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Nachwuchsförderung

Für ambitionierte Forschung

Mit «Ambizione» verfügt der Schweizerische Nationalfonds über eine neue Fördermöglichkeit für junge Forschende. Die UZH ist Gastuniversität von sieben Nachwuchsforschenden, die in den nächsten drei Jahren im Rahmen von «Ambizione» tätig sind.
Adrian Ritter

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Verbranntes Holzstück aus einem Wildfeuer in Sibirien: Dr. Samuel Abiven untersucht den «pyrogenen Kohlenstoff», der in Böden nach Bränden entsteht.

Mit «Ambizione» will der Schweizerische Nationalfonds (SNF) erfolgversprechende junge Forschende aller Disziplinen darin unterstützen, Forschungsprojekte an Schweizer Hochschulen durchzuführen. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen über ein Doktorat verfügen und Publikationen von hohem Niveau vorweisen können.

Nötig ist zudem ein Forschungsaufenthalt an einer anderen Hochschule, in der Regel im Ausland. «Ambizione» will jungen Forschenden nach einem solchen Aufenthalt eine Karrierechance in der Schweiz bieten. Damit soll die im Vergleich zum Ausland  unterdurchschnittliche Vertretung von Postdoktorierenden in der Hochschulforschung erhöht werden.

Während drei Jahren finanziert der SNF mit «Ambizione» das Salär der Geförderten sowie Projektmittel, unter anderem zur Anstellung von Hilfskräften.

Anlässlich der ersten Ausschreibung im Februar 2008 haben sich 89 Personen beworben, 37 von ihnen hat der SNF im Herbst einen Beitrag gewährt. Mit je sieben Projekten sind die Universität Zürich und die EPF Lausanne als Gasthochschulen von Ambizione-Forschenden am stärksten vertreten.

Der Klimawandel im Boden

Dr. Samuel Abiven ist seit 2005 als Postdoktorand am Geographischen Institut der UZH im Bereich Bodenwissenschaft und Biogeographie tätig. Er beschäftigt sich im Rahmen von Ambizione mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Böden. «Die derzeitigen Klimaprognosen sagen voraus, dass die Sommer in Mitteleuropa trockener werden. Als Folge davon ist in Zukunft auch in unseren gemässigten Breiten mit einer Zunahme von natürlichen Bränden zu rechnen», so Abiven.

Bei solchen Bränden entsteht als Rückstand «pyrogener Kohlenstoff». Dieser spielt im Kohlenstoffkreislauf der Böden vermutlich eine entscheidende Rolle. Neue Forschung zeigt beispielsweise, dass der pyrogene Kohlenstoff einen bedeutenden Anteil am Kohlenstoff in Böden ausmacht, bisweilen mehr als 30 Prozent.

Gezeigt hat sich auch, dass pyrogener Kohlenstoff im Boden wieder abgebaut werden kann. Die diesbezüglichen Prozesse sind allerdings noch wenig erforscht, was Abiven während seiner Ambizione-Zeit mit einer Feldstudie ändern will. «Das SNF Programm ist für mich eine grossartige Gelegenheit, ein wegbereitendes Projekt durchzuführen und neue Kompetenzen in meinem Forschungsgebiet zu erlangen», ist der Nachwuchsforscher überzeugt. 

Wahlen im Kontext

Romain Lachat untersucht, wie die Wahlentscheidungen von Bürgerinnen und Bürgern zustande kommen.

Die Chance von Ambizione will auch Dr. Romain Lachat nutzen. Der Postdoktorand am Institut für Politikwissenschaft ist überzeugt: «Dieses Ambizione-Projekt ist für meine berufliche Laufbahn sehr wichtig. Ich hoffe, mich während dieser Zeit auf meine Forschungs- und Publikationstätigkeit konzentrieren zu können, um anschliessend die Bedingungen für eine Professur zu erfüllen.»

Lachat wird in den kommenden drei Ambizione-Jahren für das NCCR Democracy tätig sein, ein schweizweites Kompetenzzentrum zu Fragen der Demokratie, bei welchem die UZH federführend ist. Lachat untersucht, wie Wahlentscheidungen von Bürgerinnen und Bürgern zustande kommen: «Wir wissen schon viel darüber, inwiefern individuellen Merkmale wie beispielsweise Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat oder zur Immigrationspolitik die Wahlentscheidung beeinflussen. In meinem Projekt untersuche ich, inwieweit auch Faktoren wie das Wahlsystem, das Parteiensystem oder der Wahlkampf beim Entscheid mitspielen.»