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Neues Zentrum für Medical Humanities, Institut für Evolutionäre Medizin

Mehrfach bespielbares neues Medizinmuseum

Die Universität Zürich ordnet zwei Bereiche der medizinischen Fakultät neu: Sie verbindet das Institut für Biomedizinische Ethik und den Lehrstuhl für Medizingeschichte zu einem Zentrum für Medical Humanities. Gleichzeitig wird die Evolutionäre Medizin aufgewertet.
Brigitte Blöchlinger und Marita Fuchs

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UZH-Rektor Michael Hengartner (re) an der heutigen Medienkonferenz, Felix Althaus (li) und Frank Rühli.

UZH-Rektor Michael Hengartner gab an der heutigen Medienkonferenz bekannt, wie die medizinische Fakultät zwei ihrer Bereiche neu ordnet. Das bisherige Zentrum für Evolutionäre Medizin wird zu einem Institut ausgebaut, und es wird ein Zentrum für Medical Humanities eingerichtet.

Neues Institut für Evolutionäre Medizin

Das bisherige Zentrum für Evolutionäre Medizin wird zu einem eigenen Institut, dem auch die bisherige medizinhistorische Objektsammlung und das Medizinhistorische Museum angegliedert werden. «Es wird ein neues Medizinmuseum geschaffen, das in Zukunft von allen medizinischen Disziplinen bespielt werden kann», sagte Felix Althaus, Dekan der Vetsuisse-Fakultät. Er arbeitet als Delegierter der Universitätsleitung an einem Entwicklungskonzept für alle Museen der UZH. Zudem sei auch die professionelle Betreuung der Museumspräparate gemäss den neuen rechtlich-ethischen Vorgaben sichergestellt, sagte Althaus.

Geleitet wird das neue Institut für Evolutionäre Medizin von Mumienforscher Professor Frank Rühli (der bisher das 2010 gegründete Zentrum für Evolutionäre Medizin leitete). Das Institut wird darauf ausgerichtet sein, aus der Entwicklungsgeschichte menschlicher Krankheiten Erkenntnisse für die heutige Medizin zu gewinnen. Dies geschieht zum Beispiel anhand der Erforschung antiker DNA. So ist auch die Evolutionäre Medizin ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das medizinische und naturwissenschaftliche Bereiche umfasst.

Die Neuausrichtung in zwei Schwerpunktbereiche will Stärken betonen und Synergien nutzen. 

Neues «Center for Medical Humanities»

Der bisherige Leiter des Medizinhistorischen Instituts und Museums, Professor Flurin Condrau, wird mit der Ethikerin und bisherigen Leiterin des Instituts für Biomedizinische Ethik, Professorin Nikola Biller-Andorno, im neu gegründeten «Center for Medical Humanities» zusammenarbeiten. Condrau wird den Lehrstuhl für Medizingeschichte führen; Biller-Andorno wird das Zentrum für Medical Humanities leiten – ihr Institut für Biomedizinische Ethik wird im Zentrum eingegliedert, ebenso die Bibliothek und das Archiv des ehemaligen Medizinhistorischen Instituts.

«Ethische, gesellschaftliche und soziale Aspekte des Arztberufs gewinnen fortlaufend an Bedeutung», begründete Nikola Biller-Andorno die Schaffung des neuen Zentrums für Medical Humanities. «Unsere Studierenden sollen deshalb nicht nur in medizinisch-wissenschaftlicher Hinsicht eine erstklassige Ausbildung erhalten, sie sollen auch bezüglich der gesellschaftlichen Dimensionen ihres Berufs zu kritischen und unabhängigen Denkern ausgebildet werden.»

Mit dem neuen Zentrum für Medical Humanities, das eine ganzheitliche Forschung und Lehre in diesem Bereich zum Ziel hat, folgt die Universität Zürich dem internationalen Trend. Das Zentrum für Medical Humanities der UZH ist das erste dieser Art an einer schweizerischen Hochschule. Die Umsetzung der Neuausrichtung ist auf Beginn Herbstsemester 2014 geplant.

Lesen Sie auch das Interview mit Nikola Biller-Andorno, der neuen Leiterin des Center for Medical Humanities.

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