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Studentisches Wohnen folgt seinen eigenen Regeln. Sowohl soziales Miteinander wie auch die kontemplative Abgeschiedenheit haben einen hohen Stellenwert. Die typische Wohnform im Bülachhof ist die WG, wobei die Zimmer an einzelne Personen vergeben werden und nicht an ganze Gruppen. Daraus leitet sich der Anspruch ab, dass sich die Studierenden auch einmal in ihre Privatsphäre zurückziehen können. «Das Grundkonzept des Bülachhof ist die Zweiteilung des Wohnkörpers», erklärt Architekt Marc Langenegger. Auf der einen Seite befinden sich die Lauben mit den Wohnungseingängen. Die angrenzende Küche und der Wohnraum sind mit grossen Fensterflächen versehen; so entsteht eine Verschmelzung von Aussen- und Innenraum.
Gegen die andere Gebäudefront sind die eigentlichen Zimmer ausgerichtet, die sogenannten Denkzellen. Auch hier spielt die Privatsphäre eine wichtige Rolle. «Das ist eine spezielle Schallschutztüre», erklärt Langenegger und klopft zum Beweis der Schalldichte auf die Türe, «Sie ist mit speziellen Dichtungen versehen, damit möglichst wenig Lärm durchdringen kann». Nebst TV- und Radioanschluss verfügen die Denkzellen dank einer Standleitung über direkten Internetzugang. Dies entlastet nicht zuletzt auch die Arbeitsplätze an der Universität und an der ETH, ermöglichen diese Standleitungen doch eine schnelle Verbindung zu den Servern der Hochschulen.
Auf den ersten Blick wirken die Wohnungen des Bülachhof etwas eng. Die Küche und der Wohnraum werden von zwei Nasszellen unterbrochen. Je zwei Zimmer teilen sich eine solche WC-Dusche-Kombination. Die Zimmer haben jeweils einen unmittelbaren Zugang zum WC. Auf diese Weise entstehen teilweise enge Durchgänge. Mit dieser Kritik konfrontiert erklärt Langenegger: «Wir müssen bei der Wohnsituation der Studierenden davon ausgehen, dass Leute zusammenwohnen, die sich nicht gut kennen und die unter Umständen auch einmal für sich sein wollen. Der unmittelbar zugängliche Nassbereich ist eine Qualität, ebenso der strukturierte Wohnbereich. Dies ermöglicht es, die Wohnung nicht nur in einer Gruppe zu nutzen.»
Studierende sind heute manchmal auch Eltern. Deshalb gehört zum Konzept des Bülachhof auch eine Kinderkrippe. Sie steht primär den Bewohnerinnen und Bewohnern des Bülachhof zur Verfügung, soll aber, falls Plätze frei bleiben, auch von anderen Quartierbewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden können.
Der Durchschnittspreis für ein Zimmer im Bülachhof beträgt 485 Franken, inklusive Nebenkosten. Die Preise variieren leicht nach Lage und nach Wohnung. Insgesamt 31 Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen und 40 Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen stehen zur Verfügung, wobei letztere bereits komplett möbiliert und sogar mit Geschirr und Besteck ausgestattet sind.