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Gründungsfeier des VSUZH

Der Löwe feiert seine Geburt

Vertreterinnen und Vertreter von Universität, Politik und Studierendenschaft feierten am Freitag in der Aula die Gründung des Verbands der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH). Sie gaben Einblick in die bewegte Geschichte der Studentenpolitik und einen Ausblick in die Zukunft.
Maurus Immoos

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Freuen sich gemeinsam über die neue öffentlich-rechtliche Körperschaft der Studierenden: Rektor Andreas Fischer (2. von rechts) und Thomas Tschümperlin (Leiter Rektoratsdienst, links) sowie das VSUZH-Co-Präsidium, bestehend aus Oriana Schällibaum und Julian Renninger (rechts).

Rund dreissig Jahre dauerte es, bis der Verband der Studierendenschaft der Universität Zürich (VSUZH) das Licht der Welt als unabhängige öffentlich-rechtliche Körperschaft erblicken durfte. Seit letzter Woche sind die studentischen Interessenvertreterinnen und -vertreter in die Gremien des VSUZH und der UZH gewählt und der Verband somit ein handlungsfähiges Organ. Grund genug, dies in einem feierlichen Festakt zu zelebrieren. Dieser fand am Freitag in der Aula der Universität Zürich statt.

Leckere Begrüssung

Tobias Hensel, letzter Präsident des Studierendenrats (StuRa), wurde die Ehre zuteil, die Gäste dieses historischen Anlasses zu begrüssen. Ihm folgte Rektor Andreas Fischer, der sich in seiner Rede wünschte, dass es der noch jungen Körperschaft gelänge, das Wir-Gefühl der ganzen Universität zu stärken und alle Studierenden repräsentativ und glaubwürdig zu vertreten. Als Präsent überreichte er eine Geburtstagstorte mit weissem Löwenkopf auf schwarzem Grund – dem Logo des VSUZH.

Eine Herzensangelegenheit

Der grünliberale Kantonsrat Andreas Erdin gab eine Rückschau auf die Gründung des Verbandes aus politischer Sicht. Anhand der Kantonsratsprotokolle zeigte er, wie gross das Misstrauen der Gegner gegen eine solche Körperschaft auch noch nach dreissig Jahren war. Für Erdin, der 1978 als Student die Auflösung der Studierendenschaft der Universität Zürich (SUZ) unter Erziehungsdirektor Alfred Gilgen miterlebt hatte, war das Geschäft VSUZH eine Herzensangelegenheit.

Anschnitt der Geburtstagstorte (von links): Oriana Schällibaum (VSUZH-Co-Präsidentin), Tobias Hensel (Vertreter des VSUZH im Universitätsrat), Bettina Leibundgut (ehem. StuRa-Co-Präsidentin), Julian Renninger (VSUZH-Co-Präsident), Gwendolyn Marx (ehem. StuRa-Präsidentin). 

Tierisches Gebrüll

Unter den Klängen der Star-Wars-Titelmelodie – zum besten gegeben vom Claprice-Klarinetten-Quartett – betrat anschliessend der junge Schauspieler Elias Reichert das Podium. In einer theatralischen Darbietung rekapitulierte er die Geschichte der Studentenpolitik von 1978 bis heute. Zum Schluss seiner Präsentation war ein tierisches Gebrüll aus den Lautsprechern zu hören. Reichert schloss mit den Worten: «Der VSUZH ist da, und der Löwe brüllt.»

Die ehemalige StuRa-Präsidentin Sylvie Fee Matter gab in ihrer Rede Einblick in die Lobbyarbeit für eine öffentlich-rechtliche Körperschaft der Studierenden. Hartnäckig hatte sie im Kantonsrat auf deren Notwendigkeit hingewiesen, bis der Rat im August 2011 dem Anliegen zustimmte. Gwendolyn Marx, Matters Nachfolgerin, legte in ihrer Ansprache den Fokus auf die Neuprojektierung des VSUZH.

Stimme und Raum für die Studierenden

Abschliessend skizzierten die neuen VSUZH-Co-Präsidenten Oriana Schällibaum und Julian Renninger, wie die bestehenden universitären Forschungsschwerpunkte der Universität Zürich aus studentischer Sicht ausgelegt werden könnten. Zu «Sprache und Raum» schlug Oriana Schällibaum etwa vor: «Ziel dieses Forschungsschwerpunktes ist es, den Studierenden sowohl eine Stimme wie auch einen Raum zu geben – oder zwei oder drei Räume.» Zu «Evolution und Aktion. Vom Genom zum Ökosystem» meinte Julian Renninger: «Wie kriegen wir die 300 einzelnen ECTS-Punkte – das Genom – mit dem Ganzen – unserem Ökosystem – zusammen?»

Auch präsentierten sie Anliegen und Projekte des VSUZH für die Zukunft: Studentenkaffees, durchgehend geöffnete Bibliotheken, Podcasts für Vorlesungen sowie das Engagement für die Stipendien- und die Bildungsinitiative. «Der VSUZH will den Studierenden eine Stimme geben, nicht durch das Megaphon, sondern durch Argumente. Wir sind nicht mehr die 68er, aber auch nicht bloss Bildungskonsumenten», sagte Renninger.