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Tag der Lehre 2020

Fit für die Zukunft

Welche Fähigkeiten werden in Zukunft für die gesellschaftliche Teilhabe und das Berufsleben wichtig? Und wie können sie in Zukunft erworben werden? Darüber diskutierte eine Gesprächsrunde am diesjährigen Tag der Lehre.
Alice Werner

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Galerie Tag der Lehre

Zum virtuellen Rundgang des Tags der Lehre

 

Der diesjährige Tag der Lehre am 4. November trug das Motto: «über_morgen | shape the future». Wer «Future Skills» beherrscht, kann auch in einer zunehmend vernetzten Welt wirkungsvoll interagieren, kritische Entscheidungen treffen, Probleme analysieren und lösen und sich in neuen Situationen zurechtfinden. Dies zeigt sich aktuell am Beispiel der Corona-Krise, die die digitalen Kompetenzen Lehrender und Studierender in ganz besonderer Weise beansprucht hat.

Die Hochschullehre der Zukunft war auch Thema einer Online-Diskussion, die im Rahmen des Tags der Lehre stattfand. Auf die Frage, wie sie den Begriff «Future Skills» interpretieren, und welche Skills zukunftsfähige Lehre besonders fördern sollte, antwortete Markus Christen, Geschäftsführer der Digital Society Initiative der UZH: «Studierende sollen ‘Digitalisierung können’. Die Digital Society Initiative will mit ihrem ‘Studium digitale’-Angebot die Bandbreite von Veränderungen durch die digitale Transformation abdecken und Fähigkeiten zur Reflexion und Gestaltung der Transformation fördern.»

Interdisziplinär Denken lernen

Für den Rechtshistoriker Andreas Thier, Präsident der Kommission UZH Interdisziplinär, hob hervor, wie wichtige es sei, Fähigkeiten zum interdisziplinären Denken und zur interdisziplinären Reflexion zu fördern. «Voraussetzung sind aber immer disziplinäre Kenntnisse und Kompetenzen.» Auch Lorenz Hilty, Nachhaltigkeitsdelegierter der UZH, hob hervor, wie wichtig es sei, sich im Studium mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen. «Wir müssen interdisziplinären Diskurs vorleben, egal ob in Präsenz oder in einer anderen Interaktionsform.»

Dieser Meinung war auch Rebekka Reichold von der Abteilung Studienangebotsentwicklung, die das Umsetzungsprojekt School for Transdisciplinary Studies leitet: «Die Einrichtung der School for Transdisciplinary Studies ist eine Reaktion der Universität auf die inzwischen zahlreichen inter- und transdisziplinären Bottom-up-Initiativen an der UZH. Die Bedeutung von ‘Future Skills’ zeigt sich beispielsweise an der aktuellen Situation, die viele von uns als sehr fordernd empfinden: Es kommt darauf an, gemeinsam einen Weg zu finden, heutigen und zukünftigen Herausforderungen produktiv zu begegnen und zu neuen Ergebnissen zu gelangen.» Die School habe sich zum Ziel gesetzt, so  Reichold, die Studierenden dazu zu befähigen, mit komplexen Situationen und schnell wechselnden Anforderungen umzugehen und diese aktiv mitzugestalten. «Die School will dazu beitragen, eine entsprechende Haltung und die erforderlichen Skills zu fördern», sagte sie.

Solche «Future Skills», fügte Petra Biberhofer von der Partizipativen Wissenschaftsakademie ergänzend an, seien nicht erst morgen oder übermorgen, sondern schon heute wichtig. «Partizipation, wie sie zum Beispiel Citizen Science in hohem Masse voraussetzt, spricht Schlüsselkompetenzen an, darum liegt uns auch viel an der Integration partizipativer Ansätze in die Lehre.»

Potenziale der digitalen Lehre nutzen

Der zweite Teil der Diskussion fokussierte auf die Frage, wie und wohin sich Lehr- und Lernsettings zukünftig entwickeln sollten. Stefan A. Keller von der Abteilung Hochschuldidaktik forderte dazu auf, bei allem verständlichen Widerstand gegen die reine Online-Lehre und dem Wunsch nach der «alten Normalität» auch die Potenziale der digitalen Lehre wahrzunehmen und zum Beispiel «Präsenz» neu zu denken.

Dies sah Daniel Müller Nielaba ähnlich: «Der Sinn und die Berechtigung von Präsenzlehre stehen ausser Frage», sagte der Studiendekan der Philosophischen Fakultät im Gespräch. «Doch akademische Intensität und empathische Relationen zwischen Lehrenden und Lernenden sind auch im Blended Learning möglich.» Es gelte, so Müller Nielaba, die Erfahrungen aus der Online-Lehre auszuwerten und für die Zukunft zu nutzen.

Zurückblickend auf die letzten Monate sagte Michelle Scheuermeier, studentische Mitarbeiterin in der Abteilung Hochschuldidaktik: «Die Anforderungen an Studierende sind durch die Umstellung auf Online-Lehre gestiegen, viele Studierende fühlten sich dadurch zunächst überfordert. Es war dann aber toll, wie einige Dozierende neue Lehrsettings entwickelt und umgesetzt haben, zum Teil in Kooperation mit uns Studierenden. Am Anfang lief es etwas holprig, aber dann war es für uns alle etwas, von dem wir lernen konnten. Ich fände es schade, wenn wir später wieder dahin zurückgehen würden, wo wir vor der Pandemie waren. Es braucht Präsenzsettings, aber eben auch solche mit virtueller Präsenz.»

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