Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

Biodiversität

Einzigartiges Studienangebot

Ab dem Herbstsemester 2023 bietet die Universität Zürich den neuen Studiengang «Biodiversität» an. Das Studienprogramm kann mit einem Bachelor oder Master abgeschlossen werden und ist für den deutschsprachigen Raum einzigartig.
Stefan Stöcklin
Studierende_Kurs
Florian Altermatt zusammen mit Studierenden in einem Feldkurs zur Biodiversität in den Glarner Alpen bei Elm im Sommer 2022. (Bild: zVg)

 

Der Verlust der biologischen Vielfalt ist das dringlichste Umweltproblem neben dem Klimawandel. Bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten sind in den kommenden Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Ihr Verlust gefährdet Gewässer, Wälder und weitere Ökosysteme und auf lange Sicht die Lebensgrundlagen des Menschen.

Ein vertieftes Verständnis der ökologischen und evolutionären Prozesse ist notwendig, um negative Auswirkungen auf die Ökosysteme zu mildern. «Mit dem neuen Studiengang vermitteln wir den Studierenden aktuelle Konzepte der Ökologie, der Evolutions- und Verhaltensbiologie und der Umweltwissenschaften», sagt Florian Altermatt, Professor für Aquatische Ökologie und einer der beiden Programmdirektoren des neu konzipierten Studiengangs.

Die Studentinnen und Studenten erhalten damit ein umfassendes Verständnis der biologischen Vielfalt und das wissenschaftliche Rüstzeug, die Prozesse und Funktionen selbstständig zu erforschen. Das Programm startet im Herbstsemester 2023 und kann mit einem Bachelor oder einem Master abgeschlossen werden. Die Universitätsleitung hat den neuen Studiengang vor kurzem genehmigt.

Bedürfnis der Gesellschaft

«Die UZH reagiert mit dem Studienprogramm 'Biodiversität' auf aktuelle Bedürfnisse der Gesellschaft und bietet einen einmaligen und massgeschneiderten Ausbildungsgang an. Er verbindet den Artenverlust mit den klimatischen Veränderungen der Erdoberfläche», sagt Michael Schaepman, Rektor der UZH.

Die Universität spielt damit ihre breite Expertise im Bereich der Ökologie, Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften aus: Die experimentelle Forschung auf diesen Gebieten hat Weltklasse, die beiden universitären Forschungsschwerpunkte «Evolution in Aktion: Vom Genom zum Ökosystem» und «Globaler Wandel und Biodiversität» haben internationale Ausstrahlung. Dank der breit abgestützten Forschung und Lehre in den massgebenden Bereichen konnte ein reiches Studienangebot zusammengestellt werden.

Nachfrage der Studierenden

Ausgangspunkt war die Reform des Nebenfach-Studiums Umweltwissenschaften, die 2017 gestartet wurde. Eine Analyse der bestehenden Angebote und Rückmeldungen seitens der Studierenden zeigten die Möglichkeiten und den Bedarf eines eigenständigen Studiengangs zur Biodiversität auf. Im Frühling 2021 entschied die Direktion des Instituts für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften (IEU) die Planung zu vertiefen. Es folgten intensive Diskussionen unter der Professorenschaft und Workshops.

Nebst dem IEU sind vier weitere UZH-Institute der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät (MNF) beteiligt. Die Programmkoordination unter der Leitung von Florian Altermatt und Arpat Ozgul, Professor für Populationsökologie, nahm zusammen mit Claudia Hegglin und Karin Isler die Detailarbeit auf und entwickelte in einem breit abgestützten Prozess das Studienprogramm. Entstanden ist ein Angebot, das seinesgleichen sucht. «Im deutschsprachigen Sprachraum gibt es kein vergleichbares Studienangebot zur Biodiversität», sagt Florian Altermatt.

Seltener Wegbegleiter: Der abgebildete Horschkäfer (Lucanus cervus) ist in der Schweiz gefährdet. (Bild zVg)

Vielfalt von Berufen

Das Grundlagenstudium im ersten und zweiten Jahre vermittelt naturwissenschaftliche Grundkenntnisse und einen Überblick der organismischen Biodiversität. Im dritten Studienjahr gilt es ein Berufspraktikum und eine Bachelorarbeit zu absolvieren. Der Ausbildungsgang kann als Monofach studiert oder mit einem beliebigen Minor zum Beispiel aus den Politik-, Wirtschafts- oder Kommunikationswissenschaften kombiniert werden. Die Wahlmöglichkeiten erlauben eine breite, fächerübergreifende Ausbildung entsprechend der Interessenlage. Der abgeschlossene Bachelor berechtigt zum Masterprogramm «Biodiversity».

Der neu konzipierte Studiengang bereitet sowohl auf eine Arbeit in einem akademischen als auch einer Tätigkeit in einem gesellschaftlichen Umfeld vor, zum Beispiel in der Verwaltung, im Naturschutz, der Privatwirtschaft oder der Politik. Ebenfalls möglich ist eine Ausbildung zum Höheren Lehramt in Biologie. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass nächsten Herbst rund 80 Studierende in den neuen Studiengang einsteigen werden. Erste Erfahrungen an den Studieninformationstagen im September 2021 hätten gezeigt, dass der neue Studiengang sehr gut ankomme.

Weiterführende Informationen