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Open-Access-Strategie

Verlagsverhandlungen teilweise erfolgreich

Die Vertragsverhandlungen von swissuniversities mit den wissenschaftlichen Grossverlagen Elsevier, Wiley und Springer Nature zur Förderung von Open Access waren teilweise erfolgreich. Mit Springer Nature besteht ab Januar 2020 allerdings ein vertragsloser Zustand, mit Folgen für die UZH Angehörigen. Es gibt aber alternative Möglichkeiten des Zugangs, die wir im Beitrag und Flyer erörtern.
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Öffentlich finanzierte Forschungspublikationen sollen allen Interessierten frei zur Verfügung stehen. (Bild: Frank Brüderli)

 

Seit einigen Monaten verhandelt ein hochrangiges Team aus Hochschul- und Bibliotheksvertretern im Auftrag von swissuniversities mit den wissenschaftlichen Grossverlagen Elsevier, Wiley und Springer Nature über neue Verträge im Rahmen der nationalen Open-Access-Strategie. Die bestehenden Lizenzverträge mit diesen Verlagen laufen Ende 2019 aus.

Neue Verträge sollen den Lesezugang ab 2020 zum gesamten Zeitschriftenangebot des jeweiligen Verlags sicherstellen, zusätzlich sollen die Forschenden die Möglichkeit erhalten, ihre Publikationen ohne individuelle Mehrkosten in den Zeitschriften Open Access publizieren können. «Unser Ziel sind umfassende «Read&Publish»-Verträge, die Kostentransparenz und Kostenneutralität garantieren», sagt UZH-Rektor und Präsident von swissuniversities Michael Hengartner, Co-Präsident der Verhandlungsdelegation.

Anschlusslösungen mit Elsevier und Wiley

Ende letzter Woche fand die letzte Verhandlungsrunde vor der neuen Vertragsperiode statt. «Wir haben Erfolge erzielt, aber nicht mit allen Verlagen», sagt Michael Hengartner. Eine grundsätzliche Einigung konnte mit Elsevier erzielt werden, mit Wiley sind die «Read&Publish»-Verhandlungen fortgeschritten und der bestehende Vertrag wird ab 2020 ohne Preissteigerung fortgeführt. Keine Einigung konnte hingegen mit Springer Nature erzielt werden, womit ab dem 1.1.2020 ein vertragsloser Zustand für das Zeitschriftenangebot dieses Verlags besteht.

Während der Zugang zum Zeitschriftenangebot dank den Anschlusslösungen mit Elsevier und Wiley ab Januar 2020 weiterhin garantiert ist, ist die Lage bei Springer Nature unklar. Aus diesem Verlagshaus stammen renommierte Zeitschriften, wie Nature und verschiedene Nature Research Fachzeitschriften.

Neue Zeitschriftenartikel, die ab dem 1.1.2020 in diesen Verlagsprodukten erscheinen werden, stehen somit auf dem herkömmlichen Weg nicht mehr zur Verfügung, vorausgesetzt, der Verlag wird den Zugang tatsächlich Ende Jahr abschalten. «Es kann sein, dass der Verlag den Zugang während einer Übergangsperiode noch erlaubt», sagt Wilfried Lochbühler, Direktor der HBZ und Mitglied der Verhandlungsdelegation. Ältere Zeitschriften von Springer Nature, die vor dem 1.1.2020 erschienen sind, sind von den Einschränkungen nicht betroffen. Ebenfalls können die übrigen Angebote des Verlags (z.B. E-Books) weiterhin bezogen werden.

Alternative Zugangsmöglichkeiten

Die Hauptbibliothek der UZH (HBZ) und die Zentralbibliothek Zürich (ZB) haben sich auf diese Möglichkeit vorbereitet und bieten ihren Nutzerinnen und Nutzern alternative Zugänge und Unterstützung zum Bezug von neuen Artikeln aus Springer Nature Zeitschriften ab 2020 an. Forschungsartikel können auch ohne eine Campuslizenz legal über verschiedene Wege beschafft werden. Die Details sind auf der Webseite «Kein Zugriff – was nun?»  der HBZ zu finde, ebenso bei der Zentralbibliothek Zürich ZB auf der Seite «Sie haben keinen Zugriff auf gewohnte Inhalte des Verlags Springer Nature?». Swissuniversities hat auf einem eigenen Faktenblatt «How to get the article?» (PDF, 33 KB) ebenfalls verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt.

Im neuen Jahr werden die Verhandlungen zum Read and Publish Vertrag mit Wiley dank einem Memorandum of Understanding weitergeführt, mit Elsevier besteht weitgehend Einigung und der Anschlussvertrag sollte bis Ende März 2020 finalisiert werden können. Die Verhandlungen mit Springer Nature sollen sobald wie möglich wieder aufgenommen werden, um den vertragslosen Zustand aufzuheben. Swissuniversities aber auch die UZH halten am Ziel der Open Access Strategie fest. «Die mit öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungspublikationen sollen allen Interessierten frei zur Verfügung stehen», betont Michael Hengartner.