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Neues UZH Magazin

Wir und die Maschinen

Wir leben schon lange mit Maschinen zusammen. Doch die Technik wird immer intelligenter. Was bedeutet das für unsere Zukunft? Dieser Frage geht das aktuelle UZH Magazin nach.
Roger Nickl, Thomas Gull

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Roboter mit menschlichem Anlitz: «Erica».


«Science Fiction – Science Facts» heisst das Motto der diesjährigen Scientifica – der Wissenschaftstage von UZH und ETH Zürich, die vom 30. August bis 1. September stattfinden. Science Fiction imaginiert zukünftige Welten. Die Redaktion des UZH Magazins hat sich von dieser Idee inspirieren lassen. Im Dossier der aktuellen Ausgabe gehen mehrere Beiträge der Frage nach, was die Zukunft bringen wird.

Ein Thema, das die Fantasie beflügelt, ist unser Verhältnis zu Maschinen. Diese begleiten uns schon lange, doch werden sie immer intelligenter. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UZH wie die Neuroinformatikerin Yulia Sandamirskaya arbeiten an smarten Robotern, die selber lernen und sich in einer unbekannten Umgebung bewegen können.

Simulierte Gefühle

Clevere Maschinen und Programme nehmen uns Arbeit ab, die oft anstrengend, mühsam und eintönig ist. Gleichzeitig konkurrenzieren sie uns als Arbeitskräfte. Das löst Ängste aus. Der Ökonom David Hémous erforscht die Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt. Sein Fazit: Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, weil dank der Digitalisierung neue Berufe entstehen. Doch gewisse Aufgaben, beispielsweise einfachere Büroarbeiten, werden zunehmend von Maschinen erledigt.

Maschinen werden nicht nur intelligenter, sie können auch immer besser Gefühle simulieren. Der japanische Robotiker Hiroshi Ishiguro baut Androiden, Roboter, die auf den ersten Blick kaum von Menschen zu unterscheiden sind, wie die Bildstrecke im Dossier des neuen UZH Magazins zeigt. Mit seinen künstlichen Menschen will er erforschen, wie wir aufeinander reagieren.

Die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine untersucht die Philosophin Eva Weber-Guskar, die als Fellow der Digital Society Initiative (DSI) an der UZH forscht. Für sie ist klar: Obwohl Roboter selbst keine Gefühle haben, lösen sie bei uns welche aus. Deshalb ist es für unseren Emotionshaushalt wichtig, einen angemessenen Umgang mit ihnen zu finden und sie gut zu behandeln.

Literarische Gedankenexperimente

«Mit wirklich intelligenten Maschinen müssten wir wie mit Menschen umgehen», sagt auch Literaturwissenschaftler Philipp Theisohn. Er interessiert sich dafür, wie sich Science-Fiction-Literatur künftige Gesellschaften vorstellt. Diese literarischen Gedankenexperimente dienen auch dazu, Zukunftsszenarien durchzuspielen, um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Leider enden viele dieser Visionen in der Katastrophe.

Das muss nicht sein. Digitalisierung und Entwicklung von intelligenten Maschinen sind eine grosse Chance für die Gesellschaft. Wie wir diese nutzen können, erforschen Wissen schaftlerinnen und Wissenschaftler der DSI. Die Digitalisierung hat mit dem Internet ganz neue Möglichkeiten der globalen Kommunikation eröffnet. Dies ist Segen und Fluch zugleich. Denn einerseits erhalten wir Zugang zu einer enormen Fülle von Informationen; andererseits müssen wir diese ordnen und laufen Gefahr, manipuliert zu werden. In der digitalen Welt zwischen Fakten und Fakes zu unterscheiden, gehört heute zu den grossen Herausforderungen. Gerade weil sich Falschnachrichten mitunter schneller verbreiten als Fakten. Die Wissenschaft hat eine grosse Verantwortung, irreführende Behauptungen mit Fakten zu entkräften. Und Schulen und Universitäten müssen Kompetenzen vermitteln, die es uns erlauben, Fakten von Fake News zu unterscheiden.

Wie wissenschaftlich fundierte Fakten entstehen und allenfalls widerlegt werden, diskutieren die Philosophin Anne Meylan und der Historiker Philipp Sarasin im Dossier des neuen UZH Magazins.

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