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Wettbewerb für Jungunternehmen

Ausgezeichnete Geschäftsideen

Seit zehn Jahren unterstützt die Initiative «Venture» innovative Geschäftsideen in der Schweiz. Am diesjährigen Wettbewerb beteiligten sich mehr als 270 Teams. Zu den zehn Preisträgern gehören zwei Teams, die mit der Universität Zürich verbunden sind.
Adrian Ritter

Haben ein neuartiges neurologisches Überwachungssystem entwickelt: Dr. Emanuela Keller und Dr. Jürg Fröhlich, Mitbegründer von NeMoDevices.

Sie wollen Mikro-Elektroden für die Therapie neurologischer Krankheiten, flexiblere Linsen für technische Geräte oder winzige elektrische Antriebe auf den Markt bringen. 222 Geschäftsideen und 101 Businesspläne waren für den Venture-Wettbewerb 2008 eingereicht worden.

Anfang Mai hatte eine Jury aus über 100 Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Investoren die zehn Preisgewinner für die besten Businesspläne ausgewählt. Sie teilen sich ein Preisgeld von über 150'000 Franken, welches als Starthilfe für die Unternehmungsgründung dienen soll.

Bis 2010 auf den Markt

Zu den Preisträgern gehört auf Rang zwei das Team «NeMoDevices» aus dem Bereich Medizintechnologie. Ihm ist es gelungen, ein neuartiges neurologisches Überwachungssystem zu entwickeln, welches die Durchblutung und den Sauerstoffgehalt des Gehirns messen kann. Hilfreich ist dies insbesondere bei der Diagnose und Behandlung von Schlaganfällen und Hirnverletzungen.

Entwickelt wurde die neue Technologie in enger Zusammenarbeit zwischen der Neurointensivstation des Universitätsspitals Zürich (USZ) und dem Institut für Biomedizinische Technik von Universität und ETH. NeMoDevices war bereits 2007 als Spin-off der beiden Hochschulen gegründet worden. Die neue Technologie wird derzeit auf der Neurointensivstation des USZ getestet und soll 2010 auf den Markt kommen. Die Venture-Jury attestierte dem Projekt ein viel versprechendes ökonomisches Potenzial und einen grossen medizinischen Nutzen.

Wollen Materialverluste beim Schneiden von Silikon vermeiden: Christian Pfeffer (links) und Lukas Lichtensteiger von «Siltectra».

Solarzellen billiger machen

Ökonomisches Potenzial verspricht auch die Geschäftsidee von «Siltectra» auf Rang sechs der Preisträger. Entwickelt haben sie Lukas Lichtensteiger und Christian Pfeffer, beide derzeit Postdocs an der Harvard University. Siltectra präsentierte eine neue Technologie, mit der sich Materialverluste beim Schneiden von kristallinem Silikon in dünne Scheiben beinahe vollständig vermeiden lassen. Solche Silikonscheiben werden unter anderem für die Herstellung von Solarzellen verwendet.

Mit der neuen Produktionsart lassen sich die Kosten von Solarzellen aus Silikon um über 40 Prozent reduzieren, wodurch sie deutlich wettbewerbsfähiger werden im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Die Jury lobte Siltectra für diese Innovation zur Lösung eines seit langem bestehenden Problems. «Die Idee entstand im Wesentlichen aus einer zufälligen Entdeckung im Labor von Prof. George Whitesides an der Harvard University», erklärt Lukas Lichtensteiger. Er hat an der Universität Zürich Physik studiert, zum Thema Künstliche Intelligenz doktoriert und befindet sich nun mit einem Nachwuchsförderungsstipendium der UZH im Postdoc-Aufenthalt.

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