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Zürich meets New York

In Zürich entwickelt, in New York gefeiert

«Zürich meets New York: A Festival of Swiss Ingenuity»: Unter diesem – bewusst grosse Erwartungen weckenden – Titel fand vom 16. bis zum 23. Mai eine Reihe von Veranstaltungen statt, mit denen sich «Zürich» als Zentrum von Kreativität und als innovativer Forschungsplatz in New York vorstellte. Angeregt und koordiniert wurde das Unternehmen vom Schweizer Generalkonsulat in New York, getragen wurde es von der Stadt Zürich zusammen mit der UZH und der ETH. 
Andreas Fischer

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Machte in der Vanderbilt Hall der Central Station in New York gute Figur: Litfasssäule mit Informationen zu Forschungsprojekten an der UZH. (Bild: Sandra Engler)

Die Vorbereitungen zum Festival waren nicht unkompliziert, galt es doch, ein für ein anspruchsvolles Publikum attraktives Programm zusammenzustellen, geeignete Orte dafür zu finden, und gleichzeitig, die Interessen der vier Partner unter einen Hut zu bringen. Von Anfang an war man sich jedoch einig, dass «Zürich» nicht konventionell als touristisches Ziel beworben werden sollte; vielmehr wollte man «Zurich’s unique creative culture and innovative research community» präsentieren. Für ersteres war vor allem die Stadt zuständig, letzteres war die Aufgabe der beiden Hochschulen.

Als von der Stadt ausgewählte «Kulturbotschafter» traten unter anderem das Orchester «Collegium Novum» auf, der Musiker und Sänger Dieter Meier mit Band und die Tänzerin Simone Aughterlony; daneben gab es auch einen Abend, an dem die Dada-Bewegung von 1916 von der Gruppe «Giants Are Small» neu zum Leben erweckt und aus heutiger Sicht re-interpretiert wurde.

Empfang beim neu gegründeten New York Chapter der UZH-Alumni. Von links: Gita Steiner-Khamsi (Alumna der UZH und Professorin an Columbia-University), Andreas Fischer (alt Rektor der UZH), Botschafter François Barras (Schweizer Generalkonsul in New York), Patricia Schramm (Alumna der UZH und Präsidentin der American Swiss Foundation). (Bild: Christine Butler)

Gut besucht und lebhaft

Die Darstellungsformen von Kultur – Ausstellungen, Aufführungen, Konzerte und dergleichen – sind einigermassen gegeben. Wie kann man dagegen eine «innovative research community» präsentieren? Die UZH entschloss sich, einige prominente Dozierende nach New York zu schicken. Diese waren eingeladen, sich und ihre Ideen im Austausch mit New Yorker Gesprächspartnern vorzustellen. So unterhielt sich Elisabeth Bronfen in der New York Academy of Film mit dem Filmemacher Anastas Michos über den film noir und über die Darstellung der Nacht im Film, so wurden Rolf Pfeifer und Ernst Fehr von der Wissenschaftsjournalistin Maria Konnikova in der New York Academy of Sciences zum Thema «What Can Robots and Ecomomics Teach us About Humanity?» befragt, und so kam es im Deutschen Haus der New York University zu einer spannenden Debatte über «Max Frisch: The Writer’s Moral and Political Responsibility», zu der Thomas Strässle, PD an der UZH und Präsident der Max-Frisch-Stiftung, massgeblich beitrug.

Vertraten die UZH an einem Podiumsgespräch in der New York Academy of Sciences: Intelligenzforscher Rolf Pfeifer (l.) und Wirtschaftswissenschaftler Ernst Fehr. (Bild: zVg)

Die Veranstaltungsorte waren attraktiv, die Veranstaltungen selbst gut besucht, und die Diskussionen – während und nach den «events» – lebhaft. Die UZH war ferner auch aktive Partnerin bei anderen Anlässen: Zusammen mit der Stadt Zürich präsentierte sie den «Future City Speed-Dating Workshop» im New Museum in der Bowery, bei dem es darum ging, spielerisch neue Ideen zur Stadtentwicklung zu generieren und zu diskutieren, und bei «Meet the Startups» erhielten junge Zürcher Unternehmen, darunter drei UZH Startups, die Möglichkeit, sich einem New Yorker Publikum und potentiellen Investoren vorzustellen.

Erfolgreiches Festival

Die UZH nahm die Gelegenheit wahr, sich in New York zu vernetzen: Nach sorgfältiger Vorarbeit konnte sie im Rahmen eines Empfangs die Gründung eines «New York Chapters» ihrer Alumni feiern. Rektor Michael Hengartner und der Schreibende besuchten zudem die drei wichtigsten Hochschulen der Stadt, die New York University (NYU), die Rockefeller University und die Columbia University, um gemeinsame Interessen und mögliche Formen der Zusammenarbeit auszuloten.

Freie Fahrt durch New York: Rektor Michael Hengartner am Empfang des neu gegründeten New York Chapters der UZH Alumni. (Bild: Elias Blum)

Als willkommenes Nebenprodukt der Reise kamen sich auch die veranstaltenden Partner näher: Man wohnte im gleichen Hotel, man traf sich bei einem Brunch, zu dem Botschafter François Barras in seiner Residenz einlud, und man unterstützte sich, indem man gemeinsam an möglichst vielen Veranstaltungen teilnahm. Die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt – darunter Stadtpräsidentin Corine Mauch und Stadtrat Richard Wolff – waren naturgemäss auch daran interessiert, wie eine Stadt wie New York gemanagt wird und wie sie sich entwickelt. Wir schauten in diesem Zusammenhang bei international tätigen Galerien vorbei, die sich im ehemaligen Hafen- und Industrieviertel Chelsea etabliert haben und wir besuchten die «High Line», eine hochliegende, vor Jahren stillgelegte Industrie-Bahnlinie, die auf innovative Weise zu einem neuartigen Stadtpark umgestaltet wird.

Der von allen Beteiligten geleistete Aufwand für «Zürich meets New York» war gross, aber schon vor der endgültigen Bilanz kann gesagt werden, dass das Festival ein Erfolg war: Es ist den «ad hoc-Partnern» Stadt, UZH und ETH gelungen, sich in New York auf vielfältige Weise zu präsentieren, und einige Teilnehmer meinten, dass «Zürich meets New York» ein Vorbild für ähnliche Veranstaltungen in der Zukunft sein könnte.