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Postdoc nennt sich die Arbeitsstelle, die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Abschluss eines Doktorats während einiger Jahre übernehmen, wenn sie sich in ihrem Fach weiter qualifizieren wollen. Dabei geht es vor allem um eines: Forschung. Bei der Bewertung ihrer Arbeitsstelle bewertete der Forschernachwuchs vor allem diejenigen Institutionen gut, welche wertvolle Erfahrungen im Forschungsbereich ermöglichen sowie einen guten Zugang zu Forschungsinfrastruktur und Bibliotheken bieten.
«Im Bereich Infrastruktur stehen wir gut da», erklärt Kurt Hanselmann, Mikrobiologe und Vorstandsmitglied der Vereinigung akademischer Mittelbau der Universität Zürich (VAUZ). Dies höre man häufig auch von Forschenden, die im Ausland – auch in den USA – einen Forschungsaufenthalt gemacht haben, so Hanselmann. Die gute Infrastruktur ist deshalb sicher ein Grund für den guten siebten Rang der Universität Zürich unter den Forschungseinrichtungen ausserhalb der Vereinigten Staaten. Werden reine Forschungszentren beim Ranking ausgeklammert, steht die Universität Zürich noch besser da: auf Platz vier. Im Bereich Biowissenschaften sei die Universität Zürich für viele kluge Köpfe aus Osteuropa und dem asiatischen Raum ein Sprungbrett, bestätigt Hanselmann dieses Resultat in der Tendenz. Je nach Fach und Institut seien auch Postdocs aus europäischen Ländern sehr prominent vertreten.
Ebenfalls wichtig war dem Forschungsnachwuchs beim Ranking die Unterstützung durch die betreuende Forschungsleitung. Ein weiterer Punkt, bei dem die Universität gut da steht: «Bei den Biowissenschaften sind die Verhältnisse bei uns vergleichsweise unbürokratisch und wenig hierarchisch», sagt dazu Prof. Alexander Borbély, Prorektor Forschung der Universität Zürich.
Bei der diesjährigen Umfrage wurden einige neue Kategorien eingeführt. Darunter auch Punkte, die an der Universität Zürich kaum eine Rolle spielen, wie etwa die rechtzeitige Bezahlung des Lohns. Obwohl nicht danach gefragt wurde, war dieses Jahr auch das Fehlen von zahlbaren Kinderhorten ein Thema. Hanselmann bestätigt, dass dies auch in Zürich ein Problem ist. Prorektor Borbély betont, das die Universität den Bereich Kinderbetreuung sehr ernst nimmt. «Wir haben schon grosse Anstrengungen unternommen und werden damit weiterfahren», so Borbély.
«The Scientist» ist ein Magazin für Forschende zu verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Themen im Umfeld der Biowissenschaften. Das Magazin befragte über 40'000 als Nachwuchswissenschaftler registrierte Leser und erhielt darauf von 3'533 Forschenden aus 769 Forschungsinstitutionen Antworten. Bewertet wurden jene Institutionen, aus denen mindestens fünf Rückmeldungen kamen.
«Die Umfrage ist eine gute Sache, man darf sie aber nicht überbewerten», mahnt Hanselmann, dazu sei die Zahl der Rückmeldungen zu tief. Das Ranking sollte deshalb vor allem die Universitätsleitung anspornen, es noch besser zu machen. Bei Prorektor Borbély rennt er damit offene Türen ein: «Postdocs sind die Hauptträger der Forschung im Bereich der Biowissenschaften, sie sind für unsere Universität sehr wichtig.»
| Die 10 besten Nicht-US-Institutionen für Postdocs |
| 1. Umea Plant Science Center, Umea, Schweden
2. Uppsala University, Uppsala, Schweden 3. Netherlands Cancer Institute, Amsterdam, Niederlande 4. Dalhousie University, Halifax, Kanada 5. University of Bristol, Bristol, Grossbritannien 6. Mount Sinai Hospital, Toronto, Kanada 7. Universität Zürich, Zürich, Schweiz 8. University of Calgary, Calgary, Kanada 9. Royal Veterinary and Agricultural University, Kopenhagen, Dänemark 10. University of Alberta, Edmonton, Kanada |
| Die 3 besten US-Institutionen für Postdocs |
| 1. US Environmental Protection Agency, Research Triangle Park, NC
2. Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle, WA 3. National Cancer Institute, Bethesda, Rockville, Frederick, MD |
