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Kardiologie

Die verborgene Epidemie

Ende Mai fand in Florenz ein grosser Kongress über Herzinsuffizienz statt, an dem mehr als 6000 Spezialistinnen und Spezialisten aus aller Welt teilnahmen. Dabei wurde UZH-Herzspezialist Frank Ruschitzka zum neuen Präsidenten der weltgrössten Gesellschaft für Herzinsuffizienz gewählt.
Marc Schwitter

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UZH-Herzspezialist Frank Ruschitzka
Die steigende Lebenserwartung lässt vermuten, dass die Zahl der Kranken, die an einer Herzschwäche leiden, immer grösser wird: UZH-Herzspezialist Frank Ruschitzka.

 

Frank Ruschitzka ist Professor für Innere Medizin, speziell Kardiologie, an der Universität Zürich. Gleichzeitig ist er stellvertretender Direktor der Klinik für Kardiologie am UniversitätsSpital Zürich. Jetzt wurde er zum neuen Präsidenten der Heart Failure Association (HFA) gewählt. «Herzinsuffizienz ist die häufigste und teuerste Herzerkrankung. In der westlichen Welt ist sie der Hauptgrund, weshalb Menschen hospitalisiert werden», sagt Ruschitzka. Aufklärung tut not, da die Herzinsuffizienz in der Öffentlichkeit eher wenig bekannt ist. So will Ruschitzka mit Weiterbildungsprogrammen für Medizinerinnen und Medizinern verstärkt die Herzinsuffizienz zum Thema machen.

Grosser Durchbruch in den letzten Jahren

«Die Sterblichkeit bei Herzinsuffizienz ist höher als bei den meisten Krebserkrankungen», sagt Ruschitzka. «Aber es gibt Hoffnung. Wir haben in den letzten Jahren in der Behandlung dieser schwersten aller Herzerkrankungen einen grossen Durchbruch erzielt.» So stehen mittlerweile eine Vielzahl von lebensrettenden Therapien, Medikamente und Schrittmacher zur Verfügung, die dafür sorgen, die Symptome der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern und ihr Leben deutlich zu verlängern.

Frank Ruschitzka setzt auf kontinuierliche Weiterbildung. Um einer Epidemie der Herzinsuffizienz in Zukunft noch besser gewachsen zu sein, hat er  eine neue Spezialdisziplin in der Kardiologie etabliert: die des Facharztes für Herzinsuffizienz. Hierzu hat er bereits seit 2012 einen zweijährigen Nachdiplomkurs eingerichtet.

Die ersten Masterdiplome dieses weltweit neuen Kurses wurden im vergangenen Oktober vergeben. Geplant ist im nächsten Schritt die Etablierung von nationalen und internationalen Kompetenzzentren für Herzinsuffizienz.

 

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