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Jubiläum eröffnet

Happy Birthday, Hauptgebäude!

Die Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum des Hauptgebäudes der UZH wurden am Donnerstag eröffnet – mit Gastredner Santiago Calatrava, einem Film über den Zürcher Kunstskandal und einer imposanten Geburtstagstorte. Ausstellungen, Führungen und ein Multimedia-Guide, der auch für Familien geeignet ist, laden dazu ein, das Haus der Wissenschaft neu zu entdecken.
David Werner

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An der Eröffnungsfeier präsentiert: Video über den Kunstskandal von 1914/15, der sich an den Wandmalereien im damals eben eröffneten Hauptgebäude der UZH entzündete. Der
emeritierte Zoologie-Professor Heinz-Ulrich Reyer stellt im Video den Architekten Karl Moser dar. (Video: Informatikdienste / MELS)

Von Winston Churchill sind viele denkwürdige Worte überliefert. Beispielsweise der Appell «let Europe arise!», an den eine Gedenktafel in der Aula erinnert. Einen anderen Ausspruch Churchills zitierte der international bekannte Architekt Santiago Calatrava in seiner Festrede zum 100-Jahr-Jubiläum des UZH-Hauptgebäudes: «We shape our buildings; thereafter they shape us.» – «Wir gestalten unsere Gebäude, und diese formen dann uns.»

Zeigte sich fasziniert von Karl Mosers Universitätsgebäude: Der spanische Architekt Santiago Calatrava an der Feier zur Eröffnung der Jubiläumsveranstaltungen. (Bild: Frank Brüderli)

Calatrava zeichnete live

Calatrava, der in Zürich den Bahnhof Stadelhofen und die Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Instituts gebaut hat, sagte, er habe das Hauptgebäude der Universität Zürich schon in seiner Zeit als Architekturstudent an der ETH Zürich bewundert. Das Bauwerk demonstriere eindrücklich den Anspruch der Architektur, künstlerisches Ausdrucksmittel zu sein.

Um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie architektonische Ideen entstehen, warf Calatrava vor den Augen des zahlreich erschienenen Publikums in der Aula einige Skizzen aufs Papier.

Architektur als künstlerischer Ausdruck: Santiago Calatrava wirft zur Freude des Publikums in der Aula Skizzen aufs Papier. (Bild: Frank Brüderli)

Skulpturale Qualitäten

Der spanische Star-Architekt wies in seiner Rede besonders auf die skulpturalen Qualitäten des Hauptgebäudes hin und verglich die vertikal fallenden Linien, welche die Turmfassade strukturieren, mit bildhauerischen Nachbildungen von textilen Faltenwürfen. Anhand von zahlreichen Fotografien zeigte Calatrava zudem, wie kraftvoll das UZH-Hauptgebäude die Stadtlandschaft Zürichs prägt.

Ein offenes Haus

Rektor Michael Hengartner wies in seiner Rede auf die Verbundenheit der UZH mit Stadt und Kanton hin. Die Jubiläumsfeierlichkeiten seien eine Einladung an die Bevölkerung, dieses Haus der Wissenschaft, das auch ein Haus für viele öffentliche Veranstaltungen sei, neu zu entdecken.

Regierungsrätin Regine Aeppli gab in ihrem Grusswort einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Wissenschaftsstandortes Zürich. Der Kanton, sagte sie, blicke mit «unvermindertem Stolz» auf seine Universität.

An der Universität «zuhause»

Kunstgeschichts-Studentin Chantal Dornonville de la Cour lobte das Hauptgebäude in ihrer Rede als einen Ort, an dem Studentinnen und Studenten sich rasch zuhause fühlten: Hier könne man nicht nur lernen, sondern auch gemeinsam essen, diskutieren und meditieren. Am liebsten, so Chantal Dornonville de la Cour, liege sie auf der Chaiselongue von Pipilotti Rist im Lichthof und blicke zum hohen Glasdach hinauf.

Ihr Lieblingsort im Hauptgebäude ist die Chaiselongue von Pipilotti Rist: Studentin Chantal Dornonville de la Cour bei ihrer Rede in der Aula.

Informativer und unterhaltsamer Multimedia-Guide

Chantal Dornonville de la Cour hatte im Herbstsemester 2013 an einer kunsthistorischen Lehrveranstaltung zu Karl Mosers Universitätsgebäude teilgenommen, die wiederum Anlass und Grundlage für die Entwicklung eines Multimedia-Guides durchs Hauptgebäude war. Der informative und unterhaltsame Guide ist seit der Eröffnung des Jubiläums online verfügbar.

Nachvollziehen, wie das Hauptgebäude aus dem Boden wuchs: Vernissage der Architektur-Ausstellung im Lichthof.

Ausstellung und Jubiläumsbuch

Im Rahmen der Eröffnungsfeier fanden auch zwei Vernissagen statt: die Vernissage des reichhaltigen Jubiläumsbuches und die Vernissage der sensibel gestalteten Architektur-Ausstellung im Foyer West und im Lichthof, wo das Publikum unter einem echten Karl-Moser-Lüster auf echten Karl-Moser-Stühlen sitzend in die Zeit der Errichtung des Hauptgebäudes abtauchen kann.

Happy Birthday! Alt Rektor Andreas Fischer, Initiator der Jubiläumsfeier, schneidet die imposante Torte in Form des UZH-Hauptgebäudes an. (Bild: Frank Brüderli)

Das Hauptgebäude zum Hineinbeissen

Durch den Abend führte alt Rektor Andreas Fischer, Initiator und Projektleiter der 100-Jahr-Feier. Nach der Präsentation eines Films über den Kunstskandal von 1914/1915, in dem der emeritierte Zoologie-Professor Heinz-Ulrich Reyer den Architekten Karl Moser darstellt, lud Andreas Fischer die Besucherinnen und Besucher zum Apéro in den Lichthof. Hier wurde das gefeierte UZH-Hauptgebäude enthüllt – in Form einer imposanten Torte. Happy Birthday, Hauptgebäude!

Stossen aufs Jubiläum an: Rektor Michael Hengartner und der emeritierte Zoologie-Professor Heinz-Ulrich Reyer, der im Fim über den Kunstskandal den Architekten Karl Moser spielt.