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«Information der Züri-Linie: Die Primzahlen 1, 7, 11 und 13 sind nur durch sich selber und durch eins teilbar. Wir bitten um Verständnis.» Die Trampassagiere schauen sich ratlos an. Sie wollten lediglich eine harmlose Tramfahrt unternehmen und finden sich nun vereint zu einer Schicksalsgemeinschaft, die sich immer mehr in ihren Beziehungen und in der Absurdität der Situation verstrickt.
«Ein Tra(u)m – wir bitten um Verständnis» heisst die zweite Produktion des «Studenten Theater Zürich». Seit einem Jahr arbeitet die zehnköpfige Theatergruppe an ihrem Stück, welches am kommenden Sonntag im Theatersaal an der Universität Zürich-Irchel ihre Premiere feiert. Es zeigt auf, wie die Kommunikation der Protagonisten in dieser ungewohnten Situation an ihre Grenzen stösst.
So will das Stück nicht zuletzt die Thesen des «radikalen Konstruktivismus» auf die Bühne bringen. Diese Erkenntnistheorie besagt, dass jede Wahrnehmung und Deutung einer Situation subjektiv ist und jede Kommunikation zum Scheitern verurteilt ist, welche dies nicht berücksichtigt.
Die Protagonisten zeigen sich denn auch äussert kreativ und uneinig, wenn es darum geht, den Sinn der Gefangenschaft zu deuten und einen Ausweg zu finden: Ist das Ganze ein Scherz mit einer versteckten Kamera? Oder werden wir von einer unbekannten Macht auf die Probe gestellt?
Das Tram als Schauplatz des Stückes habe sich dabei aus unterschiedlichen Gründen anerboten, erzählen die Regisseure Stefan Christiani und Robert Salzer: «Das Tram ist ein uns allen vertrauter Raum, der auch im Alltag Schauplatz unterschiedlichster Geschichten ist. Zudem eignet sich das Tram in seiner Einfachheit gut als Bühnenbild.»
Zum Bühnenbild tragen auch die Verkehrbetriebe Zürich (VBZ) bei, die den Studierenden Tramstühle zur Verfügung stellen. Die originellen Ansagen der Züri-Linie hingegen haben die Studierenden selber produziert.