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Mensen der Universität Zürich

«Hinter den Kulissen hat sich viel getan»

Drei Studierende gehören der Mensakommission der UZH an, einer davon ist Markus Graf. Im Interview erklärt er, wie er die Ergebnisse der diesjährigen Gästebefragung interpretiert.
David Werner

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«Die Mensen wären gut beraten, wenn sie die Inhaltstoffe und die Herkunft der verarbeiteten Produkte klarer deklarieren würden.» Markus Graf, Studierendenvertreter in der Mensakommission der UZH. (Bild: David Werner)

Herr Graf, welches sind die Aufgaben der drei Studierenden in der Mensakommission?

Markus Graf: Wir stehen an der Schnittstelle zwischen den Studierenden und der Mensa. Wir geben Auskunft bei Fragen von Studierenden oder vermitteln bei Konflikten. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein zweites Abendmenü nicht vergünstigt abgegeben wird oder der Mensabetreiber ein Picknick untersagt. Meist liegen solchen Konflikten kleine klärungsbedürftige Missverständnisse zugrunde.

Zudem versuchen wir aktiv, Verbesserungen beim Angebot und beim Service der Mensen zu bewirken, indem wir Inputs geben und manchmal die Betreiber auch etwas herausfordern. Das Vegi-Menü beispielsweise, das heute ganz selbstverständlich zum Angebot gehört, wurde von den Studierenden gefordert.

Was soll mit Blick auf die Ergebnisse der Gästebefragung Ihrer Meinung nach am Mensa-Angebot verbessert, was beibehalten werden?

Markus Graf: Das Angebot der Mensen ist abwechslungsreich und bietet für jeden etwas, das sollte unbedingt beibehalten werden. Auch gibt es kleine spezielle Angebote wie das Asiatische Menü im Atrium oder Themenwochen in der Cafeteria Seerose, die eine gute Alternative zum Standardmenu bieten und ihren Platz behalten sollen. Ich denke also, es ist weniger die Vielfalt, sondern eher die Qualität der Speisen, die verbessert werden sollte, insbesondere was das vegetarische Angebot angeht.

Insgesamt aber können wir mit dem Angebot angesichts der sehr guten Preise zufrieden sein. Wenn es hin und wieder etwas zu beanstanden gibt, handelt es sich meist um Luxusprobleme.

Die Mensen, heisst es in vielen individuellen Kommentaren, sollten ihr Augenmerk verstärkt auf die Nachhaltigkeit der verarbeiteten Produkte richten. Sehen Sie hier einen Handlungsbedarf?

Markus Graf: Viele Mensagäste wissen offenbar nicht, dass sich diesbezüglich hinter den Kulissen schon viel getan hat. Das verwendete Fleisch vom Rind, vom Kalb und vom Schwein stammt aus inländischer Produktion, ebenso das Geflügel. Und es wird nur Kaffee mit Bio- und Fairtrade-Zerfikat angeboten. Die Mensen wären aber gut beraten, wenn sie die Inhaltstoffe und die Herkunft der verarbeiteten Produkte klarer deklarieren würden. Dann würden ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit von den Gästen auch wahrgenommen.

Was waren die Besonderheiten der diesjährigen Befragung im Vergleich zu jener vor drei Jahren?

Markus Graf: Einer Anregung von uns Studierenden folgend wurden diesmal auch die Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelunverträglichkeiten der Mensagäste quantitativ erhoben, damit auf diesem Gebiet zukünftig mit Fakten argumentiert werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass es ein Bedürfnis nach vegetarischer Kost gibt. Ich würde mich freuen, wenn es bei der nächsten Gästebefragung in drei Jahren gelänge, noch Genaueres zu diesem Thema in Erfahrung zu bringen.

Bei der Weiterentwicklung der Verpflegungsstätten will die UZH das Hauptaugenmerk weiterhin auf die Gewährleistung eines preiswerten Grundangebotes legen. Finden Sie das richtig?

Markus Graf: Die Strategie hat sich bewährt und ist aus unserer Sicht zu begrüssen, insbesondere, weil die finanzielle Lage der Studierenden sehr unterschiedlich ist. Wer sich preisgünstig verpflegen will, kommt zu einer vollwertigen Mahlzeit. Wer sich hingegen einen gewissen Luxus gönnen möchte, kommt ebenfalls auf seine Rechnung. So leiste ich mir persönlich des Öfteren ein etwas teureres asiatisches Menü. Andere essen extra auch abends in der Mensa, um sich ein bezahlbares, vollwertiges Abendessen zu gönnen.

An der Rämistrasse 59 soll nächstes Jahr eine kleine vegetarische Mensa mit innovativem Gastronomiekonzept eröffnet werden. Was halten Sie davon?

Markus Graf: Wir Studierenden in der Mensa-Kommission waren positiv überrascht von diesem Konzept. Es zeigt, dass die Bestrebungen zur Stärkung des vegetarischen Angebots ernst genommen werden. Die Mensa wird nicht nur für jene eine Alternative sein, die sich bewusst vegetarisch oder gar vegan ernähren, sondern auch für jene, die ein ruhigeres Plätzchen für das Mittagessen suchen.

Die UZH will zudem eine Pasta-Bar im Foyer West einrichten. Was ist Ihre Meinung dazu?

Markus Graf: Auf kurze Sicht ist es sicherlich eine gute Möglichkeit, um die Mensa im Zentrum zu den Spitzenzeiten etwas zu entlasten. Gleichzeitig wird den Studierenden damit aber auch ein Rückzugs- und Arbeitsraum genommen, der ihnen zuvor im Foyer West zur Verfügung stand. Auf lange Sicht braucht es daher aus meiner Sicht unbedingt eine zweite grosse Mensa im Zentrum – was die Mensa-Strategie der UZH ja auch vorsieht.