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Kostengünstige Zimmer

Neues Wohnheim für Studierende

 Die Wohnmöglichkeiten für Studierende in Zürich sind knapp. Jedes Jahr wächst die Zahl der neueintretenden Studierenden an der Universität Zürich und der ETH Zürich. Morgen Dienstag wird die grösste studentische Siedlung Aspholz in Zürich Affoltern mit 332 kostengünstigen Zimmern eingeweiht.
Shilpi Sing

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Gute Lage: Das Studierendenhaus Aspholz liegt in der Nähe der beiden Zürcher Hochschulen. (Bild: Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich)

Der Studienbeginn ist oft mit einem Auszug aus dem elterlichen Heim verbunden. Für die meisten Studierenden ist dies auch ein Schritt in die Selbstständigkeit, denn Pendeln lohnt sich kaum und ermüdet neben dem Studienalltag. Ideal wäre es natürlich für jeden Studenten, wenn er möglichst nah am Campus oder gut erreichbar leben würde. Teuer sollte die Unterkunft auch nicht sein, da das Studium meist von den Eltern berappt wird. Das ist kein leichtes Unterfangen, weil die Lebenshaltungskosten in der Stadt Zürich hoch sind.

Aus diesem Grund wurde 1987 die Stiftung für Studentisches Wohnen (SSWZ) ins Leben gerufen, eine Zusammenarbeit der ETH Zürich, der Universität Zürich, der Stadt Zürich sowie der Wohngenossenschaft Zürich (WOKO), welche es sich zum Ziel gemacht hat, dem studentischen Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Morgen Dienstag eröffnet die Stiftung das Studentenhaus Aspholz mit 332 Zimmern, drei Monate nach dem Erstbezug. Es ist das grösste Wohnheim für Studenten in der Stadt.

Bewährtes WG-Konzept

Die SSWZ bietet Studierenden günstige Zimmer in Wohnungen an, in denen sich sieben bis 15 Studierende wie in einer WG Küche, Bad und Aufenthaltsraum teilen. «Wir evaluieren jedes Bauprojekt und versuchen, die neuen Projekte zu verbessern», sagt Rebecca Taraborrelli, von der SSWZ. Sie war auch zuständig für das Projekt Aspholz. Dieses umfasst 332 Zimmer in 41 Wohnungen auf sieben Geschossen. Das WG-Konzept sei ökonomisch und habe sich bisher gut bewährt, heisst es. Die ersten Rückmeldungen der Studierenden sind positiv. «Die Aufteilung ist ok», sagt zum Beispiel der Student Julian, «zu siebt in einer Wohnung zu leben, funktioniert ganz gut.»

Seit Februar ist die Siedlung bewohnt. Die Studierenden des Wohnhauses haben sich mittels einer geschlossenen Facebook-Gruppe organisiert  (www.facebook.com/groups/588572207899623): Darin sprechen sie alltägliche Probleme an oder verkünden die nächste Party. «Die Abgeschiedenheit der Siedlung im Quartier Aspholz ist ein Pluspunkt», meint eine Bewohnerin. Einerseits kann sie jederzeit hinaus in die Natur zum naheliegenden Katzensee, andrerseits können die Studierenden auch Feste feiern, ohne dass es die Nachbarschaft oder die hausinternen Nachbarn störe. Das mache die Wohngegend Zürich Affoltern attraktiv. Ausserdem wurden die Gesellschaftsräume so gebaut, dass die Nachbarn kaum etwas mitbekommen, wenn es einmal etwas lauter wird.

Gute Lage

Der Grundstein für die Siedlung Aspholz wurde 2010 mit der Planung des Grossprojekts gelegt, nachdem zuvor eine Machbarkeitsstudie durchgeführt wurde. Vor zwei Jahren begannen die Bauarbeiten des von den Zürcher Darlington Meier Architekten konzipierten Baus, die im Februar dieses Jahres vollendet wurden. Wichtig für die Lage war die gute Erreichbarkeit der Hochschulen. Dank der Busverbindung in der Nähe des Hauses sind die Studierenden in einer halben Stunde an der Hochschule, sei dies nun der ETH-Campus Hönggerberg, welcher am nächsten liegt, oder der UZH-Campus Irchel. Die Umgebung bietet nicht nur eine gute Erreichbarkeit zur Alma Mater, sondern auch zu Einkaufsmöglichkeiten. Direkt vor der Haustür befindet sich das Geschäft eines Grossverteilers, wo sich die Studierenden bis abends um 20 Uhr mit Essen eindecken können.

Zimmer mit Aussicht: Das Wohnheim in Zürich Affoltern liegt an der Grenze zwischen Stadt und Land. (Bild: Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich)

Kostengünstige Zimmer

Im Schnitt kostet ein Zimmer im neuen Wohnheim 500-600 Franken, was recht billig sei, sagt ein Studierender aus der Siedlung Aspholz. Er hatte vorher zwar ein bisschen weniger bezahlt, aber seine alte Wohnung in einem Familienquartier sei um einiges kleiner und bedingt durch das Alter ringhöriger gewesen.

Die SSWZ steht für nachhaltiges Bauen: So ist auch diese neue Siedlung gut vor dem Autobahnlärm isoliert und nach Minergie-P-Eco-Standard errichtet worden. Neben den 41 Wohnungen befinden sich Aufenthaltsräume, Musikzimmer, Gästezimmer, Waschküchen und Veloräume in dem Gebäude.

«Eine kleine Besonderheit ist», so Taraborrelli, «dass es in diesem Wohnheim kein Kellergeschoss gibt. Stattdessen steht jedem Studierenden ein Reduit zur Verfügung, dessen Nutzung dem Mieter überlassen ist». Folglich befinden sich die Waschküche und die 288 Veloparkplätze im Erdgeschoss. Solange nicht allle zur gleichen Zeit waschen würden, meint ein Bewohner, reiche der Platz.

Die Baukosten konnten mit 39 Millionen Franken vergleichsweise tief gehalten werden. Rebecca Taraborrelli ist denn auch sehr zufrieden. «Wir konnten in einer hohen Qualität und kostengünstig bauen.» Bereits in Planung ist eine weitere Studenten-Siedlung im Quartier Wipkingen. Denn günstiger Wohnraum für Studierende in Zürich bleibt gesucht.

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