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Ein Alumni-Fonds für den Nachwuchs

Der Fonds zur Förderung des akademischen Nachwuchses (FAN) unterstützt jedes Jahr Nachwuchsforschende der UZH. Die Bedingung: ein exzellentes, eigenständiges Projekt.
Adrian Zebib

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Mit dem Fonds zur Förderung des akademischen Nachwuchses (FAN) unterstützen die Alumni Nachwuchsforschende der UZH. (Bild: UZH)

 

Eine akademische Karriere einzuschlagen ist für junge Forschende nicht immer einfach. Besonders schwierig ist der Schritt vom Doktorat zur eigenständigen Forschung. Diese wird oft über Drittmittel finanziert, deren Erwerb für noch nicht etablierte Forschende besonders schwierig ist. In diese Lücke springt der Fonds zur Förderung des akademischen Nachwuchses (FAN). Er wurde 1998 vom Zürcher Hochschulverein gegründet und wird heute von UZH Alumni getragen.

Der Fonds unterstützt jedes Jahr vielversprechende Projekte von Nachwuchsforschenden mit mehreren Hunderttausend Franken. «Wir wollen nicht, dass die jungen Akademikerinnen und Akademiker atemlos von einem Forschungsprojekt ins andere springen müssen, nur weil sie Angst haben, dass ihnen das Geld ausgehen könnte», erklärt FAN-Präsident Thomas Peter. Es sei wichtig, dass junge Forschende genug Zeit haben, die richtigen Schritte zu machen, die zu einer erfolgreichen akademischen Kariere führen.

Fakultäten im Turnus

Ausgewählt werden die Projekte von einem ehrenamtlichen Beirat, der sich unter anderem aus Professorinnen und Professoren verschiedener Fakultäten der UZH zusammensetzt. Die Gelder des FAN werden kompetitiv vergeben: Im Jahre 2017 wurden aus 60 Anträgen die sieben überzeugendsten Projekte ausgewählt und mit einem Gesamtbetrag von rund 600'000 Franken unterstützt.

Bei der Vergabe der Gelder wird jeweils zwischen den Fachrichtungen abgewechselt: Im einen Jahr werden Projekte der Medizinischen, der Vetsuisse und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät unterstützt, im folgenden Jahr sind die Philosophische, Theologische, Wirtschaftswissenschaftliche und Rechtswissenschaftliche Fakultät an der Reihe.  «Die Grundbedingungen sind für alle, die sich bewerben, gleich», erklärt die Geschäftsführerin des FANs, Sibylle Ambühl. «Die kompetente Vertretung diverser Fachrichtungen im Beirat stellt sicher, dass die besten Projekte ausgewählt werden können.»

Ein zentrales Kriterium ist die Exzellenz – fachliche Kompetenz und ein hervorragendes Forschungsprojekt werden vorausgesetzt. Besonders interessant sind für den FAN Nachwuchsforschende, die eigenständige, innovative und interdisziplinäre Forschung mit Bezug zu gesellschaftlichen Entwicklungen betreiben.

Eine der sieben Nachwuchsforschenden, die 2017 vom FAN unterstützt werden: Veterinärmedizinerin und Molekularbiologin Enni Markkanen. (Bild: zVg)

Eigenständig forschen

Enni Markkanen ist eine der sieben Nachwuchsforschenden, die dieses Jahr einen FAN-Beitrag erhalten haben. Die 34-jährige Veterinärmedizinerin und Molekularbiologin forscht am Institut für Veterinärpharmakologie und –toxikologie der UZH. Sie untersucht, ob mangelhafte DANN-Reparatur der Zellen zu Veränderungen führt, die mit Schizophrenie oder Autismus in Verbindung gebracht werden können.

Es sei oft schwierig, Forschungsfinanzierung zu erhalten, wenn man erst gerade mit seiner eigenen Forschung angefangen hat und noch nicht selbständig publizieren könne, sagt Markkanen:  «Die Unterstützung des FANs erlaubt mir, mein eigenes Projekt voranzutreiben und selbständig zu publizieren.» Deshalb sei der FAN eine unschätzbar wichtige Unterstützung für junge Forschende wie sie.

FAN-Präsident Thomas Peter betont, der FAN  wolle nicht einfach das Gleiche machen wie die Nachwuchsförderung der Universität: Wir schauen ganz gezielt, wo es noch zusätzliche Anstrengungen braucht. Wir wollen mithelfen, dass wichtige wissenschaftliche, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen besser vorhergesehen werden können. Deshalb fördern wir die „brightest minds“, die dazu einen Beitrag leisten können.»

«Giving Back»

Seit seiner Gründung unterstützte der FAN rund 150 Nachwuchsforschenden mit über acht Millionen Franken. Dass die finanziellen Fördermittel praktisch ausschliesslich von UZH Alumni und Alumnae stammen, freut Sibylle Ambühl besonders: «Es sind Alumni, die ihre Alma Mater unterstützen wollen, ganz im Sinne des „giving back“ der amerikanischen Elite-Universitäten.»

Ambühl will die ehemaligen Studierenden der UZH für den FAN gewinnen und sie motivieren, die Nachwuchsförderung zu unterstützen. «Wir brauchen eine breite Basis für ein langfristiges Engagement» betont die FAN-Geschäftsführerin, «das gibt uns mehr Planungssicherheit, und dies wiederum dient auch den jungen Forschenden.»

Die Basis dazu sei der Dialog, erklärt Thomas Peter: «Dieser beginnt spätestens, wenn Absolventinnen und Absolventen die UZH verlassen.» Sie haben zu diesem Zeitpunkt allenfalls noch nicht die Mittel, um den FAN finanziell zu unterstützen, aber es sei wichtig, dass sie mit einem gewissen Stolz auf die UZH zurückschauen und vielleicht in einem späteren Lebensabschnitt bereit seien, etwas zurückzugeben, sagt Peter.

In den kommenden Jahren will der FAN die Alumni noch vermehrt für die Idee der Philanthropie für die Nachwuchsförderung begeistern, und das Fundraising noch stärker professionalisieren. Thomas Peters Hoffnung: «Toll wäre es, wenn wir jedes Jahr Nachwuchsforschende aller sieben Fakultäten unterstützen könnten.» Das Engagement der Alumni und des FANs soll dazu beitragen, dass die UZH weiterhin zu den besten Hochschulen der Welt gehört.