Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

Filmreihe des Graduate Campus

Rechtssicherheit am Lebensende

Der Graduate Campus der Universität Zürich hat eine Filmreihe mit Porträts über Nachwuchsforschende der UZH lanciert. UZH News stellt die Videos in loser Folge vor. Heute: die Juristin Aline Lüthi über ihre Forschung zu lebensverkürzenden medizinischen Massnahmen. 
Kommunikation
Auf dem Weg zum Bundeshaus: Im zweiten Filmporträt des Graduate Campus wird die Juristin Aline Lüthi vorgestellt. (Bild: zVg)

Technische und medizinische Entwicklungen führen dazu, dass die Menschen immer älter werden. Zugleich ermöglichen es diese Entwicklungen, dass der Sterbeprozess fast nach Belieben hinausgezögert werden kann. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Sterbefälle von medizinischen Entscheidungen beeinflusst, wie beispielsweise vom Entscheid, ein Beatmungsgerät abzuschalten oder eine Behandlung zu unterlassen.

Gleichzeitig wünschen sich viele Menschen ein Sterben in Würde und möchten nicht unter allen Umständen und mit allen Mitteln am Leben erhalten werden. Für Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Angehörige sind diese schwierigen und hochkomplexen Entscheidungen am Lebensende eines Patienten derzeit jedoch ein rechtliches Minenfeld. Das Schweizer Strafrecht hat hier eine Gesetzeslücke und regelt nicht, welche lebensverkürzenden Massnahmen zulässig sind und welche als Tötung gelten.

Die Juristin Aline Lüthi schliesst diese brisante Lücke in ihrer Dissertation mit einem rechtlichen Regelungsvorschlag, der Rechtssicherheit für alle Beteiligten bringt und den Patienten am Lebensende ermöglicht, über ihr Sterben zu entscheiden. Ihr Wunsch ist es, eine rechtspolitische wie gesellschaftliche Debatte zur Frage der Lebensverkürzung im medizinischen Kontext anzustossen – und dass ihr Regelungsvorschlag ins Schweizer Strafrecht aufgenommen wird.