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Weiterbildung

Das Alter in all seinen Facetten

Das Zentrum für Gerontologie bietet ab dem 22. August eine breite interdisziplinäre Weiterbildungsmöglichkeit in «Gerontologie heute» an. Es sind noch einzelne Plätze frei.
Brigitte Blöchlinger

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Die passiven «Alten» von früher …

Zahlreiche Berufsfelder sind heute stärker denn je mit Fragen rund ums Alter konfrontiert. Gerontologisches Wissen und die Fähigkeit, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen, werden auch im Erwerbsleben wichtiger. Diesem Bedürfnis entspricht die während sechs Monaten einmal wöchentlich (freitags) stattfindende Weiterbildung «Gerontologie heute» des Zentrums für Gerontologie der UZH.

… sind den aktiven «Senioren» gewichen.

Aus «Alten» werden «Senioren»

Nur schon das Reden über und mit älteren Menschen ist ein Thema, das es verdient, genauer betrachtet zu werden. Am Weiterbildungskurs «Gerontologie heute» wird die UZH-Linguistikprofessorin Angelika Linke zusammen mit der Privatdozentin Ulla Kleinberger Günther darüber referieren. Bezeichnungen von alten Menschen bedeuten unweigerlich eine Schubladisierung, die mehr oder weniger positiv ausfallen kann und sich im Laufe der Zeit wandelt. So ist der Begriff «Alte» bereits abschätzig geworden und in den siebziger Jahren durch das positiv besetzte «Senioren» ersetzt worden. Der neue Begriff widerspiegelt die Tatsache, dass viele Menschen im Pensionsalter zwar aus dem Berufsleben ausgeschieden sind, deswegen aber noch lange nicht untätig herumsitzen. «Senioren» drückt dieses aktive Herangehen ans Altwerden aus, das heute eine gesellschaftliche Realität und fast schon ein «Must» geworden ist. Auch dem Reden Jüngerer mit Älteren wird im Kurs nachgegangen: Wer duzt ältere Menschen, die pflegebedürftig sind, oder was bewirkt das «wir» («Wie geht es uns heute, Frau Meier?») im Umgang mit älteren Menschen? Reden Jüngere mit Älteren, die nicht mehr gut hören, automatisch wie mit Kindern? Diese und andere Fragen werden im Weiterbildungskurs thematisiert.

Neustes gerontologisches Grundlagenwissen

Der oben skizzierte linguistische Aspekt ist nur einer unter vielen im multidisziplinär konzipierten Weiterbildungsprogramm. Dieses will das neueste gerontologische Grundlagenwissen vermitteln und gleichzeitig die Methoden- und Vermittlungskompetenzen der Teilnehmenden erweitern. Der Weiterbildungskurs will Wissenschaft und Praxis miteinander verbinden und die Tätigkeitsfelder der Teilnehmenden im Erfahrungsaustausch mit einbeziehen. Die Teilnehmenden lernen die gerontologische Forschung in Psychologie, Soziologie, Medizin, Geriatrie, Psychiatrie, Psychotherapie, Alterspolitik, Gesundheitsförderung und Theologie und Ethik und deren praktischen Nutzen kennen. Sie können ihre methodischen und didaktischen Fähigkeiten bei der Behandlung gerontologischer Inhalte vertiefen sowie ihre Kommunikations- und Vernetzungskompetenzen in Altersfragen ausbauen.

Themen und Teilnehmende

Die Weiterbildung «Gerontologie heute» vermittelt unter anderem die impliziten und expliziten Bilder und Stereotypen, die über alte Leute kursieren; die gesellschaftlichen Auswirkungen der Tatsache, dass die Menschen immer älter werden; wie sich das Altern in neuen Generationen abspielt; die häufigsten somatischen und psychischen Krankheitsbilder im Alter; Ängste und Hoffnungen in der Endphase des Lebens; das Planen und Durchführen gerontologischer Projekte sowie die Beschaffung von Informationen zum Alter.

Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer angesprochen sind Fachpersonen aus dem Bildungswesen, dem Sozial- und Gesundheitsbereich und der öffentlichen Verwaltung, aber auch Architektinnen, die altersgerecht bauen möchten, Lehrende, Bildungsverantwortliche, Kaderpersonen und politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, die zu wissenschaftlichen, gesundheitspolitischen und berufspraktischen Fragen rund ums Alter mehr wissen wollen.

Eigenes Projekt präsentieren

Am letzten Veranstaltungstag stellen die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer ein selbst gewähltes Projekt vor, mit dem sie zeigen, wie sie sich die Verbindung zwischen ihrem eigenen Tätigkeitsfeld und den gelernten Kursinhalten vorstellen. Eine Jury wird das Projekt diskutieren und beurteilen und Anregungen zur Verbesserung und Weiterentwicklung geben.