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Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH)

Ein Häkchen macht den Unterschied

Bettina Leibundgut und Tobias Hensel überführen den Studierendenrat in den Verband der Studierenden der UZH. Mit der Online-Semestereinschreibung bis 30. November entscheiden die Studierenden, ob sie dem neuen Verband angehören wollen.
Natalie Grob

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Fiebern dem Ergebnis der Semestereinschreibung entgegen: Die Noch-StuRa-Präsidenten Tobias Hensel und Bettina Leibundgut (im Bildvordergrund) freuen sich auf die Neuausrichtung der Studierendenschaft.

Dabei sein oder nicht. Bei der aktuellen Online-Semestereinschreibung entscheiden Studierende, ob sie dem neuen Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) angehören wollen. Die Voreinstellung sieht ein automatisches «Ja» vor. Wer sich gegen eine Mitgliedschaft und damit gegen den Mitgliederbeitrag von zwölf Franken entscheidet, muss das Häkchen aktiv bei «Nein» setzen. «Wir Studierenden können nun alle gemeinsam die Universität mitgestalten», sagt Tobias Hensel, Co-Präsident des Studierendenrats der UZH (StuRa).

Das Austrittsrecht war eine zentrale Voraussetzung dafür, dass der Zürcher Regierungsrat Anfang Oktober nach über 30 Jahren wieder einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft der Studierenden zustimmte. 1978 schaffte der damalige Regierungsrat die Studierendenschaft der Universität Zürich (SUZ) im Zuge der Studierendenunruhen ab. Damals gab es eine Zwangsmitgliedschaft. Die SUZ sprach im Namen aller Studierenden, obwohl sich seine bürgerlichen Mitglieder nicht mit den linken Positionen und Aktionen des SUZ identifizieren konnten.

Als SUZ-Ersatz wurde später der StuRa eingerichtet. Der Rat war Teil der UZH und verfügte über keine Rechtspersönlichkeit, durfte deshalb auch keine Verträge unterzeichnen. Die von der SUZ angebotenen Dienstleistungen, die sie mit Mitgliederbeiträgen aufgebaut hatte, wurden unter anderer Federführung fortgeführt. Die Darlehenskasse etwa und die Zentralstelle der Studentenschaft, die bis heute die Zürcher Studentenläden unterhält, wurden in Stiftungen umgewandelt.

Mit neuer Mannschaft

Dass es nun den VSUZH gibt, ist der hartnäckigen Lobbyarbeit des StuRa zu verdanken. Besonders in den letzten Jahren haben sich die verschiedenen Präsidentinnen und Präsidenten gezielt im Kantons- und Regierungsrat und in der Universität für eine öffentlich-rechtliche Körperschaft eingesetzt.

Im Mai hat der StuRa sein Präsidium neu bestimmt. Gewählt wurden Physikstudentin Bettina Leibundgut (20) und Politologiestudent Tobias Hensel (24). Sie haben nun die Aufgabe, den StuRa in den neuen Verband überzuführen. Im Moment existieren noch beide Organisationen. Der VSUZH wird erst 2013 konstituiert, wenn klar ist, wieviele Studierende sich für ihn entschieden haben. Die Wahl des Rates erfolgt im Frühjahr, die Wahl des Vorstandes durch den Rat ist für Ende Mai vorgesehen.

Die beiden Co-Präsidenten wollen über die Anzahl zukünftiger Mitglieder nicht spekulieren. Sie hoffen aber, dass sie mehr als die Hälfte der Studierenden gewinnen können. Das würde über 310 '000 Franken jährlich einbringen. Von der UZH erhielt der StuRa bisher 150 000 Franken.

Neue Dienstleistungen anbieten

«Mit den Einnahmen wird die Mitsprache der Studierenden in universitären, studentischen und nationalen Gremien finanziert», erklärt Hensel. Auch studentische Projekte würden künftig finanziell, personell und logistisch unterstützt. Der VSUZH soll zur Anlaufstelle für Studierende werden, die Rat und Hilfe benötigen. Zudem sollen studentische Räume geschaffen werden, die zur Begegnung einladen. «Im Moment bereiten wir viele Projekte vor», sagt Leibundgut. 

Für beide ist der Aufbau einer Verbandsstruktur neu. Sie können aber auf Erfahrungen in politischen Gremien zurückgreifen: Bettina Leibundgut engagiert sich seit Teenagertagen für die Juso Kanton Solothurn und die Juso Schweiz. Tobias Hensel ist Mitglied der Grünen, für die er drei Jahre lang im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Ganderkesee in Niedersachsen sass.

Nun hoffen die Co-Präsidenten auf reges Interesse am VSUZH, damit in Zukunft «nicht nur 150 Studierende durch die Stadt ziehen», um gegen eine Erhöhung der Studiengebühren zu demonstrieren, wie im vergangen März geschehen, sondern «viele mehr mobilisiert werden können».

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