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Neues UZH Magazin

Die Welt retten

Die Wasserstoffgesellschaft, gratis Zug fahren, grün investieren, reparieren statt wegwerfen, Schluss mit Plastik, Saatgut massschneidern und die biologische Vielfalt fördern. Das Dossier im neuen UZH Magazin präsentiert sieben Ideen aus der Forschung an der UZH für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft.
Roger Nickl, Thomas Gull

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«Schicksale des Klimawandels» heisst die Bildstrecke, die die Fotografen Monika Fischer und Mathias Braschler realisiert haben. Sie sind um die Welt gereist und haben Menschen porträtiert, die von der Klimaerwärmung betroffen sind.

 

Der Klimawandel ist in vielen Köpfen angekommen. Das zeigen die eidgenössischen Wahlen und die zahlreichen Demonstrationen für eine nachhaltige Zukunft. Bestenfalls haben wir also eingesehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann mit dem Verbrauch fossiler Brennstoffe. Denn wenn wir den CO2­Ausstoss nicht schleunigst drastisch reduzieren, «fahren wir uns alle an die Wand», sagt der Geograf Christian Huggel im aktuellen UZH Magazin. Nur: Was tun? Gibt es Alternativen zu Kohle, Erdöl und Erdgas?

Wasserstoff wäre eine. Der Energieträger ist in unerschöpflichen Mengen vorhanden. Daraus können Strom und flüssiger Treibstoff hergestellt werden. Das Problem dabei: Der Grossteil des heute verwendeten Wasserstoffs wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt. Er ist deshalb nicht nachhaltig. Chemiker an der UZH arbeiten an einem neuen Verfahren, mit dem sich mittels künstlicher Photosynthese sauberer Wasserstoff gewinnen lässt. Wenn das gelingt, ist der Weg frei zur nachhaltigen Wasserstoffgesellschaft. Sie ist eine von sieben Ideen für eine lebenswerte Zukunft, die im Dossier «Die Welt retten. Ideen für eine lebenswerte Zukunft» im neuen UZH Magazin präsentiert werden. Alle stammen aus der Forschung an der UZH.

Falsche Anreize abschaffen

Neue Technologien sind ein Ansatz, um den CO2­Ausstoss zu reduzieren. Ebenso wichtig ist, kluge politische Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört, falsche Anreize abzuschaffen, die den Verbrauch fossiler Brennstoffe begünstigen, wie beispielsweise die Subventionen für Kerosin oder Diesel. Würde man diese streichen, könnte damit der öffentliche Verkehr finanziert und in neue Technologien investiert werden.

Das Geld, um unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft klimaneutral zu machen, ist vorhanden, es muss nur richtig investiert werden, sagt UZH­Nachhaltigkeitsforscher Kai Niebert, der die deutsche Regierung in Klimafragen berät. Dazu können wir alle beitragen, etwa indem wir von unseren Banken und Pensionskassen verlangen, dass sie unsere Ersparnisse in Firmen investieren, die sauber produzieren. «Mit nachhaltigen Investitionen kann man die Welt retten», sagt Ökonom Falko Paetzold. Das von ihm gegründete Center for Sustainable Finance and Private Wealth (CSP) berät Superreiche, die ihr Vermögen nachhaltig anlegen wollen. Das macht auch ökonomisch Sinn, denn nachhaltig investieren rechne sich, betont Paetzold.

Flicken statt wegwerfen

Eine grosse Chance für eine nachhaltige Gesellschaft ist die Digitalisierung. Sie könnte uns helfen, eine Kreislaufgesellschaft zu etablieren, die intelligent und effizient Materialien rezykliert und Energie spart. Flicken statt wegwerfen als neues Ideal. Digitale Geräte wie Smartphones oder Laptops könnten beispielsweise so gebaut werden, dass sie einfach repariert werden können, sagt der Informatiker und Nachhaltigkeitsforscher Lorenz Hilty.

Der Wandel beginnt im Kopf

Das gilt auch für unsere Haltung gegenüber der Gentechnologie. Dieser wird mit grosser Skepsis begegnet. Dabei haben genetisch veränderte Pflanzen enormes Potenzial für eine nachhaltige Landwirtschaft. Neue Verfahren wie die Genschere CrisprCas9 ermöglichen es, schnell und präzise resistente Pflanzen zu züchten, die widerstandsfähiger sind gegen Schädlinge und Umweltstress wie Hitze, Nässe oder Trockenheit.

Porträts von Menschen aus der ganzen Welt, die von der Klimaerwärmung betroffen sind, begleiten die Artikel im Dossier des neuen UZH Magazins. Sie stammen aus dem Buch «Schicksale des Klimawandels», das die Fotografin Monika Fischer und der Fotograf Mathias Braschler realisiert haben.

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