Navigation auf uzh.ch

Suche

UZH News

Neuer Weg zum Master Ökologie

Raus in die Natur

Das Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften bietet neue Wege zum Master Ökologie an – und spricht damit auch Studierende anderer Universitäten an. 
Natalie Grob
Forscher vom Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften wiegen eine Riesenschildkröte auf dem Aldabra-Atoll (Seychellen). Sie wollen damit mehr Informationen über deren Gesamtbiomasse auf dem Atoll sammeln.

Ab diesem Herbstsemester stehen Studierenden mit einem Bachelor-Abschluss in Biologie zwei Wege offen, einen Master in Ökologie zu erlangen. Der Unterschied liegt in der Organisation. Die bestehende Studienroute (Route 1) ist massgeschneidert: Die Studierenden stellen ihre Kurse persönlich zusammen und suchen sich selbst einen Mentor für ihre Masterarbeit, was ihnen ein grosses Mass an Flexibilität bringt.

Neben dem bestehenden wird neu eine strukturierte Route angeboten (Route 2): Die Studierenden besuchen die Kurse in einer festen Klasse nach einem vorgegebenen Stundenplan. Owen Petchey, Koordinator des Schwerpunkts Ökologie im Master of Science in Biology und Professor für Integrative Ökologie, garantiert, dass er eine Masterarbeit begleitet, wenn sich Studierende zuvor mit einer guten Bewerbung qualifiziert haben. Als Basis der strukturierten Studienroute werden Kurse mit dem Titel «Ecology in Action» angeboten.

Ziel des neuen Angebots ist es, Studierende anderer Universitäten anzuziehen und damit die Zahl der Masterstudierenden in Ökologie insgesamt zu erhöhen. «Wir haben einen attraktiven Master anzubieten, nur ist dieser bisher national und international noch zu wenig bekannt», bedauert Michael Hengartner, Dekan der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät.

Das soll das neue, strukturierte Angebot ändern. Für die Studierenden attraktiv: Der Übertritt an die Universität Zürich wird vereinfacht, dank des Klassenverbandes sind die Studierenden sozial gut eingebettet und sie haben die Sicherheit, dass sie für ihre Masterarbeit einen Forschungsplatz in einer mit dem Kurs assoziierten Gruppe erhalten.

Experimentelle Studien planen

Der Master Ökologie – der strukturierte wie auch der individuelle Weg – will den Studierenden eine breite Wissensbasis vermitteln, damit sie ökologische Probleme wie den Verlust von Biodiversität oder den Einfluss invasiver Arten auf einheimische Ökosysteme untersuchen und Lösungsansätze entwickeln können.

Bei der strukturierten Route stehen in den ersten drei Monaten neben Vorlesungen zu ökologischen Theorien Feld- und Laborarbeiten im Vordergrund. Zudem lernen die Studierenden, wie Forschung sinnvoll angegangen werden kann: Sie planen experimentelle Studien, die sie dann selbst durchführen, werten die so gewonnenen Informationen selbstständig aus und visualisieren sie. Entwicklung und Präsentation der eigenen Masterarbeit sowie wissenschaftliches Schreiben sind ebenfalls Teil der Ausbildung.

Ab dem zweiten Semester können Studierende die erworbenen Fähigkeiten in einer Forschungsgruppe aktiv vertiefen. Forschungsthemen am Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften sind unter anderem Naturschutzökologie und Inselbiogeographie, räumliche Dynamik von Wildpopulationen, Gemeinschaftsökologie bei Pflanzen, globale Biodiversität und Artenverlust, ökologische Genomik oder Vegetationsanalysen mittels Fernerkundung.

Fledermaus und Ackerbau

Eine besondere Qualität des Master-Studienprogrammes Ökologie liegt darin, dass auch externe Institutionen einbezogen werden. Dazu gehören die Schweizerische Vogelwarte Sempach, die Eidgenössischen Forschungsanstalten für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), sowie Landwirtschaft und Natur (ART), die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) und die Stiftung Fledermausschutz Schweiz.

Die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen wurde in den letzten Jahren vertieft, da sich immer mehr Studierende für den Zugang zu angewandten Themen interessieren. Dazu gehören zum Beispiel Methoden zur Schätzung von Populationsgrössen bei Vögeln, die Einrichtung von Laichplätzen für bedrohte Amphibienarten, die Kartierung von Jagdhabitaten einheimischer Fledermausarten oder der Einfluss der Bodenbiodiversität auf die Produktivität im Ackerbau.

Weiterführende Informationen