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Studie zu Weihnachtsgefühlen

Es darf auch mal gemütlich sein

Das Institut für Betriebswirtschaftslehre wollte in einer Umfrage wissen, was den Studierenden der Universität Zürich Weihnachten bedeutet und wie sie das Fest feiern. Fazit: Die Studierenden sind in Weihnachtsstimmung, schenken oft Bücher und freuen sich über Wellness, Schmuck und Heiratsanträge.
Adrian Ritter

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Weihnachtsbescherung: Die Studierenden der UZH beschenken ihre Liebsten gerne mit Büchern, Lebensmitteln und Gutscheinen.

Die Studierenden der Universität Zürich sind trotz Klausurstress in Weihnachtsstimmung, wie die erstmals durchgeführte Weihnachtsumfrage des Instituts für Betriebswirtschaftslehre zeigt. Rund 7'800 der insgesamt 26'000 Studierenden waren zur Umfrage eingeladen, etwa 1'500 aus allen Fakultäten haben daran teilgenommen.

87 Prozent der Befragten gaben an, in Weihnachtsstimmung zu sein. Nicht ganz alle eben: Drei Prozent der Befragten nehmen Reissaus und fahren in die Ferien, um dem Weihnachtsrummel zu entfliehen.

Unter den Männern hat es dreimal so viele Weihnachtsmuffel wie bei den Frauen. Mehr Studentinnen schmücken die Wohnung und den Weihnachtsbaum.

Familie, Freude, Tradition

Welche Bedeutung hat das Weihnachtsfest für die Studierenden? Am häufigsten wird Weihnachten mit dem Begriff «Familie» verbunden. Neun von zehn Studierenden werden den Heiligabend im Kreis der Familie verbringen.

Sie verbinden Werte wie Dankbarkeit, Freude, Nächstenliebe und Tradition damit. Studierende der Rechtswissenschaften verbinden Weihnachten zudem überdurchschnittlich oft mit «Gerechtigkeit», Mediziner und Veterinärmediziner mit «Hilfsbereitschaft».

«Das entspricht dem, was ich von diesen Berufsgruppen in ihrem späteren Tun erwarte», sagt Volker Nietzel, Geschäftsführer des Instituts für Betriebswirtschaftslehre. Nietzel hat die Umfrage konzipiert und gemeinsam mit Professor Florian Stahl und Doktorand Christian Schlick durchgeführt.

Mit Religion im engeren Sinne hat Weihnachten für die Befragten nicht viel zu tun. Nur ein Viertel von ihnen assoziiert den Wert «Glauben» mit Weihnachten. Weniger als 20 Prozent haben einen Kirchenbesuch am Heiligabend vorgesehen.

Dafür darf es am 24. Dezember gemütlich zu und her gehen. Etwas mehr als 10 Prozent werden am Heiligabend voraussichtlich einen «Jogginganzug und vielleicht Kapuzenpulli» tragen – die Veterinärmediziner entpuppen sich dabei mit 30 Prozent in sportlicher Aufmachung als besonders leger.

Ein bisschen Ruhe

Weihnachten ist auch für die Studierenden der UZH die Zeit der Geschenke und des Konsumierens. Die Mehrheit der Befragten investiert zwischen 100 und 200 Franken in Weihnachtsgeschenke. Am liebsten verschenken sie Bücher, Lebensmittel und Geschenkgutscheine.

Nur knapp 15 Prozent stellen ihre Geschenke selber her – am häufigsten die Studierenden der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Weit verbreitet ist allerdings das «Guetzle», nicht weniger als 55 Prozent der Studierenden greifen zum Backblech.

Auch was die weihnächtliche Kommunikation anbelangt, gibt es zwei Fraktionen: Die eine Hälfte der Studierenden übermittelt ihre Weihnachtsgrüsse per SMS, Facebook und Twitter, die andere per Brief und Telefon. Die eifrigsten Briefeschreiber finden sich in der Theologischen und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Die Studierenden verschenken zwar gerne Bücher, platzieren diese aber nicht zuoberst auf ihrer Wunschliste. Am meisten freuen sich die Befragten über Geschenke wie gemeinsame Ausflüge, Ferien, Konzerttickets, Geld, Wellness-Gutscheine, Zeit und Schmuck. Zu den ausgefalleneren und amüsanteren Wünschen gehören ein Ford Mustang, Heiratsanträge, ein Sekretär und eine Gegenstromanlage für den Swimmingpool.

Einige Studierende wünschen sich auch schlicht mehr Ruhe und, nicht ganz so schlicht, Frieden auf der Welt. Ein bisschen mehr Ruhe wird vielleicht am Heiligabend tatsächlich herrschen. 70 Prozent der Befragten wollen das Handy dann nämlich ausschalten.

Gefragte Handarbeit

Nietzel erstaunen die zum Teil beachtlichen Unterschiede zwischen den Fakultäten. Auffallend sei ausserdem, dass die mit dem Internet vertraute Generation der Studierenden zu Weihnachten so viele Briefe schreibt und ihre Einkäufe mehrheitlich in Geschäften und nicht online tätigt.

Diese Beobachtung ist mit ein Grund, weshalb in der geplanten Weihnachtsumfrage 2012 auch Schülerinnen und Schüler befragt werden sollen. Die Umfrage soll zeigen, ob Internet und digitale Kommunikation bei den 16- bis 20-Jährigen eine grössere Rolle spielen. Die Weihnachtsumfrage soll in Zukunft jährlich stattfinden, um Veränderungen in den Werten und Verhaltensweisen zu erfassen.