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Das Wir-Gefühl stärken

An US-Hochschulen sind Alumni aktive Mitglieder des Hochschullebens. Sie fördern universitätseigene Projekte und setzen sich für den Nachwuchs ein. Warum und inwiefern sich Alumni europäischer Hochschulen daran orientieren sollten, diskutierten Alumni an der «Swiss Alumni Conference 2016».
Marita Fuchs

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Talk-Runde
Angeregtes Gespräch: Moderator Thomas Gull (r.) im Gespräch mit Johnathan Claman, Executive Committee Member of MIT Club Switzerland, und Eunice Zehnder-Lai, Member Harvard Club Switzerland.

Europäische Hochschulen schielen zuweilen mit Neid auf ihre Pendants in den USA, denn jenseits des Atlantiks ist die Einbindung der Ehemaligen schon seit Langem eine Selbstverständlichkeit. Die US-Universitäten pflegen ein ausgeprägtes Wir-Gefühl, Ehemalige bleiben ihrer Hochschule verbunden, zeigen langanhaltendes Interesse, setzen sich für den Nachwuchs ein und beteiligen sich nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht am Wohlergehen ihrer ehemaligen Universität.

Am vergangenen Donnerstag fand an der UZH die Alumni-Konferenz 2016 statt. Sie wurde von der «Alumni UZH» organisiert. UZH-Magazin-Redaktor und UZH-Alumnus Thomas Gull moderierte eine Panel-Diskussion zum Thema: «The Alumni Spirit of Giving Back». Dabei tauschten Alumni verschiedener Hochschulen ihre Erfahrungen aus – darunter Jonathan Claman vom MIT, Sebastien Kulling von der Standford Universität, Eunice Zehnder-Lai von der Harvard Universität und Denise Schmid, Präsidentin der Alumni-Organisation Zürcher Universitätsverein (ZUNIV). Alle engagieren sich als Alumni in unterschiedlichen Funktionen für ihre Hochschule.

Der Vergleich zwischen privaten Elite-Universitäten und einer öffentlichen und grossen Volluniversität wie der UZH sei schwierig, stellten die Teilnehmenden fest. Und doch könnten die UZH-Alumni von den Amerikanern etwas abschauen, meinte Denise Schmid, Präsidentin des ZUNIV.

Talk-Runde
Moderator Thomas Gull mit Denise Schmid, Präsidentin der ZUNIV, und Sebastian Kulling, Board Member of Stanford Club Switzerland.

Der Start

Die Alumni der US-amerikanischen Universitäten beschrieben ihren Start ins Studium: Man werde individuell willkommen geheissen, wohne auf dem Campus, oft in Wohngruppen mit Mitstudierenden. So festigten sich Freundschaften fürs Leben. Da der Selektionsprozess bereits vor Studienbeginn sehr streng sei, würden auch nicht viele Studierende abbrechen oder den Studienplatz wechseln. All das sorge schon während der Studienzeit für einen festen Zusammenhalt und ein Wir-Gefühl. Der Stolz auf die eigene Hochschule fördere das spätere Engagement der Alumni.

Die US-Studierenden zahlen viel Geld für ihre Ausbildung. Sie sind sich jedoch bewusst, dass die hohen Studiengebühren nicht die ganzen Kosten ihres Studiums decken. Viele haben deshalb nach ihrem Abschluss das Bedürfnis, ihrer Universität etwas zurückzugeben, um auch anderen Studierenden dasselbe zu ermöglichen.

Spenden und Sponsoren

Alle Alumni sind in den USA bei Anlässen der Hochschulen willkommen. Es wird nicht erwartet, dass sie primär Geld für ihre Hochschule geben. Spenden-Aufforderungen und Alumni-Anlässe müsse man auch ganz voneinander trennen – in diesem Punkt waren sich alle Beteiligten einig.

Die US-Hochschulen haben eine eigene Abteilung, die für das Fundraising zuständig ist und die Ehemaligen regelmässig anspricht. Sie können mit ihrer Spende ganz spezifische Projekte unterstützen, die ihnen besonders am Herzen liegen, zum Beispiel die Förderung der Sportmannschaft.

UZH beschreitet neue Wege

Alle Diskutanten engagieren sich für ihre Hochschule. Sie empfinden sich als Teil ihrer Hochschul-Familie. Denise Schmid betonte, dass auch sie stolz auf ihre Ausbildung sei, die an der UZH unter ganz anderen Bedingungen stattgefunden habe, als es in den USA üblich sei.

Die UZH müsse das Alumni-Wesen neu ausrichten, sagte sie. Ein Schritt in diese Richtung sei die Zusammenführung des ZUNIVs und der Dachorganisation Alumni UZH. Viele Studierende fühlten sich zudem mit der UZH verbunden, doch nicht alle  wollten deshalb auch bei einem «Verein» dabei sein. Entsprechend gelte es, neue Formen des Zusammentreffens zu entwickeln, und dabei auch die Möglichkeiten der Social Media zu nutzen und flexibler zu werden.

 

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