont die Bedeutung dieser Informationsveranstaltung». Für die Maturandinnen und Maturanden sei es auch wichtig, mit Studierenden sprechen zu können, die selber noch mitten im Studium stehen und von den eigenen Erfahrungen berichten können. «Dabei interessiert vor allem, wie gross die Belastung im Studium ist», erklärt Hänni.

Klare Perspektiven

Severin Bühler, Christoph Giger und Lieni Widmer aus Schiers im Kanton Graubünden interessieren sich ebenfalls für Naturwissenschaften. Sie sind auf der Suche nach dem Stand der Biologie. «Wir belegen bereits am Gymnasium das Schwerpunktfach Biologie», erläutert Severin das Studieninteresse. «Humanbiologie könnten wir uns vorstellen.» Eben angekommen, haben sie sich noch nicht ganz kundig gemacht. Sie wissen aber, was sie in erster Linie erfahren wollen: «Wir möchten vor allem sehen, welche Perspektiven wir nach dem Studium haben», so Lieni Widmer.

Was man nach dem Studium machen kann, ist auch eine Frage, die Gabi Meier von der Mittelalterarchäologie häufig hört. «Wir können ein paar Berufsbilder aufzeigen, aber natürlich ist ein Studium kein direkter Weg zu einem bestimmten Beruf» erklärt sie. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr ist die Bologna-Reform kaum ein Thema: «Das ist für die Maturandinnen und Maturanden offenbar schon klar.» Denn diejenigen, die heute einen Tag lang Universitätsluft schnuppern, werden ihr Studium in einem Jahr bereits nach dem neuen System beginnen.

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