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Horizon 2020 / Erasmus+

Appell für einen offenen europäischen Hochschulraum

Die Schweiz soll weiterhin am Studierenden-Austauschprogramm «Erasmus+» sowie am Forschungsrahmenprogramm «Horizon 2020» teilnehmen können. Dies fordern Studierende, Hochschulen und Forschende in einem vom Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) initiierten Aufruf. Unter den rund 400 Erstunterzeichnern ist auch UZH-Rektor Michael Hengartner. Wir publizieren den Appell im Wortlaut.
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Der offene europäische Hochschulraum soll auch für Schweizer Forschende und Studierende Wirklichkeit bleiben. (Bild: wikipedia)

Seit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative vom 9. Februar 2014 ist die Zugehörigkeit der Schweiz zum europäischen Hochschulraum bedroht. In ihren ersten Reaktionen hat die Europäische Kommission die Schweiz vom 8. EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 sowie vom Studierenden-Austauschprogramm Erasmus+ ausgeschlossen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Appells fordern von den politischen Entscheidungsträgern in Europa und in der Schweiz, dass sich die Schweiz weiterhin an diesen wichtigen Programmen beteiligen kann, und bekennen sich zu einem offenen europäischen und internationalen Hochschulraum.

Der erfolgreiche Bildungs- und Forschungsstandort Schweiz droht nach dem Ausschluss von den europäischen Bildungs- und Forschungsprogrammen isoliert zu werden. Die Schweiz hat 1999 wie mittlerweile über 40 weitere europäische Staaten die Bologna-Deklaration unterzeichnet und sich damit zu einem europäischen Hochschulraum bekannt. Eines der Hauptziele von Bologna ist die Förderung von Mobilität in Lehre und Forschung. Die Bedeutung des internationalen Austauschs für den Wissensplatz Schweiz wie auch für die Volkswirtschaft wurde bisher nicht angezweifelt sondern – im Gegenteil – von allen Seiten stets betont. Durch das Ja zur Masseneinwanderungsinitiative werden die in den letzten Jahren errungenen Erfolge und Fortschritte nun in Frage gestellt.

Der Austausch von Studierenden und Forschenden, von Wissen und Know-how ist seit jeher eine Selbstverständlichkeit für Hochschulangehörige und eine unabdingbare Voraussetzung für die hohe Qualität von Lehre und Forschung. Europa hat diesen Austausch in den letzten Jahren stark gefördert und ist ein Dreh- und Angelpunkt für viele internationale Bildungsprojekte. Internationale Kooperationen werden genauso selbstverständlich über die Grenzen Europas hinaus geschlossen.

Diese zur Hochschulwelt gehörige Internationalität, an der wir alle partizipieren und von der wir profitieren, wird gegenwärtig in Frage gestellt.

Dagegen sprechen wir uns vehement aus. Wir, die unterzeichnenden Hochschulen, Bildungsinstitutionen, Dozierenden, Forschenden und Studierenden der Schweiz und Europas, appellieren an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Schweiz, in Brüssel und in den europäischen Staaten, alles daran zu setzen, dass die Schweizer Hochschulen an den erwähnten Programmen teilnehmen können.

Wir bekennen uns zu einem offenen europäischen und internationalen Hochschulraum und wollen weiterhin den internationalen Austausch an unseren Hochschulen pflegen und fördern. Internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sollen genauso wie interuniversitäre Projekte eine Selbstverständlichkeit im gesamten europäischen und internationalen Hochschulraum bleiben, von dem die Schweiz Teil ist.