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Senioren-Universität Zürich

«Ich halte nicht viel von Stillstand»

An der Senioren-Universität Zürich beginnt diese Woche das Frühjahrssemester. Auf wissenshungrige Seniorinnen und Senioren wartet ein attraktives Programm.
Nathalie Huber, Marianne Bauer

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«Ich bin davon überzeugt, dass lebenslanges Lernen die Lebensqualität verbessert», sagt zum Beispiel Erica Benz-Steffen.


Mit einem bunten Strauss an Bildungsangeboten startet die Senioren-Universität ins neue Semester. Zu den Fixpunkten zählen die Vorlesungen, rund 50 sind für das ganze Jahr geplant. Sie spiegeln die wissenschaftliche Vielfalt der UZH und ETH Zürich. Ob Antibiotikaresistenzen, russische Literatur und Kultur, Wirtschaftswachstum, die Siedlungsentwicklung in der Schweiz, der Umgang mit Umweltproblemen oder die Zukunft der Demokratie – das vielgestaltige Programm befriedigt sehr heterogene Bildungsinteressen und lädt die Mitglieder der Senioren-Universität ein, neuste Erkenntnisse aus der Forschung kennenzulernen.

Blick hinter die Kulissen

In Sonderveranstaltungen haben Seniorinnen und Senioren Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der UZH zu werfen. Auf dem Programm steht etwa der Besuch der UZH Foundation; die Stiftung der UZH stellt ihre Fundraising-Arbeit vor. Interessierte können die bauliche Entwicklung auf dem Campus Irchel mitverfolgen. Oder sie gewinnen im Science Exploratorium, der Ausstellungsplattform der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, Einblick in aktuelle Forschungsprojekte – etwa aus der Teilchenphysik oder zum Wasserhaushalt und Klimawandel.

Kompetenzen fördern

«Unsere Sonderveranstaltungen bieten auch die Möglichkeit, auf hohem Niveau Kompetenzen zu erwerben, die für die Bewertung von Forschung wichtig sind», sagt Mike Martin, Präsident der Senioren-Universität Zürich. Zum Beispiel können Interessierte während eines mehrtägigen Kurses ihre eigene Biografie verfassen. Dazu eignen sie sich literaturwissenschaftliche und erzähltheoretische Grundkenntnisse sowie das sprachliche Rüstzeug an, um einen persönlichen Standpunkt zu finden.

Aktive Mitgestaltung

Neben wissenschaftlichen Vorträgen, Kursen, Exkursionen, Konzerten, Sportangeboten und einem regelmässigen Kaffeetreffen können sich Mitglieder auch aktiv an der Entwicklung des Angebots der Senioren-Universität beteiligen.

Genau dies tun Erica Benz-Steffen und Erich Kohler. Die beiden langjährigen Mitglieder sagen in den folgenden Abschnitten, was sie an der Senioren-Universität schätzen.    

Erica Benz-Steffen arbeitete früher für die Kulturstiftung Pro Helvetia. Sie ist seit acht Jahren Mitglied der Senioren-Universität Zürich.


«Ich halte nicht viel von Stillstand. Ich bin davon überzeugt, dass lebenslanges Lernen die Lebensqualität verbessert. Auch in der nachberuflichen Lebensphase möchte ich mich weiterentwickeln und offen bleiben für Themen, die unsere Gesellschaft bewegen oder bewegen sollten. Ich engagiere mich in verschiedenen Freiwilligenorganisationen wie <Innovage > oder dem Seniorenrat.

Die Senioren-Universität als Bildungsformat, die allen offensteht, halte ich für eminent wichtig für unsere Gesellschaft. Sie bietet durch die Themenvielfalt der Vorträge viele Anregungen und ermöglicht neue Kontakte und Austausch mit Gleichgesinnten.

Wir leben in einer Zeit, die einem schnellen Wandel unterworfen ist. Auch die Seniorenuniversität ist in Bewegung. In den Projektgruppen kann ich meine Ideen sowie stellvertretend die Erfahrungen und Erwartungen der Zielgruppe, die ja immer digitalaffiner wird, einbringen und bei der Weiterentwicklung der Senioren-Universität mitwirken.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Seniorenuniversität weiterhin neue Formate anbietet und dabei ihre Mitglieder einbezieht. Auch generationenübergreifende Angebote fände ich spannend.»

 

Erich Kohler beteiligt sich an mehreren partizipativen Projektgruppen. Der diplomierte Radioelektriker ist seit 14 Jahren Mitglied der Senioren-Universität Zürich.


«An der Senioren-Universität Zürich habe ich ein Umfeld gefunden, das mit meinen aktuellen Interessen übereinstimmt. Früher besuchte ich die Präsenzvorlesungen, heute bin ich vermehrt online dabei. Die neue myUZH3-Plattform bietet mit ihrer Möglichkeit, die Vorlesungen live, aber auch zeit- und ortsunabhängig anzusehen, optimale Flexibilität.

Mich interessieren vor allem juristische, medizinische, kulturelle, aber auch naturwissenschaftliche oder technische Themen. Spannend finde ich den Frage-Antwort-Teil nach den Vorlesungen. Schade, dass dann oft nur noch etwa 30 Prozent der Teilnehmenden dabei sind. Der Rest ist dann bereits beim sozialen Teil.

An der Senioren-Universität gefällt mir ganz besonders, dass Partizipation und lebenslanges Lernen gelebt werden. In der Projektgruppe Forschung diskutieren wir Mitglieder Anträge von Forschenden, die Probandinnen und Probanden aus dem Kreis der Senioren-Universität suchen. Hier gelingt es, eine wichtige Brücke zwischen Forschung und Probanden zu schlagen.

Im Ausbildungsmarkt findet ein Umbruch statt. Hochschulen aber auch private Anbieter öffnen sich gegenüber verschiedenen Altersgruppen und Bildungsniveaus. Die Senioren-Universität hat eine gute Ausgangslage, um innovative Angebote für Studierende 60+ zu entwickeln. Diese Entwicklung möchte ich mit meiner Arbeit in den partizipativen Projektgruppen mitgestalten.»

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