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Graduate Campus Grants

Neue Ideen sind gefragt

Der neu geschaffene «Graduate Campus» der Universität Zürich unterstützt Nachwuchsforschende in vielfacher Hinsicht. Mit den «Graduate Campus Grants» können sie selbstständig Projekte realisieren, die den interdisziplinären Austausch fördern. Die ersten fünf Projekte sind bewilligt und zum Teil bereits umgesetzt.
Adrian Ritter

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Infektionskrankheiten diskutieren: Eine der ersten Veranstaltungen, die im Rahmen der «Graduate Campus Grants» stattfanden.

Als schweizweites Pilotprojekt war im Februar diesen Jahres der Graduate Campus der Universität Zürich eröffnet worden. Er bietet Doktorierenden und Postdoktorierenden aller Fachrichtungen eine Plattform, um sich zu vernetzen und interdisziplinär auszutauschen.

Eines der Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, sind die  «Graduate Campus Grants». Dieses Fördermittel erlaubt Nachwuchsforschenden, eigenständig Projekte zu initiieren, mit denen sie sich über einzelne Fachbereiche hinaus vernetzen können. In welcher Form sich die Nachwuchskräfte vernetzten wollen, ist ihnen überlassen: Workshops werden ebenso unterstützt wie Vorlesungsreihen, kleine Tagungen, Ausstellungen oder Podiumsdiskussionen.

Um die Interdisziplinarität sicherzustellen, müssen mindestens drei Personen aus zwei verschiedenen Forschungsbereichen den Grant gemeinsam beantragen.

Kompetitiv vergeben

Die Grants werden kompetitiv vergeben, wobei Projekte Vorrang haben, die über ein bestehendes Doktoratsprogramm hinausgehen und mehrere Fakultäten umfassen. In der Regel können Fördermittel bis maximal 10'000 Franken beantragt werden – etwa für die Reisekosten auswärtiger Referentinnen und Referenten.

Viermal jährlich – das nächste Mal am 1. September – können Doktorierende und Postdoktorierende Projektanträge einreichen. Die Geschäftsstelle des Graduate Campus steht den Organisatoren bei Bedarf auch bezüglich der Durchführung der Aktivitäten unterstützend zur Seite.

Umsetzung läuft

Bei der ersten Ausschreibung der Grants wurden acht Projektanträge eingereicht, fünf davon wurden bewilligt (vgl. Kasten). Zwei Veranstaltungen haben bereits stattgefunden, darunter im Juni die Tagung «The Governance of Infection: On the Politics and Poetics of Contagion». Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, naturwissenschaftliche mit geistes- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven in einen Dialog treten zu lassen.

An der auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Diskussion nahmen Vertreterinnen und Vertretern unter anderem aus Geschichte, Ethnologie, Sozial- und Präventionsmedizin und Virologie teil. Sie diskutierten Fragen im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten: Wie geht die Medizin damit um? Welche Aktivitäten lösen sie auf politischer Ebene aus?

Die Initiative ergreifen

Organisiert hatten die Veranstaltung drei Nachwuchsforschende der UZH aus zwei ganz unterschiedlichen Fachbereichen: Carlo Caduff, Oberassistent am Ethnologischen Seminar der UZH, sowie die Doktorandin Janina Kehr und der Assistent Mark Honigsbaum vom Medizinhistorischen Institut der Universität Zürich.

Kehr schätzt die neuen Grants: «Sie ermöglichen den Nachwuchsforschenden Eigeninitiative und Autonomie, indem sie ihre eigenen Ideen umsetzen können. Das ist in unserem wissenschaftlichen System nicht selbstverständlich.» Gerade für den Mittelbau sei es wichtig, sich vernetzen zu können – nicht nur der Forschung wegen, sondern auch, um sich über Karrieremöglichkeiten und Erfahrungen in Forschung und Lehre auszutauschen.

Als Tipp für andere Forscherinnen und Forscher würde Kehr den Zeitplan ein nächstes Mal anders gestalten: «Die Zeit zwischen der Eingabe der Bewerbung und der Veranstaltung war etwas knapp – ein halbes Jahr sollte schon dazwischenliegen.»

Hilfreiche Anlaufstelle

Auch Caduff gefallen die neuen Grants. Überhaupt: Der Graduate Campus sei für die Doktorierenden eine hilfreiche neue Anlaufstelle. Er erlaube es, Erfahrungen zu sammeln bei der Organisation von Workshops, und ermögliche Kontakte und internationalen Austausch. «Damit trägt der Campus massgeblich zur Internationalisierung von Forschung und Lehre an der UZH bei», so Caduff.